Berlin. Hochwasser in Süddeutschland: Die Wasserstände an der unteren Donau in Bayern sinken, bleiben aber noch über der höchsten Meldestufe.
- Das Hochwasser in Bayern und Baden-Württemberg fließt langsam ab
- Die Pegelstände sinken aktuell
- Der DWD meldet erneuten Starkregen
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An der unteren Donau in Bayern kann am Freitag ein Rückgang der Pegelstände verzeichnet werden. Sie bleiben jedoch vielerorts weiterhin kritisch hoch. Gleichzeitig ist neuer Starkregen angekündigt.
Insgesamt kamen bei dem Hochwasser in Süddeutschland mindestens sechs Menschen ums Leben, vier davon in Bayern. Zudem werden mehrere Menschen vermisst, darunter ein 22 Jahre alter Feuerwehrmann in Schwaben.
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Hochwasser-News von Freitag, 7. Juni: Versicherer erwarten Milliardenschaden
19 Uhr: Die deutschen Versicherer rechnen nach der Flut in Bayern und Baden-Württemberg mit versicherten Schäden in Höhe von etwa zwei Milliarden Euro. Diese erste Prognose ist noch vorläufig, wie der Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft am Freitag in Berlin mitteilte. „Weil insbesondere an der Donau das Hochwasser noch nicht abgelaufen ist, haftet dieser Schätzung noch eine gewisse Unsicherheit an“, sagte GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. Nach dem Ende des Hochwassers will der GDV deswegen den Stand der Schäden bei seinen Mitgliedsunternehmen noch einmal abfragen.
„Oberste Priorität hat für uns jetzt, dass den Betroffenen schnell und effizient geholfen wird“, betonte Asmussen den Willen der Versicherer, die Flutschäden schnell zu klären und abzuwickeln. „Die Versicherer haben für solche Fälle spezielle Einsatzpläne.“
Das diesjährige Hochwasser könnte laut dieser ersten Schätzung etwas glimpflicher ausgehen als die letzten beiden großen Flutkatastrophen in Deutschland. Das Juli-Hochwasser 2021 hatte nach Zahlen des GDV knapp neun Milliarden Euro versicherte Schäden verursacht, beim Juni-Hochwasser 2013 waren es 2,65 Milliarden.
Der GDV schätzt jedoch ausschließlich die Schäden, die dann auch von den Versicherern bezahlt werden. Die Gesamtschäden sind bei jedem Hochwasser noch weit höher, unter anderem, weil viele Menschen nicht gegen Hochwasser versichert sind. So lagen die Gesamtschäden der Juli-Flut 2021 nach Berechnungen des Rückversicherers Munich Re bei 33 Milliarden Euro, fast das Vierfache der versicherten Summe.
Pegelstand sinkt – erneuter Starkregen angekündigt
10.30 Uhr: An der unteren Donau in Bayern sinken die Wasserstände. An der Eisernen Brücke in Regensburg lag der Pegelstand nach Daten des Hochwassernachrichtendienstes (HND) von 8 Uhr noch bei 5,57 Metern. Das ist allerdings noch immer über der höchsten Meldestufe 4, die bei 5,50 Metern liegt. Laut Prognose müsste der Wasserstand die Schwelle aber im Laufe des Freitags unterschreiten.
In Straubing wies der Pegel am Freitagmorgen einen Stand von 6,80 Metern auf – Tendenz ebenfalls sinkend, aber noch weit über der Meldestufe 4. Im hochwassererprobten Passau stand das Wasser der Donau 8,60 Meter hoch, Tendenz leicht sinkend, aber ebenfalls noch über der höchsten Meldestufe, die dort bei 8,50 Metern liegt. Auch an der oberen Donau bis einschließlich Kelheim sinken die Wasserstände, wenngleich die Donau auch in Kelheim weiter deutlich über der Meldestufe 4 liegt.
Meldestufe 4 beschreibt ein Ausmaß der Überflutung bebauter Gebiete in größerem Umfang oder den erforderlichen Einsatz von Wasser- oder Dammwehr in großem Umfang.
Endgültige Entwarnung gibt es in Bayern aber noch nicht: Schon für das bevorstehende Wochenende ist erneuter Starkregen angekündigt. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) erwartet am Freitag in kurzer Zeit bis zu 20 Liter Regen pro Quadratmeter.
Nach Hochwasser: Schäden für Landwirte „nicht bezifferbar“
4.30 Uhr: Etlichen Landwirten hat das Hochwasser die Ernte ruiniert. „Die Wassermassen haben oft große Teile der Ernte für dieses Jahr vernichtet“, sagte Markus Drexler, Sprecher des Bayerischen Bauernverbandes (BBV). Besonders schlimm sei die Situation in Schwaben und Teilen von Ober- und Niederbayern. „Die Schäden an landwirtschaftlichen Kulturen wie Getreide, Rüben, Kartoffeln und Mais, aber auch an Sonderkulturen wie Feldgemüse, Erdbeeren oder Himbeeren erreichen ein Ausmaß, das in Zahlen derzeit gar noch nicht bezifferbar ist.“ Es gebe Betriebe, bei denen schon seit Tagen die gesamte Nutzfläche unter Wasser stehe.
Wenn noch junge Kartoffel- oder Maispflanzen mehrere Tage unter Wasser stünden, sterben und faulen sie ab. „Auch Wiesen und Getreide, das von den Wassermassen plattgewalzt wurde, ist in den allermeisten Fällen nicht mehr zu retten oder verunreinigt“, sagte Drexler.
