Zeitungen an die Schulen zu bringen hält der Vater von vier Kindern für einen wichtigen Impuls, um das Interesse von Schülern am Lesen zu wecken.

Ian Karan reist viel durch die Weltgeschichte. Als er kürzlich in einem Taxi saß, drehte sich der Taxifahrer um und fragte: "Sind Sie Herr Karan?" Der Hamburger Unternehmer lächelt, als er von dieser Begegnung erzählt: "Der Mann sagte zu mir 'Sie sind ein tolles Beispiel für uns alle. Ich haben meinen Kindern einen Abendblatt-Artikel über Sie vorgelesen und ihnen gesagt, den solltet ihr euch als Beispiel nehmen. Der ist nicht einmal hier aufgewachsen, der hatte es noch schwerer als ihr.'"

Der Chef von Capital Intermodal fordert deshalb energisch: "Wir müssen den Migranten helfen und sicherstellen, dass diese Kinder die Sprache lernen." Die Abendblatt-Aktion, Zeitungen an die Schulen zu bringen, hält er für einen wichtigen Impuls, das Interesse von Schülern am Lesen zu wecken. Der Mäzen, der sich vielfältig engagiert, übernimmt deshalb 50 Patenschaften für Abendblatt-Abos. "Die Jugend ist unsere Zukunft, deshalb müssen wir auf sie unser Hauptaugenmerk richten. Eine gute Schulausbildung ist das Wichtigste", sagt der 69-Jährige, "man muss ja nicht nur Einsen haben."

Die Gesellschaft hierzulande sei bereits gespalten in einen deutschen und einen ausländischen Teil. "Der ausländische Teil braucht mehr Hilfe", sagt Karan, "die meisten sprechen zu Hause ihre Landessprache, für sie ist die Sprachförderung besonders wichtig."

Karan weiß, wovon er spricht. Seine familiären Wurzeln liegen in Sri Lanka, als Jugendlicher ging er in Großbritannien zur Schule. Er verkörpert den Traum "vom Tellerwäscher zum Millionär". Aber das sei kein amerikanischer Traum, betont der erfolgreiche Kaufmann, der 1970 in den ersten Monaten nach seiner Ankunft in Hamburg als Küchenhilfe in einem vegetarischen Restaurant an den Alsterarkaden sein Geld verdiente. "Das ist auch ein deutscher Traum. Dieses Land gibt jedem die Möglichkeit, Karriere zu machen, der bereit ist, die Sprache zu lernen und sich auf die Gegebenheiten hier einzulassen."

Mit Leistung und einem ebenso großen Anteil Glück könne es jeder schaffen. "Ohne Glück geht es nicht. Man muss zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein."

Karan, der sein Geld im Containergeschäft gemacht hat und auch mit seiner Firma Capital Intermodal wieder in dieser Branche tätig ist, ist Vater von vier Kindern. Seine ältere Tochter (32) arbeitet in der Firma mit, der Sohn (30) studiert in Miami. Die beiden jüngeren Kinder (18 und 16 Jahre) gehen noch zur Schule. "Das sind keine Überflieger, sondern ganz normale liebe Kinder. Und das reicht auch." Man müsse ihnen nur helfen, ihren Weg zu finden. "Wir, meine Frau Barbara und ich, können das leisten, aber was ist mit denen, denen es wirtschaftlich nicht gut geht. Die können das nicht", sagt der Unternehmer.

Dass er selbst kurz vor seinem Abschluss von der London School of Economics geflogen ist, damit hat er inzwischen seinen Frieden gemacht. "Den meisten Leuten, denen es so ergangen ist wie mir, war es eher ein Ansporn", sagt Karan. Ihm offensichtlich auch.

Friedrich Schirmer, Schauspielhaus "Lesen gehört zu den wichtigsten Voraussetzungen für die Teilhabe am gesellschaftlichen und kulturellen Geschehen. Wer nicht liest, kann auch nicht mitreden. Zeitung lesen wird nur für denjenigen zur Selbstverständlichkeit, der schon in der Jugend damit beginnt. Am Theater, wo das Lesen zum Beruf gehört, freuen wir uns, das Abendblatt als Pate bei "Abendblatt macht Schule" unterstützen zu können. Denn Zeitung lesen macht Spaß! Wir würden gern eine Patenschaft für die Ganztagsschule Fährstraße übernehmen."

Ali Güngörmüs, Le Canard Nouveau "Ich möchte, dass Kinder sehr früh die Möglichkeit haben zu lesen. Ich habe früher auch sehr viel gelesen und mache das auch jetzt noch. Wenn man Zeitung liest, ist man auf dem aktuellen Stand, man verbessert seine Grammatik und seine Rechtschreibung. Ich brauche jeden Tag meine Zeitung, und deshalb möchte ich auch die Abendblatt-Aktion, die ich großartig finde, gerne unterstützen."

Katja Kraus, HSV-Vorstand "Wir haben als Hamburger Sport-Verein eine Verantwortung für unsere Stadt. Doch nicht nur Sport und Bewegung sind für Kinder sehr wichtig, sondern auch die geistige Fitness. Wir möchten für beides ein Vorbild für junge Menschen sein und unterstützen die Aktion des Hamburger Abendblatts daher sehr gerne."

Peter Becker, Handwerkskammer "Ich finde, dass das Zeitunglesen ein ganz wesentlicher Bestandteil des täglichen Lebens sein sollte. Ich höre, dass es immer mehr in den Hintergrund tritt zugunsten der Internetnutzung. Ich möchte mein Paten-Abo gern der Schule Dempwolffstraße geben, dort habe ich 1964 mittlere Reife gemacht."