Olsberg. Die Elisabethklinik Bigge will sich erweitern. Jetzt gibt es Gerüchte über den Verkauf. Was an dem Stadtgespräch in Olsberg dran ist.

Auf der Tagesordnung stand das Thema nicht, dennoch kam Olsbergs Bürgermeister Wolfgang Fischer nicht darum herum, die neuesten Gerüchte bezüglich des Offenen Ganztages in Bigge und den Verkauf einer Teilfläche der St. Martinus-Grundschule an die Josefsgesellschaft zu adressieren. Karl Heinz Weigand (B90/GRÜNE) hatte das Thema schlussendlich als Anfrage an den Rat thematisiert. Grund war das Kandidatenporträt des Bürgermeisters in der WESTFALENPOST sowie Gerüchte in der Stadt.

Luxusproblem vor Ort

„Sie haben in der WP gesagt, dass wir ein Luxusproblem haben“, startet Karl Heinz Weigand, hörbar verärgert. Dabei sei das Problem kein Luxusproblem, sondern ein handfestes, wie er weiter ausführt.

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„Ich habe gehört, dass die Elisabethklinik eine Deadline für die Entscheidung eines Verkaufs gesetzt hat? Ich bin enttäuscht darüber, dass wir das im Stadtgespräch und nicht im Rat mitgeteilt bekommen.“ Er schließt seine Anfragen an: „Wie steht es um ein nachhaltiges Bildungs und Raumkonzept? Gibt es einen Zeitplan? Hat die Klinik auch ein Konzept vorgelegt, wie sie sich die Erweiterung vorstellt?“

Wolfgang Fischer verteidigt zuerst seine Wortwahl. „Das Wort Luxusproblem ist schon vor langer Zeit von einer Reporterin der Westfalenpost erklärt worden. Es geht dabei darum, dass wir ein tolles Problem haben. Wie gut ist das, ein toller Bildungsstandort da und dort ein Gesundheitswesen, dass sich erweitern will?“ In der Vergangenheit sei dieses Wort oft in der Presse und im Rat gefallen. „Das haben Sie mitbekommen.“

Klinik will in zwei bis drei Monaten Gewissheit

Dann thematisiert der Bürgermeister die Deadline, über die gemunkelt wird. „Sie als Rat haben mich beauftragt, Gespräche zu führen. Noch in der Sommerpause haben wir die Gespräche mit der Josefsgesellschaft aufgenommen.“

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Thema der Gespräche sei der Zeitplan gewesen und die Frage, ob die Klinik daran festhalte, sich in Olsberg zu erweitern oder ob auch andere Orte im Raum stünden. Es gebe keine Deadline in diesem Sinne, allerdings erwarte die Klinik eine Entscheidung über den Verkauf der Teilfläche in den nächsten zwei bis drei Monaten.

„Wir haben die Beine nicht hochgelegt“, versichert Wolfgang Fischer. Neben den ersten Gesprächen mit der Josefsgesellschaft habe man auch mit einer Agentur gesprochen zwecks Raumkonzepten für die Betreuung im Offenen Ganztag. „Wir hatten ein konstruktives Gespräch diese Woche und wenn wir da schnell rangehen, dann muss es kein Jahr dauern, bis wir ein Konzept erarbeitet haben“, versichert Wolfgang Fischer. Auch die Leiter der OGS würden an dem Vorgang beteiligt.

Rat zeitnah informieren

Ein Konzept, wie Weigand es von der Klinik gerne sehen würde, sei nicht geplant.

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„Die Entwicklung im Gesundheitswesen ist sehr dynamisch, eine Gesellschaft kann nicht so weit in die Zukunft planen und die muss uns auch kein Gesundheitskonzept vorlegen“, so Bürgermeister Fischer, „Die Klinik will sich erweitern. Das ist das, was wir wissen. Wir sind in guten Gesprächen, das Ergebnis ist aber heute noch nicht greifbar.“

Karl Heinz Weigand akzeptiert die Antworten des Bürgermeisters, schließt aber noch Kritik an: „Ich war überrascht, dass man im Ort hört, dass es eine Deadline gibt. Ich bitte darum, den Rat zeitnah über den neuesten Stand zu informieren.“

Auf Anfrage der WESTFALENPOST, was bei einem Nicht-Verkauf mit der Erweiterung der Klinik passiere, will Wolfgang Fischer nichts sagen. „Ich kann nicht in die Zukunft schauen und das war auch kein Thema in den Gesprächen mit der Josefsgesellschaft. Und selbst wenn, könnte ich dazu nun keine Auskunft geben.“

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