Hochwasser-News von Donnerstag, 6. Juni: Starkregen und Hagel in Bayern möglich
7 Uhr: Während sich die Hochwasser-Lage im Süden Deutschlands vielerorts langsam entspannt, müssen sich die Menschen in Bayern auf neue Niederschläge einstellen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) erwartet Schauer und vereinzelt Gewitter mit Starkregen von 25 Litern pro Quadratmeter in der Stunde. Ab dem späteren Nachmittag sei im Süden des Freistaats teilweise mit „unwetterartigen Entwicklungen“ samt Starkregen und Hagel zu rechnen.
Keine weiteren Vermissten gefunden
4 Uhr: Nur langsam fließt das gewaltige Hochwasser an der unteren Donau ab. Zwischen Kelheim und Passau ist die Lage in Bayern weiterhin angespannt – ganz besonders in Regensburg. Dort bereitete den Behörden und Einsatzkräften der durchweichte Boden entlang einer Straße in der Altstadt Sorgen. In Passau gingen derweil die Pegelstände zurück, wenn auch zunehmend langsamer. Die schwäbischen und oberbayerischen Hochwasser-Landkreise sind ebenfalls noch längst nicht zurück in der Normalität. Bei der Suche nach Vermissten gab es bis zum Donnerstagmorgen keine Neuigkeiten.
Expertenrat plädiert für Pflichtversicherung für Elementarschäden
1.12 Uhr: Angesichts der jüngsten Hochwasser fordert der Sachverständigenrat für Verbraucherfragen (SVRV) beim Bundesministerium für Umwelt und Verbraucherschutz erneut eine Versicherungspflicht gegen Elementarschäden. Ein juristisches Gutachten des Gremiums habe ergeben, dass eine solche Pflicht zulässig sei, wenn sie eine freie Wahl unter den Versicherern erlaube. „Voraussetzung ist, dass sich die Prämien grundsätzlich am versicherten Risiko orientieren“, sagte der Vorsitzende Christoph Busch der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ).
Die Versicherungsnehmer sollten dabei die Wahl zwischen unterschiedlichen Selbstbehalten haben. Denkbar sei auch ein Modell, bei dem zusätzliche Maßnahmen für den Hochwasserschutz seitens der Versicherten zu einem Prämienrabatt führten.
Als Elementarschäden gelten im Versicherungswesen Schäden, die durch die Natur verursacht werden – also durch Sturm, Hagel, Überschwemmung, Erdbeben, Lawinen, Schneedruck oder Vulkanausbrüche.
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Hochwasser-News von Mittwoch, 5. Juni: Vierte Hochwasser-Tote in Bayern entdeckt
17.02 Uhr: Die Zahl der Todesopfer infolge des Hochwassers in Bayern ist Polizeiangaben zufolge auf vier gestiegen. Eine 79 Jahre alte Frau sei am Mittwoch leblos im Mindelkanal in Schwaben entdeckt worden, teilten die Beamten mit. Sie war demnach am Sonntag in Jettingen-Scheppach bei Augsburg als vermisst gemeldet worden.
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Regensburg lässt Wasser an Donau-Schutzwänden vorbeifließen
13.30 Uhr: In Regensburg lassen Hilfskräfte kontrolliert Wasser an den Schutzwänden am Donauufer vorbeifließen. „Wir haben einen völlig durchnässten Boden“, sagte der Leiter des Regensburger Tiefbauamts, Michael Köstlinger, am Mittwoch. Aus Sorge, dass der Untergrund und damit die Schutzelemente in der Werftstraße plötzlich versagen könnten, lasse man einen gewissen Zufluss zu und schalte die Pumpen ab. Die Hoffnung sei mehr Stabilität für den Untergrund und damit auch für die Schutzwände.
Wenn eine gewisse Wasserhöhe auf der Seite der Werftstraße erreicht sei, würden die Pumpen wieder angeschaltet, betonte Köstlinger. Von einer Flutung des Bereichs könne man daher nicht sprechen. Die Schutzelemente würden auch nicht kontrolliert geöffnet, sondern ohnehin durchdringendes Wasser an der Werftstraße werde teils nicht mehr abgepumpt.
Wegen der angespannten Hochwasserlage waren laut Köstlinger in der Nacht auch zwei Schiffe in Regensburg verlegt worden. Dazu sei die Besatzung per Hubschrauber auf die beiden Schiffe geflogen worden. Ziel sei gewesen, beide Schiffe an sogenannten Dalben festzumachen, damit diese in stabiler Position gehalten werden könnten.
Angespannte Hochwasserlage in Bayern – der Südwesten räumt auf
13.02 Uhr: Die Hochwasserlage in Bayern bleibt trotz erster Entspannungssignale aus einigen Landesteilen angespannt. Vor allem im Osten Bayerns entlang der Donau sind die Pegelstände am Mittwoch trotz erster, leichter Rückgänge weiter auf hohem Niveau. Baden-Württemberg geht hingegen langsam in den Normalzustand über – hier laufen seit Dienstag Aufräumarbeiten. In den vergangenen Tagen war an mehreren Orten in Süddeutschland so viel Regen gefallen wie nur alle 50 bis 100 Jahre.
Eine neue Unwetterfront sehen die Meteorologen zwar nicht auf Deutschland zukommen, aber es gibt auch keine richtige Entwarnung beim Hochwasser: Im Süden kann es weiter Starkregen geben, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Mittwoch vorhersagte. Der große Regen sei aber vorbei, sagte ein DWD-Meteorologe.
Mehrere Häuser in Regensburg evakuiert, Pegelstände in Passau sinken langsam
7.40 Uhr: Die Hochwasserlage in Regensburg in Bayern bleibt angespannt. Der Pegelstand sinke sehr langsam auf hohem Niveau, sagte eine Sprecherin der Stadt am Dienstagmorgen. Laut Hochwassernachrichtendienst (HND) lag der Pegelstand der Donau weiter bei über sechs Metern.
