Heiraten in Hagen: Das kostet eine standesamtliche Trauung

Hagen. Hohenhof, Osthaus-Museum, Schloss oder Rathaus: Wir geben einen Überblick zu den Kosten, die bei standesamtlichen Trauungen in Hagen anfallen.

Verliebt, verlobt, verheiratet - das hieß es im Hagener Standesamt in den letzten vier Jahren im Schnitt mehr als 600-mal pro Jahr. Denn genau so oft gaben sich Paare in der Stadt der vier Flüsse das Ja-Wort. Elf Trauorte stehen dafür zur Verfügung - mit großem Abstand am beliebtesten war in den letzten Jahren dabei das Trauzimmer im Hagener Rathaus (349 Trauungen bislang in 2024, 478 in 2023, 500 in 2022), gefolgt von Schloss Hohenlimburg (32, 26, 33).

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Je nachdem, für welchen Trauort, welchen Wochentag oder welche Uhrzeit sich die Paare entscheiden, variieren auch die Kosten. Grundsätzlich fallen bei jeder Trauung zunächst einmal gesetzliche Gebühren an. „Diese betragen für deutsche Staatsangehörige 50 Euro für die Prüfung der Ehefähigkeit und 14 Euro für die am Trautag ausgehändigte Urkunde, also insgesamt 64 Euro“, so die Stadt. Bei Auslandsbeteiligung betragen die Gebühren für die Prüfung der Ehefähigkeit zwischen 75 Euro und 90 Euro je nach Fallkonstellation zzgl. der Urkunden. Wer in einer anderen Stadt heiraten möchte, oder die Trauungen an besonderen Orten oder zu besonderen Zeiten abhalten möchte, muss mit zusätzlichen Kosten rechnen. Wir geben einen Überblick (ohne Catering oder Feier).

Rathaus Hagen

Für das Trauzimmer im Rathaus an der Volme zahlen Brautpaare keine Raummiete oder Servicegebühr. Es stehen drei Stehtische zur Verfügung, die im Foyer stehen und genutzt werden können, so Sprecherin Charlien Schmitt von der Stadt. Der Traubereich ist sowohl für kleinere als auch größere Gesellschaften geeignet (Bestuhlung für 50 Personen). Auch ein Klavier steht zur Verfügung. Die Trauungen finden dienstags bis freitags vormittags jeweils im halbstündigen Rhythmus statt von 9 bis 11.30 Uhr (kein Servicezuschlag). Die Samstagstrauungen werden von 10 bis 12.30 Uhr im halbstündigen Rhythmus angeboten. Dafür ist ein Servicezuschlag von 140 Euro zu zahlen.

Rathaus Hohenlimburg

Die Trauungen im Trauzimmer im Verwaltungsgebäude Hohenlimburg finden an jedem 1. Mittwoch im Monat vormittags statt (kein Servicezuschlag). Zusätzlich bietet die Stadt an festgelegten Freitagen nachmittags ab 14 Uhr bis zu drei Trauungen an (zzgl. Servicezuschlag von 140 Euro). Im Trauzimmer steht eine Auswahl an Glockenspielen zur Verfügung. Aufgrund der Raumgröße können 15 Sitzplätze und fünf Stehplätze angeboten werden. Im Vergleich zum letzten Jahr hat die Zahl der Trauungen im Trauzimmer Hohenlimburg wieder abgenommen (2023: 28, 2024: 18).

Schloss Hohenlimburg

Auch im Schloss Hohenlimburg können Paare sich von einem Standesbeamten oder einer Standesbeamtin trauen lassen. Die Zeremonie findet im Fürstensaal statt. Die Freitagstermine werden um 14, 14.45 und 15.30 Uhr, die Samstagstermine um 10, 10.45, 11.30 und 12.15 Uhr durchgeführt. An Samstagen kann die Uhrzeit variieren. Im Fürstensaal können für 60 Personen Sitzplätze sowie 10 Stehplätze zur Verfügung gestellt werden. Weitere Räume können für die Hochzeitsfeier gemietet werden, beispielsweise sind auch freie Trauungen im Schlossgarten oder Schlossinnenhof möglich. Service-Zuschlag: 140 Euro, Raummiete: 280 Euro, Gesamtkosten: 420 Euro.

Wasserschloss Werdringen

Im vergangenen Jahr haben sich 32 Paare das Ja-Wort gegeben. Dieses Jahr sind es bereits 26: Auch am Wasserschloss in Werdringen gibt es Freitags- und Samstagstermine (freitags 14, 14.45 & 15.30 Uhr, samstags 10, 10.45, 11.30 & 12.15 Uhr) für standesamtliche Trauungen. Es stehen 40 Sitzplätze u. 20 Stehplätze zur Verfügung. Das Café macht auch Angebote für Hochzeiten. Die Kosten für eine Trauung am Wasserschloss liegen bei 140,00 Euro Service-Zuschlag sowie 180 Euro Raummiete (Gesamtkosten: 320 Euro).

