Brilon. An der St. Engelbert-Grundschule wird zum Beginn des neuen Schuljahres eine zweite Ganztagsgruppe eingerichtet. Das hat der Haupt- und Finanzausschuss gestern Abend einstimmig als Empfehlung an den Rat weitergegeben.
Seit August 2004 gibt es an der zentralen Grundschule der Kernstadt - die St. Engelbert-Schule feiert morgen und am Samstag ihr 75-jähriges Bestehen - bereits eine Ganztagsgruppe. Mittlerweile, so Schulamtsleiter Wiedemeier gestern, liegen für das neue Schuljahr insgesamt rund 50 Anmeldungen vor.
Der zweiten Ganztagsgruppe fällt der Werkraum im Keller der Schule zum Opfer. Das dadurch entstehende Raumproblem, so hieß es gestern von Seiten der Verwaltung, werde wohl lediglich ein Jahr andauern, da ab 2008 die Grundschule nur noch vier- und nicht mehr fünfzügig gefahren werde.
Die Einrichtung von Ganztagsgruppen ist eine freiwillige kommunale Leistung. Folglich müssen die Eltern zu den Kosten herangezogen werden. Brilon, so kritisierte BBL-Ratsherr Reinhard Loos, liege mit einem Durchschnittsbeitrag von rund 500 Euro pro Kind und Jahr kreisweit an der Spitze. Die Betreuungsaufwendungen pro Kind und Jahr lägen nur bei 410 Euro. Loos sprach sich dafür aus, den Elternbeitrag zu reduzieren.
Damit stand er jedoch allein im Saal. Bürgermeister Schrewe sagte, dass diese hohen Durchschnittswerte lediglich aufgrund der aktuellen Zahl der zurzeit in der Höchstbeitragsklasse liegenden Eltern zustande kämen. Schrewe: "Die Stadt ist verpflichtet, die wirtschaftliche Potenz der Eltern in Anspruch zu nehmen."
Und Schulamtsleiter Wiedmer meinte: "Das kann in ein, zwei Jahren schon wieder ganz anders aussehen."