Am Dienstagabend evakuierten die Einsatzkräfte etwa 30 Häuser entlang einer Straße an dem Fluss, weil der Untergrund wegen des hohen Grundwasserspiegels immer weiter aufweichte. Die Stabilisierung der Schutzwände an der Werftstraße werde auch am Mittwoch weiter im Fokus des Katastrophenschutzes stehen, sagte die Sprecherin. „Das ist unsere Schwachstelle.“
In Passau sanken die Pegelstände an Donau und Inn am Mittwoch langsam. Die Pegelstände an der Donau lagen am Morgen nach Angaben des HND noch zwischen etwa 8,50 und knapp über neun Metern. Normal sind hier Wasserstände von an die sechs Meter. Damit galt weiterhin die höchste Meldestufe 4. Der Pegelstand an der Inn sank von gut sieben Metern auf etwa 5,80 Meter. Mehrere Straßen und Plätze in Passau sind wegen des Hochwassers gesperrt. Bis zum frühen Morgen wurden an den Deichen keine Schäden oder Durchbrüche gefunden, wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums Niederbayern sagte. Perspektivisch sei dies weiter aber nicht auszuschließen.
Lage bleibt angespannt, weniger Regen – aber keine Entwarnung
6.15 Uhr: Laut Deutschem Wetterdienst (DWD) sind zwar in Bayern am Mittwoch und Donnerstag weitere Schauer und Gewitter zu erwarten – Starkregen sei aber nur am östlichen Alpenrand wahrscheinlich. Das Landratsamt Donau-Ries warnte, trotz teils sinkender Pegelstände in den Flüssen könne das Wasser auf freier Flur weiter steigen. Auch in Baden-Württemberg sind laut DWD am Donnerstag einzelne Schauer oder Gewitter möglich – am Mittwoch soll es weitestgehend trocken bleiben.
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Weitere Todesopfer befürchtet
4.30 Uhr: Der Kampf gegen das Hochwasser in Süddeutschland und seine verheerenden Folgen geht weiter. Auch in der Nacht zum Mittwoch wurden Deiche überwacht, nennenswerte Schäden oder Durchbrüche wurden dabei aber nicht entdeckt. Dennoch bleibt die Lage vor allem im Osten Bayerns kritisch, auch wenn an der stark betroffenen unteren Donau der Wasserstand an bestimmten Stellen langsam zu sinken beginnt.
Die Wasserstände an den Pegeln in Passau und Regensburg lagen am frühen Mittwochmorgen laut Hochwassernachrichtendienst (HND) weiter bei der höchsten Meldestufe 4. Auch wenn sich die Lage vielerorts langsam zu entschärfen scheint, ist aufgrund mehrerer Vermisstenfälle zu befürchten, dass neben den fünf bestätigten Hochwasseropfern noch weitere Tote hinzukommen könnten.
Hochwasser in Deutschland: Das Ausmaß der Überflutung in Fotos
Hochwasser-News von Dienstag, 4. Juni: 17-Jähriger von Donaufluten mitgerissen – gerettet
22.37 Uhr: Ein 17-jähriger Radfahrer ist in Niederbayern von den Donaufluten mitgerissen worden. Retter bargen ihn weitgehend unverletzt, wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums Niederbayern am Dienstagabend mitteilte. Der junge Mann habe versucht, in Bad Abbach im niederbayerischen Landkreis Kelheim mit seinem Fahrrad eine Fußgängerbrücke zu überqueren. Er sei offensichtlich davon ausgegangen, dass die Querung der Brücke noch möglich sei. Dabei wurde er jedoch von den Wassermassen erfasst. Er sei in einem Baum hängengeblieben. Passanten alarmierten die Rettungskräfte. Ob die Brücke gesperrt war, blieb offen.
Scheitel an Donau und Inn in Passau überschritten – leichter Rückgang
21.25 Uhr: In der Stadt Passau im Südosten Deutschlands ist der Scheitel der Flüsse Donau und Inn erreicht – die Wasserstände fallen leicht, wie die Stadt am Dienstagabend mitteilte. Die Donau habe den vorhergesagten Scheitel von zehn Metern bereits überschritten. Der Wasserstand lag am Dienstagabend nach Angaben des Hochwassernachrichtendienstes (HND) bei etwa 9,70 Metern. Normal sind hier Wasserstände von etwa fünfeinhalb Metern. Der Pegelstand am Inn ging von gut sieben Metern auf knapp 6,70 Meter zurück. „Es wird davon ausgegangen, dass die Pegel in den nächsten Stunden weiter zurückgehen.“ Allerdings werde der Donaupegel langsamer sinken.
Die Stadt hatte aufgrund der erwarteten Zuspitzung der Hochwassersituation am Dienstag den Katastrophenfall ausgerufen. Zahlreiche Straßen und Plätze in Passau sind wegen des Hochwassers bereits gesperrt, Schulunterricht fällt aus. Der Busverkehr ist beeinträchtigt, Verbindungen in die Altstadt wurden am Dienstag eingestellt. Betroffen sind den Angaben zufolge vor allem die Alt- und Innenstadt.
Die Behörden warnten erneut dringend davor, überflutete Bereiche zu betreten. Das gesamte Hochwassergebiet – insbesondere Alt- und Innenstadt – solle gemieden werden. Die Stadt erarbeite nun Strukturen für die Aufräumarbeiten, die voraussichtlich ab Freitag beginnen könnten, hieß es weiter. In Passau kommen die drei Flüsse Donau, Inn und Ilz zusammen.
