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1. Was ist eine Kreditkarte und wie funktioniert sie?

Eine Kreditkarte ist nicht nur ein Stück Plastik in Ihrer Geldbörse – vor allem im Ausland und im Online-Handel ist sie für viele ein etabliertes Zahlungsmittel. Doch wie funktioniert sie genau? In der Handhabung unterscheidet sich eine Kreditkarte zunächst nicht von einer normalen Girokarte (früher EC-Karte). Auch mit ihr kann vielerorts bezahlt werden – mittlerweile kontaktlos und über Smartphones. Der größte Unterschied ist der Kreditrahmen. Das Geld wird nicht vom Girokonto direkt eingezogen. Die Karteninhaber bekommen von der kartenausgebenden Bank einen vorübergehenden Kredit.

Mit einer Kreditkarte leiht man sich vereinfacht gesagt Geld von der Bank bis zu einem festgelegten Limit. Dieses Limit wird von der Bank bestimmt und ist von der Kreditwürdigkeit (Bonität) und dem Einkommen abhängig. Am Ende des Abrechnungszeitraums bekommt der Karteninhaber eine Rechnung für seine getätigten Ausgaben. Diese Rechnung kann auf einmal oder in Teilbeträgen bezahlt werden. Für eine Teil- oder auch Ratenzahlung berechnen die Banken in der Regel anteilig Zinsen. Manchmal gibt es eine Zinspause – diese Leistung ist aber nicht immer Standard.

Neben der Bezahltfunktion ist eine Kreditkarte aber noch mehr. Versicherungen und andere Zusatzleistungen wie Bonusprogramme machen eine Master- oder Visakarte zusätzlich attraktiv. Diese Zusatzfunktionen unterscheiden sich von Bank und Bank. In einem Vergleich sollte man solche Leistungen generell berücksichtigen. Vielreisende etwa profitieren von Versicherungen. Diese unterscheiden sich in Art und Umfang ebenfalls von Bank und Bank und sind vor allem bei kostenlosen Kreditkarten oft an Auflagen wie das Alter der Karteninhaber gebunden.

2. Was ist eine kostenlose Kreditkarte?

Die Bezeichnung kostenlos ist streng genommen irreführend. Denn komplett kostenlos ist keine Kreditkarte. Gebühren können über die Zinsen anfallen – etwa bei der Nutzung der Teil- oder Ratenzahlfunktion. Eine kostenlose Kreditkarte beinhaltet aber keine Jahresgebühr. Das bedeutet: Für die Nutzung dieser Karte muss keine Gebühr entrichtet werden. Die Grundnutzung ist also tatsächlich kostenfrei. Es können für bestimmte Dienste aber Gebühren vom Anbieter in Rechnung gestellt werden. Dazu zählen:

  • Bargeld abheben im In- und Ausland
  • Zahlungen im Fremdwährung
  • Gebühren (Mahnung) für zu spät gezahlte Rechnungen
  • Gebühren in Form von Zinsen für Teil- oder Ratenzahlung

Die Entscheidung für eine Kreditkarte ohne Jahresgebühr kann besonders für Personen attraktiv sein, die eine Visa- oder Mastercard hauptsächlich bloß für alltägliche Einkäufe nutzen oder die einfach eine Kreditkarte für den Notfall in der Hinterhand haben möchten, ohne dafür eine laufende Gebühr entrichten zu müssen. Trotz fehlender Jahresgebühr kann eine kostenlose Kreditkarte Versicherungen für Reisen und andere Vorteile wie Bonuspunkte- und Cashback-Programme beeinhalten. Ein Vergleich kann sich also auch bei einer kostenlosen Kreditkarte immer lohnen.

Im Unterschied zu Kreditkarten mit einer Jahresgebühr können die Zusatzleistungen bei einer kostenlosen Variante weniger umfangreich oder an Auflagen geknüpft sein. Die Kreditkarte von Bank Norwegian oder die 'Gebührenfrei Mastercard Gold' etwa setzen bei ihren Reiseversicherungen Altersgrenzen. Ab 65 Jahren gelten bestimmte Leistungen nur noch eingeschränkt oder nicht mehr. Ob mit oder ohne eine Jahresgebühr – vor Abschluss eines Vertrags sollte man immer in das Kleingedruckte schauen und die Konditionen genau prüfen und vergleichen.

Was ist der effektive Jahreszinssatz?

