Berlin. Die Maestro-Bezahlfunktion wird eingestellt. Stattdessen kommt eine neue Zusatzfunktion. Das müssen Verbraucher jetzt wissen.
Die Sparkassen konnten beim Tausch der Girocards im vergangenen Jahr große Fortschritte erzielen: Zwölf Millionen Karten seien bereits mit einer neuen Online-Zusatzfunktion ausgestattet worden, wie der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) gegenüber dem „Handelsblatt“ erklärte.
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Hintergrund des Tausches ist, dass der US-Zahlungsdienstleister Mastercard Maestro – also die Bezahlfunktion der Girokarten – einstellen wird. Das begründet der Konzern nach Angaben vom „Handelsblatt“ vor allem mit dem „Boom des E-Commerce“, denn die Maestro-Funktion könne in der Regel nicht für Onlinezahlungen genutzt werden. Deshalb werde es Zeit, die Maestro-Funktion vom Markt zu nehmen. Wie die Zeitung weiter berichtet, hätten Banken daher bis auf einige Ausnahmen neue Karten mit der Maestro-Funktion nur noch bis zum Juli des vergangenen Jahres herausgegeben.
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Änderung der Girocard: So funktioniert der Austausch bei der Sparkasse
Um Online- und Auslandszahlungen – ähnlich wie bei einer Kreditkarte – trotzdem sicherzustellen, haben Sparkassen und Volksbanken damit begonnen, Mastercard und Visa als Zusatzfunktion auf den Girocards, auch bekannt als EC-Karten, zu nutzen.
Konkret heißt das für Kunden der Sparkasse: Es findet ein Austausch der Karten statt. Voraussichtlich werden laut DSGV die Hälfte der Sparkassen-Girocards bis Ende 2024 eine Mastercard- oder Visa-Zusatzfunktion haben, kündigte der DSGV an. Ende 2026 soll die Umtauschaktion dann endgültig abgeschlossen sein. Vor dem Ablauf der aktuellen Karte lande laut „Ruhr24“ daher Ersatz im Briefkasten der Bankkunden. Die Auswechslung erfolgt vollautomatisch, sodass Kunden keine weiteren Schritte unternehmen müssen. Die genauen Bedingungen für den Kartentausch werden dabei von den Sparkassen individuell festgelegt, heißt es bei „Ruhr24“ weiter.
Diese Banken halten vorerst an der Bezahlfunktion Maestro fest
Der Kartentausch betreffe nicht die Kunden aller Banken, berichtet das „Handelsblatt“, denn die großen Privatbanken würden vorerst weiterhin auf Maestro für Auslandszahlungen setzen. So arbeite die Hypovereinsbank zum Beispiel derzeit an einem Nachfolgeprodukt, das genauso wie die aktuelle Maestro-Karte mit dem Girokonto verknüpft sein werde. Kunden würden vorübergehend weiterhin eine Girocard mit Maestro erhalten und informiert werden, sobald die Bank mit dem Austausch der bestehenden Karten beginne.
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Ähnlich sehe es bei der Commerzbank aus: Dort erhalten Neukunden „in einer Übergangsphase“ auch weiterhin eine Girocard mit Maestro-Funktion, die bis Dezember 2027 läuft, wie die Bank gegenüber dem „Handelsblatt“ erklärt. „Grundsätzlich halten wir an der Girocard fest“, hieß es weiter. Auch bei der Deutschen Bank gebe es kurzfristig keine Änderungen.
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