Österreich – Donau für Schifffahrt gesperrt
18.54 Uhr: Der gesamte Verlauf der Donau in Österreich ist wegen Hochwassers für die Schifffahrt gesperrt worden. Das teilte die staatliche Wasserstraßengesellschaft via donau am Dienstag mit. „Ab einem gewissen Wasserstand ist die Sicherheit nicht mehr gewährleistet“, sagte Christoph Caspar, der Sprecher von via donau, der dpa. Wie lange die Maßnahme in Kraft bleibe, hänge von den weiteren Niederschlägen und den Wassermengen der Zubringerflüsse ab.
Die Donau fließt über 350 Flusskilometer durch Österreich, von der bayerischen Grenzstadt Passau bis zur slowakischen Haupt- und Grenzstadt Bratislava. Wegen der Sperre mussten einige Kreuzfahrtschiffe in Linz anlegen, wo die Donau am Dienstag über die Ufer trat. Einige Straßen wurden ebenfalls gesperrt. In Schärding, das am Donau-Zubringerfluss Inn liegt, wurde der Hochwasserschutz aufgestockt, um größere Überschwemmungen zu verhindern. Beide Städte liegen im Bundesland Oberösterreich.
In Österreich bereiteten nicht nur die Wassermassen aus Deutschland, sondern auch starke Regenfälle Probleme. Im Teilen des Bundeslandes Niederösterreich wurden Straßen, Keller und Felder überflutet. Bäume stürzten um, und Bäche wurden verklaust.
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Hochwasser-Alarmstufe 1 in Flussgebiet in Brandenburg
18.12 Uhr: Im Flussgebiet der Schwarzen Elster und der Pulsnitz im Süden Brandenburgs an der Grenze zu Sachsen herrscht Hochwasser. Am Pegel Ortrand (Kreis Oberspreewald-Lausitz) wurde die Alarmstufe 1 ausgerufen, wie das Landesamt für Umwelt im Internet mitteilte. Es muss demnach mit einer beginnenden Überflutung von Auen und ufernahem Grünland gerechnet werden. Für die anderen Flüsse lag am Dienstag kein Hochwasseralarm vor.
Vermisste Frau nach 52 Stunden von Baum gerettet
17.01 Uhr: Es ist eine Nachricht, die Hoffnung macht: In der Nähe von Neu-Ulm in Bayern ist am Dienstag eine vermisste Frau von einem Baum gerettet worden, auf dem sie zuvor 52 Stunden ausgeharrt hatte. Wie die Polizei berichtet, galt die 32-Jährige seit Sonntag als vermisst. Mehr als zwei Tage später konnte sie schließlich in der Krone eines umgestürzten Baumes gefunden werden, wo sie wegen des plötzlich auftretenden Hochwassers Zuflucht gesucht hatte. Zum Zeitpunkt ihrer Rettung stand das Wasser zwei Meter unter ihr noch immer etwa brusthoch.
In den vergangenen Tagen wurde bereits fieberhaft nach der Frau gesucht. Am Dienstag konnte sie dann mit einer Drohne aufgespürt werden. Gerettet wurde sie wegen des Hochwassers schließlich per Hubschrauber. Laut Polizei ist die 32-Jährige geschwächt und dehydriert, ansonsten aber körperlich unversehrt.
Tal in Bayern von der Außenwelt abgeschnitten
14.44 Uhr: Das Leitzachtal im oberbayerischen Landkreis Miesbach ist wegen des Hochwassers derzeit von der Außenwelt abgeschnitten. Wie der Bayerische Rundfunk berichtet, sei der Ortsteil Hundham der Gemeinde Fischbachau nicht mehr per Straße erreichbar – unter anderem, weil eine Staatsstraße auf einer Länge von etwa 100 Metern stark beschädigt sei.
Wegen Hochwasser: Katastrophenfall in Passau ausgerufen
14.30 Uhr: Zunächst schien es, als würde Passau beim aktuellen Hochwasser dem Schlimmsten entgehen. Doch nun spitzt sich die Lage immer weiter zu – die Stadt hat deshalb den Katastrophenfall ausgerufen.
Die Stadt, in der Inn und Ilz in die Donau fließen, ist Überschwemmungen gewohnt. Pegelstände, wie sie aktuell gemessen werden, sind dennoch die Ausnahme. So liegt die Donau aktuell bei knapp unter zehn Metern – normal sind Werte zwischen fünf und sechs Metern. Ein höherer Pegel wurden in den vergangenen 40 Jahren nur zweimal gemessen: 2002 schwoll die Donau auf 10,8 Meter an, 2013 waren es unglaubliche 12,9 Meter.
Mit Badeanzug – Frau geht im Hochwasser schwimmen
13.40 Uhr: Eine Frau ist im niederbayerischen Deggendorf im Hochwasser schwimmen gegangen – in einer vollgelaufenen Fußgängerunterführung. Die Feuerwehr habe bei einer Kontrollfahrt am Montagabend die Frau im Badeanzug gesehen und aus dem Wasser gerufen, sagte eine Rathaussprecherin am Dienstag.
Stadtbrandinspektor Tim Rothenwöhrer sagte, dass sich Menschen am Hochwasser nicht an Absperrungen halten und versuchen Selfies zu machen, sei inzwischen schon „normal“. Einen Fall wie den der Schwimmerin habe er aber noch nicht erlebt.
Die Stadt appellierte an die Bürgerinnen und Bürger, das Badeverbot in überschwemmten Bereichen einzuhalten und bat um „Durchhalten“. Am Donnerstag starte in Deggendorf die Freibadsaison, hieß es.