Der effektive Jahreszins, auch bekannt als effektiver Jahreszinssatz oder Effektivzins, ist eine wichtige Kennzahl im Finanzwesen. Sie dient dazu, die tatsächlichen Kosten eines Kredits oder einer Kreditkarte pro Jahr in Prozent auszudrücken. Dieser Zins berücksichtigt alle Kosten, die bei der Inanspruchnahme des Kreditrahmens anfallen. Je höher der Effektivzins, desto höher auch die Gesamtkosten. Die Kennzahl bietet somit eine transparente Grundlage, um verschiedene Kreditkartenangebote zu vergleichen.

Finanzdienstleister sind gesetzlich dazu verpflichtet, den Effektivzins in ihren Vertragsunterlagen anzugeben. Verbraucher finden ihn entweder auf der Website oder im Preis-Leistungs-Verhältnis. Kreditkarten ohne eine fixe Jahresgebühr beinhalten oft einen höheren Jahreszins als gebührenpflichtige Produkte. Wer Teilzahlung oder Zahlpausen häufiger in Anspruch nimmt, sollte bei der Auswahl der Kreditkarte den Effektivzins im Blick haben.

3. Warum sollte man eine Kreditkarte haben?

Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten. Wie ein Girokonto ist auch der Besitz einer Kreditkarte freiwillig. Eine Kreditkarte bringt aber eine Reihe von Vorteilen mit sich. Im Urlaub kann sie etwa interessant sein – vor allem auch in Ländern außerhalb der Europäischen Union (EU). Einige Zusatzleistungen wie Cashback machen sie auch hierzulande interessant. Die Option einer kostenlosen Kreditkarte ohne Nutzungsgebühr senke die Schwelle zusätzlich. Einige weitere Gründe für die Kreditkarte haben wir im Folgenden aufgelistet:

Finanzielle Flexibilität

Kreditkarten erhöhen die finanzielle Flexibilität, indem sie es ermöglichen, Käufe zu tätigen oder Dienstleistungen zu nutzen – auch wenn man derzeit nicht über die nötigen liquiden Mittel verfügt. Diese Flexibilität kann besonders nützlich sein in Notfällen oder bei unerwarteten Ausgaben.

Sicherheit

Bei Verlust oder Diebstahl von Bargeld ist dieses in der Regel meistverloren. Kreditkarten dagegen bieten umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen – etwa den Pin oder Ausgabelimits. Bei Diebstahl oder Verlust kann die Karte umgehend gesperrt werden und die meisten Banken bieten Schutz vor Betrug, sodass die Karteninhaber nicht für unautorisierte Transaktionen haften.

Aufbau einer Kredithistorie

Regelmäßige und verantwortungsvolle Nutzung einer Kreditkarte kann dazu beitragen, eine positive Kredithistorie aufzubauen. Eine gute Kreditwürdigkeit ist wichtig, wenn in der Zukunft ein Darlehen aufgenommen wird – etwa einen Baukredit bei einer Baufinanzierung.

Belohnungen und Boni

Viele Kreditkarten bieten Belohnungsprogramme, die Punkte, Meilen oder Cashback für die getätigten Ausgaben bieten. Ein prominentes Beispiel ist hier die American-Express-Kreditkarte von Payback. Diese Boni bringen finanzielle Vorteile. Punkte in Bonusprogrammen können etwa für Reisen, Waren oder in Dienstleistungen eingetauscht werden. Eine Versicherung ist zudem bei vielen Kreditkarten Standard: die Reiseversicherung.

Weltweite Akzeptanz

Kreditkarten von Mastercard, Visa und American Express werden weltweit akzeptiert, was sie als Zahlungsmittel im Ausland attraktiv macht. Mit vielen der Kreditkarten am Markt kann im Ausland kostenlos bezahlt oder sogar Geld abgehoben werden. Zum Teil ist das auch in Fremdwährungen möglich. Visa und Mastercard werden nahezu weltweit akzeptiert.

Budgetierung und Ausgabenüberwachung

Viele Kreditkartenanbieter bieten im Online-Banking mittlerweile Tools zur Verwaltung der Finanzen an. Damit kann man seine Ausgaben überwachen und Budgets erstellen.

