Olsberg. Die Martinus-Grundschule im Olsberger Stadtteil Bigge hat ein Platzproblem. Die Elizabeth-Klinik auch. So sollen sie sich gegenseitig helfen.

Die Stadt Olsberg könnte demnächst wohl mit ihrer Offenen Ganztagsschule in Bigge Mieter bei der Josefsgesellschaft werden. Vorausgesetzt der Rat der Stadt Olsberg stimmt dem Verkauf einer Teilfläche der Martinus-Grundschule zu, damit die Elisabeth-Klinik nach dem Abriss den Erweiterungsbau des OP-Trakts in Angriff nehmen kann.

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Das teilte Bürgermeister Wolfgang Fischerin der Sitzung des Ausschusses Bildung, Sport und Freizeit in der Bigger Schützenhalle mit. Damit wäre die Zeit der Spekulationen, Protestmärsche und Leserbriefe vorbei. Hatte doch der geplante Verkauf der Bildungswerkstatt, die an dieMartinus-Grundschule grenzt, in den vergangenen Wochen und Monaten die Emotionen vor allem in Bigge hochkochen lassen.

Pädagogisches Raumkonzept in Olsberg

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Im Anschluss an den mehr als 90-minütigen aktuellen Sachstandsbericht von Raimund Patt vom Beratungsbüro „Schulhorizonte“ zum pädagogischen Raumkonzept der drei Offenen Ganztagsschulen der Stadt Olsberg, berichtete Bürgermeister Fischervon den Verhandlungen mit der Geschäftsführung derJosefsgesellschaftals Träger der Elisabeth-Klinik, die schon ihre Bereitschaft erklärt hat, eine Fläche von 260 Quadratmetern im Erdgeschoss des neuen OP-Trakts an die Stadt Olsberg zu vermieten.

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„Ebenerdig, barrierefrei, nach unseren Vorstellungen,“ bewertet Bürgermeister Fischer die möglichen Räume für die Grundschule. Wie einer Vorlage der Verwaltung zu entnehmen ist, fehlen der Martinus-Grundschule mit seiner Nutzfläche von 1.500 qm, rund 200 qm an Kapazität, um einen vernünftigen offenen Ganztagsbetrieb für die Kinder zu gewährleisten. Dieser soll nicht nur in der Martinus-Grundschule, sondern auch in der Olsberger Kardinal-von-Galen Schuleund auch in derFranziskus-Schule in Bruchhausen sicher gestellt werden.

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Daher wurde das Beratungsbüro „Schulhorizonte“ von der Stadt Olsberg damit beauftragt, ein pädagogisches Raumkonzept zu erarbeiten, um dem ständig steigenden Bedarf an Ganztagsplätzen gerecht zu werden.

Neue Funktionsbereiche nötig

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Schon nach einer Bestandsanalyse und einem Workshop stand fest, dass das pädagogische Konzept- und Raumprogramm längst nicht mehr ausreicht, um ganztägig Bildung, Erziehung und Betreuung aller Kinder nach heutigem Standard unter einen Hut zu bringen. Daher braucht man nach Aussage des Fachmanns von Beratungsbüro ein pädagogisches Konzept und muss die Ganztagsbetreuung in einen bestimmten Rhythmus bringen. Außerdem seien ein kindgerechtes Tagesprogramm, ein integriertes Personalkonzept sowie neu geplante und gestaltete Funktionsbereiche erforderlich.

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Kein zusätzlicher Raum braucht in der Kardinal-von-Galen Schule in Olsberg geschaffen werden, da die ehemalige Hausmeisterwohnung nicht mehr genutzt wird und man auf Räumlichkeiten in der benachbarten Sekundarschule zurückgreifen kann. Auch an der Bruchhauser Grundschule besteht kein Handlungsbedarf, da eine unbenutzte Mietwohnung zur Verfügung steht. Auch wenn das Problem wegen der fehlenden Kapazitäten demnächst wohl vom Tisch ist, dürfte es in der Martinus-Grundschule schwierig sein, das von Patt vorgeschlagene pädagogische Raumkonzept umzusetzen.

Baumaßnahmen brauchen viel Zeit

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Dabei kommt einiges auf die Lehrerinnen und Kinder zu, denn die umfangreichen Baumaßnahmen lassen sich nicht nur in den Ferien erledigen, wie Astrid Hiller von der SPD anmerkte. Ohnehin ist eine architektonische Machbarkeitsstudie zu erstellen, die Varianten, Aufwand und Kosten berücksichtigt.