Landkreis Rosenheim hebt Katastrophenfall auf
13.05 Uhr: Angesichts einer Entspannung der Hochwasserlage am Alpenrand hat der Landkreis Rosenheim den Katastrophenfall wieder aufgehoben. Derzeit werde noch geprüft, ob am Mittwoch an allen Schulen im Landkreis der Unterricht regulär stattfinden kann, teilte das Landratsamt am Dienstag mit.
Zuvor hatte sich die Lage an den Flüssen und Bächen in der Region demnach deutlich entspannt. Fast alle Menschen hätten in ihre Unterkünfte und Häuser zurückkehren können. Nur die Bewohner einer Unterkunft für Asylbewerber in Raubling in der Nähe des Flusses Inn seien noch in der dortigen Gemeindehalle untergebracht. Die Behörde rechnete aber damit, dass sie „noch im Laufe des Tages“ in ihre Unterkunft zurückkehren können.
Bayern stellt 100 Millionen Euro „plus X“ an Hilfen bereit
12.38 Uhr: Nach der Flutkatastrophe in vielen Landesteilen will die bayerische Staatsregierung mindestens 100 Millionen Euro an Finanzhilfen für Betroffene bereitstellen: „100 Millionen plus X“, sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Dienstag nach einem entsprechenden Kabinettsbeschluss in München. Von dem Hilfspaket sollen grundsätzlich sowohl Privathaushalte als auch Gewerbebetriebe, Selbstständige sowie Land- und Forstwirte profitieren können. „Bayern hilft, schnell und unbürokratisch“, sagte Söder. „Wir lassen in der Not niemanden allein.“ Söder forderte aber auch den Bund auf, seine Zusagen einzuhalten und Flut-Hilfe zu leisten.
Nach dem bayerischen Konzept sollen Haushalte nach Worten Söders bis zu 5000 Euro an Soforthilfen bekommen können, für Ölschäden an Wohngebäuden bis zu 10.000 Euro – wobei Versicherungsleistungen am Ende darauf angerechnet werden. Bei einer drohenden Existenzgefährdung würden sogar bis zu 100 Prozent erstattet, kündigte Söder an. Unternehmen und Gewerbetreibende sollen nach seinen Worten zwischen 5000 und 200.000 Euro an Soforthilfen in Anspruch nehmen können. Wären die Schäden versicherbar gewesen, werden die Summen reduziert.
Wetterdienst gibt vorerst Entwarnung beim Thema Regen
11.37 Uhr: Gute Nachrichten für die Hochwassergebiete in Deutschland: In den kommenden Tagen bleibt es dort nach der Vorhersage des Deutschen Wetterdiensts (DWD) überwiegend trocken. „Aus meteorologischer Sicht kann man nun für den Süden Deutschlands Entwarnung geben“, erklärte DWD-Meteorologe Robert Hausen am Dienstag in Offenbach. Vereinzelte Schauer und Gewitter seien zwar möglich, doch diese würden nicht unwetterartig ausfallen. Dies gelte bundesweit bis in den Donnerstag hinein.
Die Temperaturen verharren im Norden und Nordwesten unter der 20-Grad-Grenze - was für die Jahreszeit normal sei, erklärte der Meteorologe. Im übrigen Land seien angenehme 21 bis 26 Grad zu erwarten. Nachts könne es kühler als zehn Grad werden.
Zum Wochenende steige dann die Niederschlagsneigung wieder an. Im Süden seien Regen und auch Gewitter zu erwarten - aber nicht in der Größenordnung der vergangenen Tage. Für Details sei es noch zu früh: „Bleibt zu hoffen, dass sich die Pegelstände bis dahin halbwegs wieder normalisiert haben.“
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Drittes Todesopfer durch Hochwasser in Bayern
10.47 Uhr: Die Zahl der bekannten Todesopfer infolge des Hochwassers in Bayern ist laut Polizei auf drei gestiegen. Eine Frau sei am Montag in Markt Rettenbach im Landkreis Unterallgäu mit ihrem Auto von einer Straße ins Wasser gerutscht und später leblos geborgen worden, teilten die Beamten mit.
Suche nach Feuerwehrmann geht mit Drohnen und Hubschrauber weiter
10.17 Uhr: Die Suche nach einem im Hochwasser in Schwaben vermissten Feuerwehrmann geht nach Angaben der Polizei weiter – allerdings wird vorläufig nicht mehr in den Fluten selbst gesucht. Die Strömung sei derzeit so groß, dass eine Suche vom Wasser aus für die Einsatzkräfte zu riskant sei, sagte Polizeisprecher Holger Stabik am Dienstagvormittag. Vom Land und aus der Luft werde die Suche fortgesetzt. Am Dienstag sollten dafür Drohnen und ein Hubschrauber eingesetzt werden.
Die Einsatzkräfte befürchten, dass der 22-Jährige ertrunken ist. Der junge Mann war in der Nacht zum Sonntag in Offingen nahe der Grenze zu Baden-Württemberg mit einem Boot der DLRG-Wasserrettung unterwegs gewesen. Das mit fünf Einsatzkräften besetzte Boot war bei starker Strömung gekentert. Vier Einsatzkräfte im Alter zwischen 24 und 70 Jahren konnten sich an Land retten und blieben unverletzt.
Nach dem 22-Jährigen suchten kurz darauf Helfer der Freiwilligen Feuerwehren, der DLRG-Wasserrettung, der Wasserwacht, der Bundeswehr und der Polizei. Sollte der 22-Jährige tatsächlich ums Leben gekommen sein, wäre er das derzeit fünfte bekannte Todesopfer des Hochwassers in Bayern und Baden-Württemberg.