Eine Kreditkarte ist keine Pflicht – der Besitz kann aber sinnvoll sein. Im Unterschied zur Girokarte bietet eine Kreditkarte oft interessante Zusatzleistungen und wird weltweit akzeptiert. Gerade im Urlaub kann eine Kreditkarte sinnvoll sein. Zumal einige Anbieter wie die TF Bank für die Mastercard Gold oder auch Barclays für die Standardkarte von Visa keine Nutzungsgebühr veranschlagen. Inaktiv verursachen kostenlose Kreditkarten keine Kosten. Am Ende muss die Entscheidung für oder gegen eine Kreditkarte aber individuell getroffen werden.

4. Von Debit bis Prepaid – was für Kreditkarten gibt es?

Kreditkarte ist nicht gleich Kreditkarte. Am Markt haben sich mittlerweile verschiedene Arten mit spezifischen Vor- und Nachteilen etabliert. Nicht jede der Kreditkarten ist zudem für jeden erhältlich. Viele Anbieter setzen etwa ein regelmäßiges Einkommen und eine positive Kreditwürdigkeit voraus. Bei Prepaid- oder auch Debitkarten gelten diese Vorgaben nicht. Dafür bieten diese beiden Arten aber auch keinen Kreditrahmen und beinhalten im Allgemeinen weniger Zusatzleistungen. Wir stellen im Folgenden die gängigsten Arten vor:

Bei der Charge Kreditkarte werden alle Ausgaben gesammelt und normalerweise einmal monatlich abgerechnet. Der Kunde muss den ganzen Betrag zur festgelegten Zeit zahlen. Es fallen keine Zinsen an, solange der Betrag fristgerecht beglichen wird. Oft wird der Rechnungsbetrag auch direkt von einem Referenzkonto eingezogen.

Die Revolving Kreditkarte wird umgangssprachlich gerne als echte Kreditkarte bezeichnet. Der Kunde bekommt von der Bank einen Kreditrahmen bis zu einem festgesetzten Limit. Dieses Limit ist unter anderem abhängig von der Bonität oder der Höhe der Einkünfte. Im Unterschied zu Charge-Variante kann die Rückzahlung entweder in voller Höhe oder in Teilbeträgen erfolgen. Bei Teilzahlungen fallen Zinsen an.

Die Prepaid Kreditkarte muss vor der Nutzung aufgeladen werden. Sie eignen sich für Personen ohne regelmäßiges Einkommen oder mit schlechterer Bonität. Es wird kein Kredit gewährt. Man kann nur das aufgeladene Guthaben ausgeben. Als Kaution werden diese Kreditkarten in der Regel nicht akzeptiert und auch Zusatzleistungen wie Versicherungen gibt es meist nicht.

 Revolving KreditkarteCharge KreditkarteDebitkartePrepaid-Kreditkarte
ZahlungsweiseMonatliche Ratenzahlung möglichVollständige Bezahlung des Saldos am MonatsendeDirekte Abbuchung vom GirokontoVorab aufgeladenes Guthaben
KreditrahmenVorab festgelegter Kreditrahmen, variabel nutzbarKein fester Kreditrahmen, gesamter Betrag monatlich fälligKein Kredit, nutzt vorhandenes KontoguthabenBegrenzt durch vorher aufgeladenes Guthaben
ZinsenZinsen bei Teilzahlung des SaldosKeine Zinsen, bei vollständiger ZahlungKeine Zinsen, direkte ZahlungKeine Zinsen auf Einkäufe, da vorbezahlt
GebührenJahresgebühr möglich, Zinsen auf RatenOft Jahresgebühr, keine Zinsen für MonatsabrechnungGeringe oder keine GebührenOft Aktivierungs- und Aufladegebühren
Für wen geeignet?Für Nutzer, die Flexibilität bei der Rückzahlung wünschenFür Nutzer, die monatlich ihren Saldo vollständig ausgleichen könnenFür Nutzer, die direkte Kontrolle über Ausgaben wünschenFür Nutzer ohne Bankkonto oder mit dem Wunsch nach Kontrolle über Ausgaben
KreditwürdigkeitsprüfungJa, Bonitätsprüfung notwendigJa, Bonitätsprüfung notwendigBonitätsprüfung weniger kritischKeine Bonitätsprüfung erforderlich
HauptvorteilFlexibilität in der RückzahlungDisziplin in der FinanzführungDirekte Ausgabenkontrolle, keine SchuldenKontrolle über Ausgaben, keine Überziehung möglich
HauptnachteilHohe Zinsen bei Nichtbegleichung des vollen BetragsVollständige Begleichung des Saldos erforderlichEingeschränkte oder keine KreditfunktionMuss vor Nutzung aufgeladen werden, weniger Akzeptanz

