Eine NDR-Umfrage sieht die SPD bei der Kompetenzbewertung in allen Politikfeldern vor der Union. Familienpolitik auch hoch im Kurs.
Hamburg. Das wichtigste politische Thema für die Hamburger ist die Bildung. In einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des NDR Hamburg Journal nannten 43 Prozent den Bereich Bildung/Schule/Ausbildung als das größte politische Problem. Erst mit deutlichem Abstand folgen die Themen Familienpolitik und die wirtschaftliche Situation mit jeweils 14 Prozent. Das oft diskutierte Thema Wohnungsbau steht gemeinsam mit dem Bereich Haushalt mit zehn Prozent am Ende der Liste.
Die größte Kompetenz für eine gute Bildungspolitik sehen die Befragten bei der SPD. Die Sozialdemokraten landen hier bei 43 Prozent, die CDU bei 21 Prozent. Auch die GAL muss bei ihrem Herzensthema nach dem Scheitern der Schulreform Federn lassen. Nur 19 Prozent trauen den Hamburger Grünen eine gute Schulpolitik zu.
An der SPD wird - wäre am kommenden Sonntag Bürgerschaftswahl - ohnehin keine Partei vorbeikommen. Mit 43 Prozent wäre sie stärkste Kraft. Die CDU landet bei 22 Prozent, die GAL bei 19 Prozent, die Linke bei sieben Prozent und die FDP wäre mit vier Prozent erneut nicht in der Bürgerschaft vertreten. 41 Prozent der Befragten wünschen sich eine rot-grüne Koalition, nur noch fünf Prozent wollen Schwarz-Grün.
Dass die Kandidatur des Primarschul-Gegners Walter Scheuerl auf der CDU-Liste Auswirkungen auf das Wahlergebnis haben wird, halten die Hamburger eher für unwahrscheinlich. 32 Prozent glauben, dass es der CDU "eher nützen", 25 Prozent, dass es "eher schaden", 36 Prozent denken, dass es "keinen besonderen Einfluss" haben wird.
Besonders viel Kompetenz trauen die Befragten den Sozialdemokraten im Bereich soziale Gerechtigkeit zu. Mit 59 Prozent liegt die SPD in diesem Bereich weit vor der GAL (14 Prozent), der CDU (zehn Prozent) und den Linken (sieben Prozent).
Zu den Ergebnissen sagte SPD-Fraktionschef Michael Neumann: "Viele Hamburger vertrauen wieder der SPD." Er kündigte an, seine Partei werde sich nicht zurücklehnen. "Wir wollen Wahlen gewinnen, nicht Umfragen", so Neumann.
GAL-Landeschefin Katharina Fegebank sagte: "Das gute grüne Umfrageergebnis freut mich natürlich sehr. Mit so großer Zustimmung sind auch hohe Erwartungen verbunden. Diese Herausforderung nehmen wir gerne an." Christiane Schneider von den Linken nennt die prognostizierten sieben Prozent für ihre Partei eine "sehr gute Ausgangsbasis".