Hagen. Die Idee, an der gesperrten Ebene 2 temporäre Parkplätze einzurichten, stößt auf viel Kritik. Das hat Gründe:

Aus dem CDU-Vorstoß, die Fahrbahn vor der gesperrten Ebene 2 - von der Königstraße bis zur Höhe des Kegelcasinos - als temporäre Parkfläche für Mitarbeiter des St. Josefs-Hospitals auszuweisen, wird wohl nichts. Die Stadt Hagen wie auch die übrigen Fraktionen sehen das Vorhaben überaus kritisch, „zumal es sich dabei nur um eine temporäre Lösung handeln würde, die mit einigem Aufwand verbunden wäre“, sagte Rolf Alexander (Fachbereichsleiter Verkehr, Immobilien, Bauverwaltung und Wohnen) in der Bezirksvertretung Mitte. Dort skizzierte er auch, was alles nötig wäre, um die Fahrbahn überhaupt als Parkfläche ausweisen zu können.

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Grundsätzlich wäre es zwar möglich, auf dem Streckenabschnitt (ab Märkischer Ring 37) etwa 65 Schrägparkplätze einzurichten, „allerdings müsste das Krankenhauspersonal von dort aus einen längeren Fußweg in Kauf nehmen. Denn eine Kreuzung der viel befahrenen Fahrbahn wäre definitiv nicht gewünscht.“ Vielmehr müssten Fußgänger die kleine Treppenanlage nutzen, die kurz vor der gesperrten Brücke von der B54 hinunter zur Neumarktstraße führt. Auch Fahrbahntrenner und eine Beschilderung müssten aufgestellt werden. Zusammen mit den Markierungsarbeiten beziffert die Verwaltung den Kostenaufwand auf circa 20.000 Euro.

Parkflächen müssten bewirtschaftet werden

Da die Brücke bereits im Januar 2026 abgerissen werden soll, sieht die Verwaltung das Vorhaben durchaus kritisch. „Wir räumen diesem Projekt keine Priorität ein“, machte Rolf Alexander den Standpunkt des Rathauses klar. Zumal, so die Bedenken der anderen Fraktionen, auch sichergestellt werden müsste, dass tatsächlich nur Mitarbeiter des Krankenhauses die ausgewiesenen Parkplätze nutzen und nicht etwa Anwohner die neuen Stellplätze gleich blockieren. Die CDU zog ihren Antrag in der Bezirksvertretung daraufhin zurück, forderte die Verwaltung aber auf, noch einmal das Gespräch mit dem Krankenhaus zu suchen.

Rolf Alexander (Fachbereichsleiter Verkehr, Immobilien, Bauverwaltung und Wohnen)

„Wir räumen diesem Projekt keine Priorität ein.“

Rolf Alexander
Fachbereichsleiter Verkehr, Immobilien, Bauverwaltung und Wohnen.

Letztlich, so die Auffassung der weiteren Fraktionen, müsste die Klinik die Kosten für die Einrichtung der Brücken-Parkplätze selbst tragen, während man sich im Rathaus eher auf langfristige Lösungen konzentrieren solle. Ein geplanter Parkhaus-Neubau soll wie berichtet dauerhaft die drängende Platzproblematik entschärfen. Aktuell arbeitet die Verwaltung an der Detailplanung, die der Politik im kommenden Jahr vorgelegt werden soll. Ob der Neubau auf dem bisherigen Lehrerparkplatz an der Sekundarschule aber tatsächlich realisiert wird, ist noch offen.