Die Debitkarte ist direkt mit einem Bankkonto (Girokonto) verknüpft. Alle Zahlungen mit der Debit-Kreditkarte werden zeitnah vom Bankkonto abgebucht – es wird also kein Kreditrahmen gewährt. Debitkarten sind ein Hybrid aus Giro- und Kreditkarte. Einige Direktbanken wie die DKB oder die ING geben für ein Girokonto Debitkarten mittlerweile als Standardkarten dazu. Die Banken kooperieren mit Mastercard und Visa, die ihr Zahlungssystem zur Verfügung stellen. Äußerlich unterscheiden sich Debitkarten oft kaum von normalen Kreditkarten. Der Begriff "Debit" ist bei vielen Karten aber aufgedruckt.

Einige Direktbanken wie die N26 geben Debit-Kreditkarten zum Girokonto kostenlos dazu.
Einige Direktbanken wie die N26 geben Debit-Kreditkarten zum Girokonto kostenlos dazu. © IMAGO/Michael Gstettenbauer

Spezial- oder Bonus-Kreditkarten: Diese Kategorie umfasst Kreditkarten, die spezielle Funktionen bieten. Dazu zählen Geschäftskreditkarten, die auf die Bedürfnisse von Unternehmen zugeschnitten sind, sowie Kreditkarten mit Treueprogrammen, die Punkte, Meilen oder Cashback für getätigte Einkäufe anbieten. Diese Karten können je nach Anbieter und Programm Eigenschaften der oben genannten Grundtypen (Charge, Revolving, Prepaid, Debit) aufweisen, bieten aber zusätzliche Vorteile. Manche dieser Karten sind auch nur für bestimmte Kundengruppen zugänglich.

5. Was sind die Vor- und Nachteile einer Kreditkarte?

Wie jedes andere Zahlungsmittel auch hat eine Kreditkarte Vor- und Nachteile – diese sollte jeder von der Entscheidung für einen Anbieter abwägen. In manchen Bereichen ist eine Kreditkarte der Girokarte überlegen. Gleichwohl sollte man sich über die Nachteile und auch Hürden bewusst sein. Eine falsche Nutzung kann zudem zu Problemen führen und sich nachhaltig auf die Kreditwürdigkeit auswirken. Eine vollständige Übersicht aller Vor- und Nachteile ist nur schwer mögliuch. Wir haben einige der wichtigsten Punkte gelistet:

Vorteile:

  • Finanzielle Flexibilität: Erlaubt Käufe auch ohne direkte Verfügbarkeit von Bargeld.
  • Sicherheit: Bietet Schutz bei Verlust oder Diebstahl, mit der Möglichkeit, Karten zu sperren und Ersatz zu erhalten.
  • Belohnungen: Viele Karten bieten Anreize wie Cashback, Flugmeilen oder Bonuspunkte.
  • Aufbau von Kreditwürdigkeit: Hilft bei der Bildung einer positiven Kreditgeschichte – wichtig für zukünftige Finanzgeschäfte.
  • Notfallressource: Kann in unerwarteten Situationen als finanzielles Sicherheitsnetz dienen.

Nachteile:

  • Schuldenrisiko: Die Gefahr, über die Verhältnisse zu leben und Schulden anzuhäufen.
  • Hohe Zinsen und Gebühren: Zinsen auf nicht beglichene Salden sowie zusätzliche Gebühren können die Kosten erhöhen.
  • Komplexität der Bedingungen: Die Vielfalt an Kartenangeboten und Bedingungen kann verwirrend sein.
  • Versuchung zu Impulskäufen: Einfacher Zugang zu Kredit kann zu unnötigen oder überstürzten Käufen führen.
  • Potenzielle negative Auswirkungen auf die Kreditwürdigkeit: Übermäßige Nutzung oder verspätete Zahlungen können die Kreditwürdigkeit nachhaltig schädigen.

Viele Nachteile der Kreditkarte lassen sich durch eine bewusste Nutzung vermeiden. Die Kreditkarte für einen ständigen Kredit zu nutzen ist grundsätzlich nicht zu empfehlen. Wie auch der Dispokredit von Girokonten geht das Kreditlimit von Kreditkarten mit hohen Zinsen einher. Raten- oder Zweckkredite wie Auto- oder Immobilienkredite sind deutlich günstiger.

