Hagen. Santiago Bürgi singt am Samstag, 26. Oktober, in der Operette Ritter Blaubart im Theater. „Mit 42 kann ich endlich der Bösewicht sein“, sagt er.
Für Operetten-Fans beinahe ein Muss: Im Theater Hagen findet am Samstag, 26. Oktober, um 19.30 Uhr die Premiere des Jacques-Offenbach-Werkes „Ritter Blaubar“t statt.
Ein Gespräch im Vorfeld: „Als mich meine Agentur vor ein paar Monaten anrief und fragte, ob ich Interesse daran hätte, den Ritter Blaubart in Hagen zu singen, hab‘ ich erst gestutzt. Ich kannte Blaubart nur als düsteres Gothic-Märchen. Und das kombiniert mit der fröhlichen Musik Offenbachs? Dann hab‘ ich aber gedacht: ,Solch eine bizarre Mischung - das Ganze kann nur gut werden.‘“
Santiago Bürgi lacht, „wir proben jetzt seit einem Monat, und meine Zusage in Hagen hab‘ ich keinen Tag lang bereut.“ Santiago Bürgi singt die Titelpartie in Jacques Offenbachs Operette „Ritter Blaubart“, die am Samstag, 26. Oktober, Premiere am Hagener Theater feiert.
Proben im Hagener Theater laufen auf Hochtouren
Der im argentinischen Córdoba geborene Künstler tritt zum ersten Mal in NRW auf, „seit drei Jahren lebe ich mit meiner Familie in Pforzheim“, erzählt der 42-Jährige. Von der Hagener Innenstadt oder der Umgebung habe er noch nicht viel gesehen, „die Proben laufen auf Hochtouren, und mindestens einmal pro Woche muss ich nach Pforzheim, wo ich als Ensemblemitglied des Theaters Pforzheim momentan ebenfalls in einer Produktion auf der Bühne stehe. Aber ich bin ja bis Ende Februar in Hagen, da wird sich schon noch Zeit finden, die Stadt kennenzulernen“.
Pendeln zwischen Stadthalle und Theater
Momentan pendele er eigentlich nur zwischen seiner kleinen Wohnung in der Nähe der Stadthalle und dem Theater, „doch ich kann jetzt schon sagen, dass ich an Hagen und überhaupt an ganz Deutschland schön finde, dass alles so kompakt beieinander liegt“. Ganz anders als in Argentinien. . .
„Ich kann jetzt schon sagen, dass ich an Hagen und überhaupt an ganz Deutschland schön finde, dass alles so kompakt beieinander liegt. “
Was der Tenor an der Rolle des Ritters Blaubart schätzt? „Was Blaubart meint, das meint er ehrlich. Dabei ist er wirklich böse, ein richtiger Schurke.“ In der spritzigen, absurd-komischen Operette - eine Mischung aus Parodie und Gesellschaftssatire - sterben Blaubarts fünf Ehefrauen jeweils kurz nach der Hochzeit. Der mordende Edelmann und lustige Witwer trifft auf einen Nebenbuhler, den eifersüchtigen König Bobèche (die Partie wird von Richard van Gemert gesungen). Und das rasante Verwirrspiel beginnt.
Zwei Vorstellungen an Silvester
Die Premiere von „Ritter Blaubart“, eine Operette in drei Akten von Jacques Offenbach, findet am Samstag, 26. Oktober, um 19.30 Uhr auf der Hauptbühne statt. Es gibt noch Karten.
Weitere Vorstellungen: 9.11., 17.11. (18 Uhr), 20.11., 29.11., 31.12.2024 (15 und 19.30 Uhr), 10.1., 22.1., 27.2.2025 (jeweils 19.30 Uhr, wenn nicht anders angegeben).
Reservierungen und Karten an der Theaterkasse, Elberfelderstraße 65, (geöffnet dienstags bis freitags von 10 bis 19 Uhr, samstags von 10 bis 15 Uhr sowie eine Stunde vor Vorstellungsbeginn), per Telefon unter 02331 -207-3218, per E-Mail unter theaterkasse@stadt-hagen.de oder online über die Webseite www.theaterhagen.de
Die Inszenierung am Theater Hagen stammt von Regisseur Holger Potocki, die musikalische Leitung liegt bei Rodrigo Tomillo. Die Aufführung (Dauer: zwei Stunden und 40 Minuten inklusive Pause) wird bis Ende Februar etliche Male gezeigt, u.a. an Silvester um 15 Uhr und um 19.30 Uhr.
Charakter-Tenor darf auch Bösewichte spielen
Er liebe das Geheimnisvolle und Dunkle auf der Bühne, sagt Santiago Bürgi, „ich mag im Kino oder im Fernsehen auch Horrorfilme“. Früher habe er meist die Rolle des jungen Verlobten besetzten müssen, „heute, mit 42 und als Charakter-Tenor, darf ich endlich auch den Bösewicht spielen“.
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Santiago Bürgi spricht auffallend gut Deutsch, „ach was, meine Kinder - die beiden sind 13 und 10 Jahre alt - sprechen wirklich gut Deutsch“. Die Familie lebt seit 2021 in Baden-Württemberg, auch seine Frau ist als Sängerin am Theater Pforzheim engagiert, „die kleine Großstadt am Rande des Schwarzwalds gefällt uns, wir bleiben dort wohnen“.
Santiago Bürgi betont, dass er Sänger und Schauspieler in einer Person sei und den Doppelpart auf der Bühne auch lebe. Der Argentinier lacht, „ich hab‘ mit 18 in Cordóba in einer Rockband gespielt, danach in anderen Städten in anderen Bands“. In Pforzheim habe er dann eine Hardrock-Band gegründet - „Electric Superstition“, „das ist ein schöner Ausgleich zum Singen im Theater“.