Emst. Betreiberwechsel und frischer Wind. Hannelore Weistenfeld zieht sich nach knapp 12 Jahren zurück. Ihr eigener Sohn übernimmt.

2013 war die Redaktion da. Da hatte Hannelore Weistenfeld (heute 69 Jahre alt) erklärt, dem alten Gasthaus Schöne an der Willdestraße auf Emst neues Leben einhauchen zu wollen. Elf Jahre später ist für die Emsterin, die viele Jahre zuvor auch als „gute Seele“ bei Humpert am Höing gewesen war, Schluss. Sie geht in den Ruhestand und übergibt den Betrieb an ihren Sohn Niklas. Der einstige Küchen-Azubi ist nun Gasthaus-Chef und stellt sich den Herausforderungen, vor denen alle Gastronomen der Stadt gerade stehen.

Das alte Gasthaus an der Willdestraße auf Emst.
Das alte Gasthaus an der Willdestraße auf Emst. © Buntes | Mike Fiebig

Ein traditionsreicher Standort

Es ist ein traditionsreicher Gastronomie-Standort. Vor Hannelore Weistenfeld hatte Jürgen Siebert das alte Gasthaus fast 30 Jahre lang geführt. Weit davor war es eine Frau, die alle nur „Sefchen“ nannten, gewesen, die überhaupt ein Gasthaus in dem alten Bauernensemble etablierte. Die Weistenfelds haben schon ewig eine Verbindung hier hin. Hannelores Mann Udo (72) war schon als Jugendlicher hier. Für viele Emster, die zu den Stammgästen gehören, gehört das Gasthaus ins Viertel wie der Wasserturm.

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Ein Kind der Gastronomie

„Ich bin ein Gastrokind. Ich kann nichts anderes“, sagt Niklas Weistenfeld scherzhaft. Was nicht stimmt. Erfahren ist er trotz jungen Lebensalters. Er sieht die Stärken des Standorts an der Willdestraße mit dem Parkplatz daneben und vor allem dem Biergartenbereich. „Die Fläche will ich stärken und im Sommer draußen noch stärker bespielen“, sagt er. Man soll nicht nur zum Essen im Restaurant vorbeikommen können, sondern auch, um draußen, im Schatten der Heilig-Geist-Kirche, ein Bierchen trinken zu können. Vielleicht kommt auch mal der Grill dazu im Sommer nach draußen.

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Etwas kleinere Mannschaft

Mit zwei Köchen und zwei Mitarbeitern im Service will Niklas Weistenfeld das alte Gasthaus führen. Es soll wieder mehr Live-Musik geben, insgesamt mehr Programm, erklärt der 31-Jährige, der mit Magnus Peters („Crocodile“) und Mick Lausch („Jekyll and Hyde“) zum Beispiel auch „Hagen live“ veranstaltet.

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Dem urigen Einrichtungsstil des alten Gasthauses will er treu bleiben. Auf diese Strategie hatte schon seine Mutter gesetzt. Das Gasthaus trägt sich durch viele Stammkunden, die hier „à la carte“ essen kommen, durch Taufen, Firmungen und Geburtstage. Dazu eigenen sich die beiden Säle sehr. Dass Niklas Weistenfeld das Gasthaus mit leicht kleinerer Mannschaft führt, hat auch mit den Herausforderungen der Zeit zu tun.

Mehrere Herausforderungen in der Gastronomie

Die Gastronomie drücken gleich mehrere Probleme. Die Nachwehen der Corona-Pandemie, Inflation, die Erhöhung der Mehrwertsteuer, generelle Personalengpässe und auch der Mindestlohn, den Niklas Weistenfeld natürlich gar nicht infrage stellt. „Deshalb aber zwei Köche und zwei Kollegen im Service. Sonst muss man irgendwann für ein Bier 7 Euro theoretisch nehmen“, sagt er. Aktuell kostet es hier (0,3 Liter) 3,30 Euro.

Die Speisekarte wird Niklas Weistenfeld leicht verändern. Es wird noch dazu eine Sommer- und eine Winterkarte geben. Generell möchte sich Weistenfeld etwas mehr in Richtung eines Brauhauses entwickeln. Auf der Speisekarte werden aber weiterhin traditionelle deutsche Gerichte stehen.

Alles rund um die Öffnungszeiten und die Speisekarte findet man im Internet unter www.altes-gasthaus-schoene.de.