6. Ist eine Girokarte (EC-Karte) auch eine Kreditkarte?

Dies Frage lässt sich einfach mit 'nein' beantworten. Girokarten funktionieren über das Girosystem in Deutschland und nicht über die Systeme von Visa oder Mastercard. Deshalb gibt es gerade in Behörden oder kleinen Läden oftmals Akzeptanzprobleme mit der Debit- oder Kreditkarte. Giro- und Kreditkarten funktionieren über unterschiedliche Zahlungssysteme. Aufgrund von Mehrkosten für internationale Zahlungssysteme akzeptieren einige kleine Händler oft nur Girokarten oder eben Bargeld als Zahlungsmittel. Auch in der Funktionsweise gibt es Unterschiede:

Girokarte (EC-Karte)

  • Direkte Abbuchung: Bezahlte Beträge werden direkt und nahezu zeitgleich vomGirokonto abgebucht. Es gibt keinen Kreditrahmen.
  • Kein Kredit: Eine Girokarte gewährt keinen Kredit. Es kann nur das verfügbare Guthaben vom Girokonto genutzt werden.
  • Zahlungssystem: Girokarten sind hauptsächlich für den Einsatz im Heimatland konzipiert und sind an das Girosystem in Deutschland angeschlossen.
  • PIN-Eingabe: Für die Transaktion ist in der Regel die Eingabe Ihrer persönlichen Identifikationsnummer (PIN) erforderlich. Auch eine Integration in die App ist bei Girokarten nicht immer möglich.
  • Keine Zusatzleistungen: Versicherungen oder Bonusprogramme sind bei Girokarten seltener.

Kreditkarte

  • Verzögerte Abbuchung: Kreditkartentransaktionen werden dem Konto nicht sofort belastet. Stattdessen erhalten die Karteninhaber eine monatliche Abrechnung.
  • Kreditrahmen: Kreditkarten bieten einen vorab genehmigten Kreditrahmen. Dieser Rahmen hängt von der Kreditwürdigkeit und dem Einkommen ab.
  • Weltweite Akzeptanz: Kreditkarten sind international weit verbreitet und akzeptiert – allen voran Mastercard und Visa.
  • Zusatzleistungen: Viele Kreditkarten bieten zusätzliche Vorteile wie Versicherungen, Bonusprogramme oder Rabatte.
  • Finanzdienstleister: Hinter einer Kreditkarte steht immer ein großer Zahlungsdienstleiter und nicht nur eine Bank. Die Transaktionen werden aber über den Dienstleister abgewickelt.

Eine Besonderheit ist das Co-Branding bei einer Girokarte. Diese Zusatzfunktion springt ein, wenn das Girocardsystem die Zahlung nicht ausführen kann. Dies ist beispielsweise bei Zahlungen im Ausland häufig der Fall. Banken wie die Sparkassen oder Volksbanken machen mit dem Co-Branding ihre Girokarten auch im Ausland und als Zahlungsmittel im Online-Handel nutzbar. Dabei kooperieren sie mit Mastercard oder Visa. Die Girokarte ist also an zwei Zahlsysteme angeschlossen. Das macht die Girokarte aber nicht zu einer Kreditkarte.

 Girokarte (EC-Karte)Kreditkarte
ZahlungsweiseDirekte Abbuchung vom GirokontoMonatliche Rechnung und Zahlung per Überweisung oder Lastschrift
KreditrahmenKeinerVorab festgelegter Kreditrahmen
Internationale NutzungEingeschränkt (außer Co-Branding)Mastercard und Visa sind weltweit verbreitet
SicherheitsmerkmalePIN-Eingabe (oft kontaktlos)PIN-Eingabe, kontaktlos, zusätzliche Online-Sicherheitsfeatures
ZusatzleistungenGrundfunktionen (manchmal Partnerangebote und Cashback)Üblich sind Versicherungen, Bonusprogramme oder Rabatte
GebührenGeringe oder keine GebührenJahresgebühr kann anfallen – zusätzliche Gebühren und Zinsen möglich
ZielgruppeFür alltägliche TransaktionenFlexible Nutzer mit Wunsch nach weltweiten Transaktionen und Zusatzfunktionen

Viele Verbraucherinnen und Verbraucher haben beide Bankkarten im Geldbeutel. Gerade für Zahlungen in lokalen Einzelhandel oder in Behörden ist eine Girokarte von Vorteil. Im Ausland und im Online-Handel kann eine Kreditkarte punkten. Eine Alternative zur externen Kreditkarte ist eine Girokarte mit Co-Branding. Dadurch ist die Girokarte auch im Ausland nutzbar. Ein Kreditlimit oder Zusatzleistungen wie Versicherungen bietet diese Zusatzfunktion aber nicht. Viele Banken bieten eine Kreditkarte zum Girokonto optional gegen einen Aufpreis an.