Reportage aus Süddeutschland: Unser Kollege berichtet von vor Ort
9.10 Uhr: Wie die Flutkatastrophe in Süddeutschland zahlreiche Existenzen zerstört, zeigt ein Besuch vor Ort. Unser Reporter Daniel Weidmann berichtet aus den betroffenen Ortschaften in Bayern. Lesen Sie hier seine Reportage: „Die Leute haben uns ausgelacht“ – dann kam das Wasser
Deutscher Wetterdienst hebt Unwetterwarnungen auf
8.05 Uhr: Inmitten der angespannten Hochwasserlage in Süddeutschland hat der Deutsche Wetterdienst (DWD) alle Unwetterwarnungen für Deutschland aufgehoben. Das teilte der DWD in der Nacht zum Dienstag mit. Tagelange Regenfälle hatten in den vergangenen Tagen die Pegel zahlreicher Bäche und Flüsse vor allem in Bayern und Baden-Württemberg stark ansteigen lassen. Ganze Ortschaften wurden überflutet, auch nachdem Dämme gebrochen waren. Mindestens vier Menschen kamen bisher in den Fluten ums Leben. Sowohl in Teilen Bayerns als auch Baden-Württembergs blieb die Lage am Montag angespannt.
Hochwasser in Bayern – Teile von legendärer Burgruine rutschen ab
6.57 Uhr: Teile der Burg Falkenstein im oberbayerischen Flintsbach sind angesichts des Dauerregens abgerutscht. Unterhalb der Burg seien 50 Anwohner in Sicherheit gebracht worden, teilte der Landkreis Rosenheim mit. Die Burgruine unweit der Autobahn an der Grenze zu Österreich gilt als Wanderziel. Die Hauptburg Falkenstein wurde nach Angaben der Tourismusgesellschaft Chiemsee-Alpenland etwa um 1300 erbaut. Im 15. und 16. Jahrhundert entstand die Vorburg. Nach einer umfangreichen Ausbauphase im 16. und 17. Jahrhundert wurde die Anlage gegen Ende des 18. Jahrhunderts durch Brände zur Ruine. Sie ist Teil des Denkmalkomplexes Petersberg mit der romanischen Peterskirche mit zugehörigem Mesnerhaus. Wie groß das Ausmaß der Schäden an der Ruine ist, war zunächst nicht bekannt.
Im Landkreis Rosenheim ist die Hochwasser-Lage weiter angespannt. Bürgerinnen und Bürger sollten möglichst zu Hause zu bleiben. „Es besteht eine akute Gefahr für Leib und Leben“, hieß es in einer Mitteilung der Behörde am Montagabend. Die Menschen sollten den Aufenthalt im Freien vermeiden, sich von offenen Gewässern fernhalten und die Rettungskräfte nicht bei ihrer Arbeit behindern.
Keine aktive Suche mehr nach in Fluten vermisstem Feuerwehrmann (Angaben von Polizei korrigiert)
6.30 Uhr: Nach einem im Hochwasser in Schwaben vermissten Feuerwehrmann wird nicht mehr aktiv gesucht. Wahrscheinlich sei der 22-Jährige ertrunken, sagte ein Polizeisprecher am Dienstagmorgen. Vermutlich werde man ihn finden, wenn das Wasser abgelaufen sei. Der junge Mann war in der Nacht zum Sonntag in Offingen nahe der Grenze zu Baden-Württemberg mit einem Boot der DLRG-Wasserrettung unterwegs gewesen. Das mit fünf Einsatzkräften besetzte Boot war bei starker Strömung gekentert. Vier Einsatzkräfte im Alter zwischen 24 und 70 Jahren konnten sich an Land retten und blieben unverletzt.
Nach dem 22-Jährigen suchten kurz darauf Helfer der Freiwilligen Feuerwehren, der DLRG-Wasserrettung, der Wasserwacht, der Bundeswehr und der Polizei. Sollte der 22-Jährige tatsächlich ums Leben gekommen sein, wäre er das derzeit fünfte bekannte Todesopfer des Hochwassers in Bayern und Baden-Württemberg.
Städtetag: Mittel für Hochwasser- und Katastrophenschutz ausbauen
6.00 Uhr: Verbände und Parteien forderten unterdessen mehr Investitionen in den Hochwasserschutz. Bund und Länder müssten „die Mittel für den Hochwasser- und Katastrophenschutz wieder deutlich ausbauen – und zwar dauerhaft und nicht ad hoc über Sonderprogramme“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Städtetages, Helmut Dedy, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Er wies auf die wachsenden Ausgaben der Städte und Gemeinden für Maßnahmen wie Dammbau, Begrünung und Bewässerung hin, die durch die Erderwärmung nötig würden.
