Er wollte Vorbehalte abbauen, zu konservativ zu sein. Ein gutes Dutzend Demonstranten sorgte jedoch für einen turbulenten Auftakt.

Hamburg. Christoph Ahlhaus (CDU), Hamburgs designierter Bürgermeister, hat am Mittwochabend bei einer Mitgliederversammlung des Koalitionspartners GAL um Vertrauen geworben. Eine Woche vor seiner geplanten Wahl in der Bürgerschaft wollte der 40 Jahre alte Innensenator Vorbehalte abbauen, er sei zu konservativ, um die Politik des zurückgetretenen Ole von Beust (CDU) an der Spitze des Senats fortsetzen zu können.

Ein gutes Dutzend Demonstranten mit Ahlhaus-Papiermasken, Pappnasen und Transparenten sorgten für einen turbulenten Auftakt. „Wir schlucken alles, nicht nur Kröten“, stand dort zu lesen. Mit Sprüchen wie „Einmal Bursche immer Bursche“ wollten sie darauf hinweisen, dass Ahlhaus vor Jahren in Heidelberg Kontakt zu einer studentischen Verbindung hatte, ohne dort aber Mitglied zu sein. Ahlhaus, der vor dem Saal mit einem Pfeifkonzert empfangen wurde, sagte lediglich, er erwarte einen informativen Abend.

In Teilen der GAL, die seit 2008 in der ersten schwarz-grünen Koalition auf Landesebene mit der CDU in Hamburg regiert, gilt Ahlhaus nach wie vor als Hardliner und zu konservativ. Der Innensenator hatte in Interviews versichert, er sei nicht der Hardliner, für den er manchmal gehalten werde.

Die GAL-Führung will nach eigenem Bekunden keine Fortsetzung der Koalition um jeden Preis, sieht aber auch keinen grundsätzlichen Grund für Misstrauen. GAL-Mitglied Ulrike Sparr sagte, sie erwarte von Ahlhaus, dass er sich „bedingungslos an den Koalitionsvertrag hält“.