Debit- und Girokarte: Das sind die Unterschiede

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    7. Was ist der Unterschied zwischen Mastercard, Visa und American Express?

    Hinter jeder Kreditkarte steht ein Zahlungsdienstleister. Die meisten Banken in Deutschland kooperieren mit Mastercard oder Visa. American Express ist in Deutschland weniger verbreitet und wird vor allem von Unternehmen wie Payback oder BMW als Kooperationspartner genutzt. Wir haben uns die drei US-Dienstleister genauer angeschaut. Worin unterscheiden sich Mastercard, Visa und American Express? So viel vorweg: Die Wahl des Dienstleisters in von den individuellen Bedürfnissen abhängig. Eine klare Empfehlung gibt es nicht.

    Akzeptanz

    • Visa und Mastercard werden weltweit an Millionen von Orten akzeptiert – sowohl online als auch in Geschäften. Ihre breite Akzeptanz macht sie zu einer bevorzugten Wahl für Reisende und für viele Banken als Kooperationspartner.
    • American Express ist ebenfalls international anerkannt – allerdings ist die Akzeptanz im Vergleich zu Visa und Mastercard in einigen Regionen und bei bestimmten Händlern eingeschränkt. Dies liegt oft an den höheren Gebühren, die American Express von den Händlern für Transaktionen verlangt.

    Gebührenstruktur

    • Visa und Mastercard setzen nicht direkt Gebühren für die Karteninhaber fest – diese werden stattdessen von den ausgebenden Banken bestimmt. Daher kann die Gebührenstruktur je nach Bank variieren.
    • American Express gibt seine Karten oft direkt aus und hat tendenziell eine höhere Jahresgebühr – bietet dafür aber auch umfangreichere Belohnungsprogramme und Vorteile.

    Belohnungen und Vorteile

    • Visa und Mastercard bieten eine Vielzahl von Karten mit unterschiedlichen Belohnungsschemata an – darunter Reisemeilen, Cashback und Punkteprogramme, die von den jeweiligen Banken und Finanzinstituten gestaltet werden.
    • American Express ist bekannt für sein umfassendes Belohnungsprogramm – einschließlich Zugang zu exklusiven Events, umfangreichen Reiseversicherungen und hochwertigen Kundenbetreuungsdiensten. AmEx-Karteninhaber können von umfangreicheren Cashback-Optionen und Punktesammelmöglichkeiten profitieren.

    Kundenservice

    • American Express hat einen guten Ruf für Kundenservice und bietet oft persönlichere Betreuung als Visa oder Mastercard. Dies kann ein Faktor für Kunden sein, die Wert auf Qualität und Zuverlässigkeit des Services legen.
    • Visa und Mastercard bieten ebenfalls Kundenservice durch ihre Partnerbanken an – aber die Erfahrung kann je nach Bank variieren.

    Kreditkartenarten

    • Alle drei Unternehmen bieten eine breite Palette von Produkten an – einschließlich Standard-, Gold- und Platin-Karten mit unterschiedlichen Leistungspaketen.
    • American Express hebt sich durch einige spezifische Kartenangebote ab, wie die Platinum Card mit weitreichenden Reisevorteilen oder die Centurion Card – eine exklusive Einladungskarte mit außergewöhnlichen Privilegien.

    Alle drei Zahlungsdienstleister kooperieren mit Banken und geben eigene Kreditkarten aus. Die Platinum Card vom American Express ist etwa nur über den US-Konzern direkt beziehbar. Ebenso die Visa World Card oder die World Mastercard. Im Vergleich ist der Zahlungsdienstleiter oft zweitrangig. Die für die Kreditkarte anfallenden Kosten und die Zusatzleistungen sind für viele wichtiger als die Marke. Wer eine Kreditkarte von seiner Hausbank möchte, kann meist nicht entscheiden, ob es eine Visa oder Mastercard wird.