Die Präsidentin des Technischen Hilfswerks (THW), Sabine Lackner, sagte der „Augsburger Allgemeinen“ mit Blick auf nötige Investitionen: „Wir liegen mit rund 400 Millionen Euro für das laufende Jahr noch ein Stück über dem Niveau aus der Zeit vor der Corona-Pandemie, umgerechnet sind das etwa vier Euro pro Bundesbürger und Jahr, also nicht wirklich viel. Innenministerin Nancy Faeser sagt ja selbst, dass es erheblicher Investitionen bedürfe. Insofern ist die Politik in der Pflicht.“
Nach vorläufigen Daten: Jahrhundert-Niederschläge gemessen
4.30 Uhr: An mehreren Orten in Süddeutschland fiel in den vergangenen Tagen nach vorläufigen Daten so viel Regen wie nur alle 50 bis 100 Jahre. Man könne von Jahrhundert-Niederschlägen sprechen, sagte der Meteorologe Thomas Deutschländer vom Deutschen Wetterdienst (DWD). „Das ist schon besonders, aber nicht komplett außergewöhnlich.“ „Das ist alles ein bisschen vorläufig, wir müssen die Daten noch prüfen“, sagte Deutschländer. Manchmal fielen Stationen aus oder die Messungen seien zu niedrig. „In der Regel kommt aber noch etwas hinzu, die jetzigen Daten sind eher konservativ.“
Insgesamt zeigten etwa 20 bis 30 Messstationen solche besonders hohen Werte an. Diese Orte reichten überwiegend von einer Region nordöstlich von Augsburg bis fast zum Bodensee. Einige Extremwerte bezögen sich auf die Niederschläge an einem Tag, andere auf Niederschläge in drei aufeinander folgenden Tagen.
Städtetag ruft zu mehr Investitionen in Hochwasserschutz auf
1.00 Uhr: Angesichts der Flutkatastrophe in Süddeutschland hat der Deutsche Städtetag Bund und Länder zu höheren Ausgaben für den Hochwasserschutz aufgerufen. „Hochwasser, wie derzeit in Bayern und Baden-Württemberg, kommen in immer schnellerem Takt. Deutschland muss sich besser darauf vorbereiten“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Städtetages, Helmut Dedy, dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). Die Einsatzkräfte bräuchten dafür die bestmögliche Ausstattung und Infrastruktur. „Bund und Länder müssen deshalb die Mittel für den Hochwasser- und Katastrophenschutz wieder deutlich ausbauen – und zwar dauerhaft und nicht ad hoc über Sonderprogramme.“
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Hochwasser-News von Montag, 3. Juni: Teile der Regensburger Innenstadt werden evakuiert
21.15 Uhr: In der Innenstadt von Regensburg soll am Abend eine Häuserzeile evakuiert werden. Betroffen seien rund 200 Menschen, teilte eine Sprecherin am Montag mit. Der Untergrund der direkt an der Donau gelegenen Werftstraße sei durch den hohen Grundwasserspiegel stark aufgeweicht. Deswegen bestehe die unmittelbare Gefahr, „dass die Hochwasserschutzelemente keinen Halt mehr haben, schlagartig versagen und die Straße geflutet wird“.
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Für Bürgerinnen und Bürger, die keine Unterkunftsmöglichkeit haben, stehe eine Sporthalle als Notquartier zur Verfügung. Es werde ein Busshuttleverkehr eingerichtet, hieß es. Wie lange die Maßnahme dauern werde, sei nicht absehbar. Die Evakuierung sollte um 21.00 Uhr beginnen. Die Stadt Regensburg hat bereits den Katastrophenfall ausgerufen. Meldestufe 4 ist an der Donau überschritten.
Helfer retten mindestens elf Menschen in Ebersbach an der Fils
20.25 Uhr: Feuerwehrleute haben in Ebersbach an der Fils mehr als elf von Fluten eingeschlossene Menschen gerettet. Mehrere hätten sich zudem selbst oder mithilfe von Nachbarn in Sicherheit bringen können, sagte ein Sprecher des Landkreises Göppingen am Montagabend. Einige Straßen seien bis zu drei Meter überflutet und zahlreiche Gebäude evakuiert worden. Nennenswert verletzt worden sei nach aktuellem Stand aber niemand.
Auslöser der Rettungsaktion war der Bach Sulpach: Durch Starkregen sei er in der Nacht zum Montag zu einem reißenden Fluss geworden und habe mehrere Straßenzüge eines Wohngebiets überschwemmt. Die Retter fürchteten den Angaben zufolge um die Sicherheit der dort lebenden Menschen. Zahlreiche Notrufe seien eingegangen. Das Wasser sei aber so schnell gestiegen und die Strömung so stark gewesen, dass die örtliche Feuerwehr sie nicht mehr rechtzeitig hätten in Sicherheit bringen können.
Zusätzlich erschwert wurde die Lage demnach dadurch, dass auch das Feuerwehrhaus unter Wasser stand. Da keine Hubschrauber zur Verfügung standen, wurden Strömungsretter der Feuerwehr Stuttgart angefordert, um zu den eingeschlossenen Personen vorzudringen.
20.02 Uhr: Während Bayern weiter gegen die Wassermassen kämpft, entspannt sich die Lage in Baden-Württemberg langsam. Vor allem die Tatsache, dass kein weiterer Regen gemeldet ist, lässt die Menschen in den Hochwasser-Gebieten hoffen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat seine Unwetterwarnungen vor Dauerregen inzwischen für das gesamte Bundesland aufgehoben. „Die Dauerregenlage ist beendet“, heißt es vom DWD.
Katastrophenschutz in Deutschland: Sind wir für weitere Unwetter gewappnet?
19.56 Uhr: Wie gut ist der Katastrophenschutz in Deutschland aufgestellt? Diese Frage stellt sich angesichts der Überschwemmungen im Süden der Republik einmal mehr. Zumal Wetterextreme durch den Klimawandel noch weiter zunehmen dürften. Lesen Sie hier, wie Experten den Katastrophenschutz bewerten – und welche Krankheiten jetzt in den Flutgebieten drohen.