Das Trauzimmer für standesamtliche Ambiente-Hochzeiten im Wasserschloß Werdringen. © WP | Michael Kleinrensing

Freilichtmuseum

Auch im Freilichtmuseum sind standesamtliche Trauungen möglich. Die Paare werden in der rustikalen Atmosphäre eines Fachwerkhauses getraut - Gesellschaften bis zu 24 Personen sind möglich. Im angrenzenden Remise kann danach ein Sektempfang stattfinden. Auch Feiern sind in Absprache mit der Museumsverwaltung möglich. Die Trauungen werden freitags um 14 und 15.30 Uhr und samstags um 11, 12.30 und 14 Uhr durchgeführt. Verfügbarkeit bitte über Ambienteort abklären. Brautpaare müssen mit 140 Euro Service-Zuschlag und 160 Euro Raummiete rechnen - in Summe also 300 Euro. Letztes Jahr wurde diese Location elfmal von Brautpaaren genutzt, dieses Jahr bislang neunmal.

Arcadeon

Die Trauungen mit den Standesbeamten finden im Arcadeon im Raum „Kloster Neuburg“ statt, der bis zu 60 Personen Platz bietet. Durch die großen Fenster haben Besucher einen Blick in den Park. Das Haus bietet außerdem mehrere Möglichkeiten für Hochzeitsfeiern. Wunschtermine an Freitagnachmittagen sind nur in Abstimmung mit Arcadeon und Standesamt möglich. Die Kosten: 140,00 Euro Servicezuschlag, 250 Euro Raummiete, Gesamt: 390 Euro. Im vergangenen Jahr haben im Arcadeon zwei standesamtliche Trauungen stattgefunden.

Personenschiff Freiherr vom Stein

Von Ostern bis Oktober Jahres fährt das Personenschiff „Freiherr vom Stein“ auf dem Hengsteysee. Standesamtliche Trauungen werden im Fahrgastraum (Platz für 50 Personen) durchgeführt. Abfahrts- und Ankunftsstelle für die Traufahrten ist die Anlegestelle in Herdecke. Termine an Freitagnachmittagen sind nur in Abstimmung mit Betreiber und Standesamt möglich. Kosten: 140 Euro Servicepauschale. Miete und weitere Kosten nach Vereinbarung mit dem Schiffseigner.

Hohenhof

Die Ehepaare können am Hohenhof im Arbeitszimmer von Karl Ernst Osthaus die Ehe beschließen. Der Raum ist geeignet für Gesellschaften mit bis zu 20 Personen (Sitzgelegenheiten). Eine geringe Anzahl an Stehplätzen ist ebenfalls vorhanden, so die Stadt. Bei schönem Wetter ist ein Sektempfang im Garten möglich. Der Hohenhof steht nur Freitagnachmittag für Trauungen zur Verfügung. Kosten: 140 Euro Servicegebühr, 160 Euro Raummiete - Gesamtkosten: 300 Euro.

Lounge des Karl-Ernst-Osthaus-Museums

Der Bereich für die standesamtliche Trauung befindet sich im 1. Obergeschoss. Der helle und geräumige Eingangsbereich bietet sich im Anschluss für einen Sektempfang an. Die Lounge bietet Platz für etwa 40 Personen (30 Sitz- und ca. 10 Stehplätze). Dem Brautpaar ist es am Hochzeitstag gestattet, mit Brautwagen oder Hochzeitskutsche auf den Museumsplatz vorzufahren. Die Trauungen sind nur an den sog. Ambienteterminen freitagnachmittags möglich (oder auf Anfrage über das Standesamt). Im vergangenen Jahr nutzten zwei Paare das Angebot, dieses Jahr bislang ein Paar. Kosten: Servicepauschale 140 Euro, Raummiete 350 Euro, Gesamtkosten: 490 Euro.

Märkische Spezialitätenbrennerei

Ja-sagen können Hagenerinnen und Hagener auch im Brennereiraum, umgeben von Fässern und Destilliergefäßen. In der Spezialitätenbrennerei stehen Sitzplätze für 40 Personen und 10 Stehplätze zur Verfügung. Termine sind unter Ambientetermine zu finden. Die Kosten: Servicepauschale 140 Euro, Raummiete 200 Euro, also gesamt 340 Euro. Extra-Kosten kommen auf Brautpaare zu, wenn sie im Anschluss einen Sektempfang wünschen. Letztes Jahr haben sich dort vier Brautpaare, dieses Jahr bereits acht das Ja-Wort gegeben.

In der Märkischen Spezialitätenbrennerei in Dahl können sich Paare umgeben von Fässern und Destilliergefäßen das Ja-Wort geben. © Märkische Spezialitätenbrennerei | Märkische Spezialitätenbrennerei

Weitere Angebote macht das Hagener Standesamt in evangelischen Kirchengemeinden. Infos dazu finden sich auf der Seite des Hagener Standesamtes.

Die Standesbeamten

„Im Standesamt Hagen gibt es derzeit 18 Standesbeamtinnen und Standesbeamte. Die Trauungen unter der Woche werden von acht Stellen vorgenommen“, erklärt Charlien Schmitt, Sprecherin der Stadt, die Aufteilung. Die weiteren sind bei der Durchführung der Trauungen Freitagnachmittag und Samstag im Einsatz. „Die Amtssprache ist deutsch. Sollte eine Dolmetscherin oder ein Dolmetscher benötigt werden, müssen diese von dem Paar selbst beauftragt werden“, heißt es von der Stadt dazu weiter.