    8. Was ist Voraussetzung für eine Kreditkarte?

    Eine Kreditkarte beinhaltet meist einen Kreditrahmen. Daher sind die Voraussetzungen strenger als für ein Girokonto oder eine Debitkarte. Die Kriterien und die Entscheidung der Kartenausgabe trifft die jeweilige Bank. Je nach Bank können sich die Voraussetzungen daher unterscheiden. Für Premiumkarten etwa können zudem andere Voraussetzungen gelten als für Standardkarten. Anforderungen wie das Mindestalter oder ein regelmäßiges Einkommen gibt es aber fast immer zu beachten.

    Mindestalter

    Für einen Kreditkartenantrag muss man mindestens 18 Jahre alt sein.

    Einkommen

    • Ein regelmäßiges Einkommen ist eine der wichtigsten Anforderungen. Die Banken möchten sehen, dass eine zuverlässige Einkommensquelle und regelmäßige Einnahmequelle besteht.
    • Das erforderliche Mindesteinkommen kann je nach Kreditkartenprodukt und ausgebender Bank variieren. Hochwertigere Karten mit mehr Vorteilen können ein höheres Einkommen erfordern.

    Positive Bonität (Schufa)

    • Die Bonitätsprüfung (Kreditwürdigkeit) ist ein entscheidender Schritt beim Antragsprozess. In Deutschland erfolgt die Prüfung häufig über die Schufa (Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung) oder andere Wirtschaftsauskunfteien. Sie bewerten die Kreditwürdigkeit anhand derbisherigen Finanzgeschichte.
    • American Express zufolge sollte der Schufa-Score für eine Kreditkarte bei mindestens 97,5 Prozent liegen.
    • Eine gute Bonität ist entscheidend. Negative Einträge in Ihrer Kredithistorie können die Genehmigungschancen verringern oder zu ungünstigeren Konditionen führen. Eine gute Schufa erreicht man mit pünktlich bezahlten Krediten und niedrige Schulden.

    Wohnsitz und Bankkonto in Deutschland

    Die meisten Banken verlangen setzen einen festen Wohnsitz in Deutschland und ein deutsches Bankkonto voraus.

    Identifikation

    Genau wie bei einem Fest- oder Tagesgeld muss auch in einem Kreditkartenantrag die Identität mit einemgültigen Personalausweis oder Reisepass vom Antragsteller nachgewiesen werden. Viele Banken nutzen das Post-Ident-Verfahren oder Videoidentifikation für die Identitätsprüfung.

    Antragsformular

    Viele Banken setzen zudem ein vollständig ausgefülltes Antragsformular voraus. Abgefragt werden persönliche Daten oder auch finanzielle Informationen. Bei vielen Banken erfolgt der Antrag digital.

    Je nach Kreditkarte und Anbieter können die Voraussetzungen variiren. Für Bankkarten ohne Kreditrahmen (Prepaid oder Debit) sind die Hürden deutlich niedriger. Diese Alternativen zur traditionellen Kreditkarte sind für Personen mit geringerem Einkommen oder schlechterer Bonität interessant. Auch Kinder können schon Prepaidkarten bekommen – aufgeladen mit dem Taschengeld.

    +++ viele Informationen finden Sie auch auf unserer Themenseite Kreditkarte +++

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    9. Was ist eine goldene Kreditkarte?

    Eine Gold- oder Platinum-Kreditkarte ist keine eigene Kreditkartenart wie Charge oder Prepaid. Diese Premiumkarten sind aber in der Regel Charge- oder Revolt-Kreditkarten und daher nur mit Kreditlimit erhältlich. Im Unterschied zu Standardkarten bieten Goldkarten oft mehr und umfangreichere Leistungen wie Versicherungen oder Rabatte. Die Anforderungen an Einkommen und Bonität können zudem höher sein. Die meisten Gold- oder Platinumkarten sind zudem mit einer Jahresgebühr verbunden.

    Es gibt aber Ausnahmen am Markt. Die Mastercard Gold der TF Bank oder die 'Gebührenfrei Mastercard Gold' der Advanzia Bank gibt es ohne eine fixe Jahresgebühr. Nur von der Farbe sollten sich Verbraucher aber nicht überzeugen lassen. Am Ende kommt es auf die Gebührenstruktur und die enthaltenen Leistungen an. Manche Banken werben auch mit Kreditkarten aus hochwertigen Materialien wie Metall oder Edelstahl. Auch hier gilt: Diese Premium-Kreditkarten müssen nicht zwangsläufig die besseren Leistungen bieten.