Landkreis Rosenheim ruft Katastrophenfall aus
18.47 Uhr: Der Landkreis Rosenheim hat angesichts des Dauerregens am Montagabend den Katastrophenfall ausgerufen. „Die Maßnahme ermöglicht uns die Anforderung überörtlicher Kräfte sowie eine schnellere und effizientere Koordinierung der Einsatzkräfte, um der zu erwartenden Lage gerecht werden zu können“, sagte Landrat Otto Lederer (CSU). Die Pegelstände der Bäche und Flüsse im Landkreis seien im Verlauf des Nachmittags weiter gestiegen. Einsatzkräfte von Feuerwehr und THW seien mit einem Großaufgebot unterwegs.
Immer wieder Hochwasser: Ist das jetzt normal?
18.23 Uhr: Die Klimakatastrophe verändert unser Wetter. Unerwartet deutlich bekommen wir das auch in Deutschland zu spüren: Schnee gibt es im Winter kaum noch, im Sommer wird es dagegen immer heiße und trockener. Und wenn es regnet, sind es Regenmassen, die Flutkatastrophen wie derzeit in Bayern und Baden-Württemberg auslösen. Im Interview spricht Meteorologe Thomas Deutschländer über Hochwasser und die Frage, ob es durch den Klimawandel häufiger wird.
Teile von Günzburg werden evakuiert
17.58 Uhr: In der bayerischen Stadt Günzburg haben die Behörden die Anwohner dazu aufgefordert, die Unterstadt zu verlassen. Bereits gestern hatte es einen entsprechenden Aufruf gegeben. Nach einer zwischenzeitlichen Entspannung waren aber zahlreiche Menschen in das Gebiet zurückgekehrt. Sie schweben nun in Gefahr, denn die Pegel steigen aktuell wieder.
Zum Problem könnte vor Ort auch der Müll werden, den Anwohner bei ersten Aufräumarbeiten auf die Straße gebracht werden. Sollte das Wasser sie erreichen, könnten sie einfach weggespült werden. Derzeit ist deshalb laut Stadt die Bundeswehr im Einsatz, um den Sperrmüll soweit möglich zu entfernen.
Hochwasser-Chaos bei der Bahn – So weit kommen, wie es geht
17.16 Uhr: Die Donau kappt wichtige Verbindungen zwischen Nord- und Süddeutschland. Bahnfahrer müssen viel erdulden – doch beweisen Humor. Was unser Reposter auf dem Weg ins Hochwasser-Gebiet erlebt.
Dammbruch-Warnung für Orte im schwäbischen Landkreis Donau-Ries
17.03 Uhr: Im schwäbischen Asbach-Bäumenheim droht ein durchweichter Damm zu brechen und den Ortsteil Hamlar zu überfluten. „Die Bevölkerung wird gebeten, das Gebiet in Hamlar umgehend zu verlassen, da zu befürchten ist, dass Hamlar vom Wasser umschlossen wird“, teilte das Landratsamt in Donauwörth am Montagnachmittag mit.
Bereits am Vormittag hatte die Behörde für zwei weitere Orte im Kreis Donau-Ries, Heißesheim und in Auchsesheim, eine ähnliche Warnung herausgegeben und die Menschen zum Verlassen ihrer Häuser aufgefordert. „Mit einer Überflutung der gesamten Ortsgebiete muss gerechnet werden“, berichtete das Landratsamt, nachdem bereits am Sonntagabend die Menschen in den Orten gewarnt wurden. Später wurde die Evakuierungsempfehlung im Fall von Heißesheim allerdings wieder aufgehoben, weil sich die Lage stabilisiert hatte.
In dem nordschwäbischen Kreis gibt es weiterhin auch erheblich Probleme mit der Wasserversorgung. Mehrere Trinkwasserbrunnen seien beeinträchtigt, berichtete das Landratsamt. Betroffen waren demnach eine ganze Reihe von Ortschaften, die an das Wassernetz des Zweckverbandes Oberndorfer Gruppe angeschlossen sind. Den Bewohnern wurde empfohlen, das Trinkwasser abzukochen.
Zwei Tote bei Hochwasser in Baden-Württemberg
15.20 Uhr: Einsatzkräfte der Feuerwehr haben zwei Leichen aus einem leer gepumpten Keller in Schorndorf im Rems-Murr-Kreis geborgen. Das bestätigte die Polizei der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart. Der Keller war zuvor aufgrund des Hochwassers vollgelaufen. Die genauen Hintergründe des Todes sind noch unklar. Bei den Verstorbenen handelt es sich einer Mitteilung zufolge um einen Mann und eine Frau. Die Identität der beiden sei aber noch nicht gesichert geklärt. Die Kriminalpolizei habe die Ermittlungen aufgenommen. Zunächst sei eine tote Person entdeckt worden, dann die zweite.
Zuvor hatte Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) bei einem Besuch in der Gemeinde Erbach am Montag angedeutet, dass es möglicherweise ein erstes Todesopfer des Hochwassers im Land gebe. „Wir müssen, so ist mir gerade zugetragen worden, auch damit rechnen, dass es inzwischen einen Toten in Baden-Württemberg gibt“, sagte er. Allerdings war das zu dem Zeitpunkt noch nicht bestätigt.
Der Rems-Murr-Kreis war besonders vom Hochwasser im Südwesten betroffen. Die Hochwasserlage hatte sich dort über Nacht unerwartet verschärft. Nach dem extremen Starkregen hatte man den sogenannten Katastrophen-Voralarm ausgelöst, wie das Landratsamt am Morgen mitteilte. Durch diese Vorstufe des Katastrophenalarms kann der Einsatz ebenso wie die Freistellung von Helferinnen und Helfern des Katastrophenschutzes sichergestellt werden. Seit dem Morgen waren Anwohner in den betroffenen Rems-Kommunen vorsorglich evakuiert worden.
Das Protokoll zur Hochwasser-Lage von Sonntag bis Montagnachmittag lesen Sie hier.