Siegen. Das Ex-Naschwerk im Sieg Carré in Siegen steht seit Monaten leer, die Suche nach einem Nachmieter läuft. Der müsste einige Voraussetzungen erfüllen.
Für die Nachnutzung der Naschwerk-Räume im Sieg Carré laufen Gespräche mit mehreren Interessenten. Eine Entscheidung gibt es noch nicht. Die Sparkasse Siegen möchte aber den bisherigen Branchen-Mix beibehalten, wie Pressesprecherin Anne Gebers auf Anfrage der Redaktion erläutert.
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„Es ist einfach ein gutes Konzept“, sagt Anne Gebers über das Büro- und Geschäftszentrum am Siegener Bahnhof. Einen großen Teil des Ende September 2006 eröffneten Komplexes nutzt die Sparkasse Siegen als Hauptsitz, der WDR hat seine Siegener Dependance im Gebäude und auch die „Anlaufstelle Sicherheit“ als gemeinsamer Standort von Polizei und Ordnungsamt soll in die Großimmobilie einziehen. Von Anfang an waren zudem Einzelhandel und Gastronomie fest eingeplant, die Flächen dafür wurden gegenüber dem für den Neubau abgerissenen Gebäuderiegel, der früher das Geschehen an dieser Stelle bestimmte, vergrößert. Dabei hat neben den Ladenlokalen mit direktem Anschluss zum Zentralen Omnibus-Bahnhof (ZOB) der Haupteingangsbereich des Sieg Carrés besondere Bedeutung: Eingerahmt von Zara und „schulze:“ geht es hier in den sogenannten Lichthof. An diesem liegt eine Filiale des Siegener Traditionsgeschäfts Jaeger, außerdem ist er – am ehemaligen Naschwerk vorbei – Zugang zum Kundencenter der Sparkasse. Das Naschwerk allerdings ist seit Ende April geschlossen, das Unternehmen hat Insolvenz angemeldet.
Siegen: Ohne Naschwerk fehlt die große Außen-Gastro vor dem Sieg Carré
Der Leerstand macht sich nicht nur auf den zwei Ex-Naschwerk-Etagen bemerkbar, sondern auch eklatant darüber hinaus. Das Café mit gehobenem Sortiment unterhielt Außengastronomie im Lichthof sowie vor dem Haupteingang des Sieg Carrés. Letztere prägte lange das Bild am ZOB, nun liegt diese Fläche gewissermaßen brach – abgesehen davon, dass sie als Teil der Fußgängerzone fungiert, versteht sich.
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Die Sparkasse möchte die leerstehenden Räume idealerweise komplett vermieten, sagt Anne Gebers, „die Raumaufteilung hat sich bewährt“. Erwünscht sei, dass der neue Mieter oder die neue Mieterin auch den Lichthof bespielen. Derzeit nimmt die Sparkasse diesen gelegentlich für Aktionen in Anspruch, etwa die Siegerehrung bei der Dorflotterie im August, ansonsten nutzt Jaeger die Fläche für Außenwerbung. Dauerhaft ist aber eine nachhaltige Belebung angestrebt, immerhin wurde der Lichthof seinerzeit extra als attraktiver Aufenthaltsort angelegt, der es dank seiner Gestaltung gewissermaßen ermöglicht, bei jedem Wetter und zu jeder Jahreszeit auch innerhalb eines Gebäudes draußen zu sitzen. Für eine Naschwerk-Nachfolge komme „theoretisch auch Einzelhandel infrage“, merkt die Pressesprecherin an – letztlich wäre auch das je nach individueller Konzeption denkbar. Mit höherer Wahrscheinlichkeit wird es aber wohl auf Gastronomie hinauslaufen.
Siegen: Sieg Carré am Bahnhof soll weiter mit hochwertigem Angebots-Mix punkten
Augenmerk liege in jedem Fall darauf, dass die neue Lösung zum Umfeld passt, „dass das Angebot sich gut ergänzt“, wie Anne Gebers hervorhebt. Die Wertigkeit, die das Sortiment im Sieg Carré seit dessen Start auszeichnet, soll erhalten bleiben. Wieso das Naschwerk insolvent ging, dazu äußert sich die Sparkasse auf Nachfrage nicht. Inhaber Markus Podzimek hatte im Gespräch mit dieser Zeit im vergangenen April unter anderem auf die Folgen der Corona-Lockdowns, verändertes Konsumverhalten infolge der Inflation, höhere Einkaufspreise für Material und Zutaten und massiv gestiegene Energiekosten hingewiesen.
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