    Was ist der Priority Pass?

    Hierbei handelt es sich um ein weltweites Programm, das seinen Mitgliedern Zugang zu Flughafen-Lounges weltweit ermöglicht. Der Priority Pass ist unabhängig von der Fluggesellschaft oder der Ticketklasse, mit der man reist, und bietet Mitgliedern einen Lounge-Zugang. Neben der entspannten Atmosphäre in den Lounges profitieren die Gäste von Vorteilen wie kostenlosem WLAN, Speisen und Getränken und in einigen Fällen auch von Duschmöglichkeiten. Es gibt verschiedene Mitgliedschaftsstufen, die von bezahlten Einzeleintritten bis zu unbegrenztem Zugang reichen. Der Pass wird oft als Zusatzfunktion bei hochwertigen Kreditkarten angeboten und ist speziell für Vielreisende attraktiv.

    Ein Vergleich von Platinum- und Gold-Kreditkarten ist daher immer sinnvoll. Auch sollten sich Verbraucher die Frage stellen: Welche Leistungen benötige ich wirklich? Und wie viel Geld möchte ich für eine Kreditkarte ausgeben? Für Gelegenheitsnutzer kann eine Goldkarte überflüssig sein. Umgekehrt können Vielreisende von einem umfangreichen Versicherungspaket profitieren – etwa, wenn noch keine separate Reise- oder Auslandskrankenversicherung besteht. Allerdings bieten auch viele kostenlose Standard-Kreditkarten mittlerweile einen Basisschutz von Versicherungen.

    10. Welche Zinsen gibt es und wie hoch sind sie?

    Das Thema Zinsen ist bei Kreditkarten mit einem Kreditrahmen relevant. Vereinfacht ausgedrückt wird zwischen zwei Zinsarten unterschieden: Soll- und Effektivzinsen. Der Sollzins (auch Nominalzins genannt) bezieht sich auf den reinen Zinssatz, der für die Inanspruchnahme eines Kredits – in diesem Fall des Kreditrahmens einer Kreditkarte – berechnet wird. Er spiegelt die jährlichen Kosten für das geliehene Geld wider. Zusätzliche Gebühren und Kosten werden im Sollzins nicht berücksichtigt.

    Der Effektivzins (auch bekannt als effektiver Jahreszins) umfasst neben dem Sollzins alle zusätzlichen Kosten und Gebühren, die mit der Kreditkarte und dem Kreditlimit verbunden sind. Dazu gehören beispielsweise Bearbeitungsgebühren und weitere Entgelte. Der Effektivzins bietet damit ein umfassendes Bild der Gesamtkosten eines Kredits als der Sollzins. Er ist daher ein präziserer Indikator für die Gesamtkosten einer Kreditkarte und als Vergleichswert besser als der Sollzins.

    Zinsen für Bargeld

    Diese Zinsen fallen für das Geldabheben am Geldautomaten an. Im Gegensatz zu Sollzinsen für getätigte Käufe beginnen diese Zinsen sofort ab dem Tag der Abhebung zu laufen – ohne zinsfreie Periode. Die Höhe ist von Bank und zu Bank unterschiedlich. Ausschlaggebend ist der Auszahlungsbetrag. Manche Banken setzen auch Mindestbeträge für das Bargeldabheben an. Zudem können unterschiedlich hohe Zinsen für das Geldabheben im In- und Ausland gelten. Wer oft Bargeld abhebt, sollte das bei der Wahl einer Kreditkarte berücksichtigen.

    Das Thema Zinsen ist bei Kreditkarten vor allem bei der Inanspruchnahme des verfügbaren Kreditrahmens interessant. Immer mehr Banken räumen von Beginn ein zinsfreies Zahlungsziel von 30 Tagen ein. In dieser Zeit werden keine Zinsen für das geliehene Geld berechnet. Danach muss der Kreditbetrag inklusive Zinsen fristgerecht bezahlt werden. Bei kostenlosen Kreditkarten ohne eine Jahresgebühr ist der Effektivzins oft höher als bei Karten mit einer fixen Gebühr. Wer oft die Ratenzahlung und das Kreditlimit nutzt, sollte den Zinssatz im Blick haben und im Vergleich priorisieren.