Die Liste derer, die als Wunderkind starteten und als „Ewiges Talent“ endeten, ist lang. Ergänzt wird sie möglicherweise am Pulverwald.
Fußball ist Kopfsache! Sie ist schon paradox, diese hohle Phrase. Von Kindsjahren an werden im Training Ecken getreten und Torschüsse bis zum Erbrechen gepaukt - nur um dann festzustellen, dass dies alles nur Teile eines Werkzeugkastens sind, die man hin und wieder gut gebrauchen kann. Klar, etwas Talent schadet nicht, doch die Liste derer, die als Wunderkind starteten und als „Ewiges Talent“ endeten, ist lang. Im Endeffekt bleibt nur die Tatsache, dass das mit der „Kopfsache“ eben keine hohle Phrase ist, sondern die Realität widerspiegelt.
Am deutlichsten zeigt sich das im Abstiegskampf. Zuschauende können schon kurz nach Anpfiff förmlich riechen, wer von den Akteuren neben etwas Werkzeug auch die nötige Mentalität mitbringt. Die Reserve des TuS Erndtebrück zum Beispiel stellte in puncto Einstellung bei der 1:2-Niederlage gegen Bad Berleburg unter Beweis, dass sie hinter dem Begriff „Derby“ statt Prestigekampf eher ein nachbarschaftliches Kaffeekränzchen vermutete. Und da ist sie dann, die Frage nach Talent und was es dir letztlich bringt.
TuS-Trainer Rubio Doblas stellte indes die obligatorische Frage, mit welcher Begründung seine Spieler Oberliga spielen wollten und attestierte ihnen stattdessen einen „Riesenhafen“.
Der Fußball mag noch so modern geworden sein, doch was nutzen dir am Ende prall gefüllte Werkzeugkästen und raumfahrtähnliche Spielsysteme, wenn du zu einer Feststellung kommst, die im Ruhrgebiet gerne so ausgesprochen wird: „Dem guckste vorn Kopp und merks: Da is keiner zu Hause.“
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