Hohenlimburg. Im alten Café Möller in Hohenlimburg ist die Hagener Kampfkunstschule von Großmeister Bernd A. Kühnapfel eingezogen. Die Hintergründe
„Selbstverteidigung zu lernen ist zu diesen Zeiten enorm wichtig“, sagt Bernd A. Kühnapfel, „weil es immer schlimmer wird, wie man in den Medien erkennen kann, und die Menschen immer brutaler werden.“ Um Menschen selbstbewusster, selbstsicherer und fit in Selbstverteidigung zu machen, betreibt der Großmeister asiatischer Kampfkunst seit 27 Jahren sein eigenes Dojo - neuerdings in Hohenlimburg. Denn jüngst ist seine Nihon Kai Akademie in Hagen umgezogen von den Räumlichkeiten in Wehringhausen hin zu ihrem neuen Standort neben Restaurant Mykonos, unter das Dach des ehemaligen Café Möller.
Neue Räume bezogen
Wo äußerlich noch die Reklame für „Krombacher Pils“ vom Giebel grüßt und der Schriftzug „Schloßcafé“ vom Putz blättert, da lehrt die Akademie in frisch renovierten Räumen verschiedene Kampfkünste und Methoden zur Selbstverteidigung. Ihm sei es wichtig, Kindern beizubringen, sich selbst zu verteidigen, sagt Bernd A. Kühnapfel. „Kinder sind für mich etwas besonderes. Sie sind oft der Gewalt von Erwachsenen ausgesetzt“, sagt der 64-Jährige, selbst Vater von fünf erwachsenen Kindern, die alle aus freien Stücken bei ihm trainieren. Der Frauenanteil unter seinen Schülern wachse stetig und Tochter Franziska Kühnapfel (25) möchte in Zukunft, wenn der Papa irgendwann nicht mehr kann, das Dojo übernehmen.
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Verschiedene Gruppen
Auch Mitarbeiter des Ordnungsamtes waren schon zu Seminaren in der „Nihon Kai Akademie“. Der Schwerpunkt dieser Seminare liege auf Deeskalation und Gewaltprävention. „Ich arbeite mit vielen Institutionen“, zählt Bernd A. Kühnapfel unter anderem auch Gruppen aus Schulen, Jugendhilfeeinrichtungen und Altenheimen zu seinen Kunden. Hierbei sollen Fachkräfte aber auch die Klientinnen und Klienten geschult werden.
Er plane zudem Tai-Chi-Kurse für Krankenkassen anzubieten, mit dem Ziel, die mentale und körperliche Gesundheit zu stärken. In der Akademie lehrt er vor allem Kampfsportarten wie das Nihon-Kai-Kempo-Karate-Jiu-Jitsu, Kendo, Aikijitsu und Tai-Chi. „Die Leute sollen gerne kommen. Sie sollen sich wohl fühlen, sich begegnen und sich miteinander unterhalten. Ich wollte es immer familiär halten“, sagt Bernd A. Kühnapfel. „Für mich sind das hier meine Budo-Geschwister und Budo-Kinder.“ Der Begriff „Budo“ beschreibt die Gemeinschaft.
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Großmeister der Kampfkunst
Seit 1973 beschäftigt er sich mit asiatischer Kampfkunst. „Das ist meine innere Überzeugung. Es macht mir Freude und ist eine Philosophie“, sagt der gebürtige Letmather. „Die Philosophie ist, dass man sich angemessen verteidigen kann ohne überzureagieren.“ Er wolle den Menschen selbstbewusster, selbstsicherer und mutiger machen, sich selbst zu verteidigen. „Der Respekt vor den Mitmenschen geht immer mehr in die Knie“, sagt der Großmeister. Seine Schüler schätzen den Spaß am Sport, die familiäre Atmosphäre und die Möglichkeit, sich beim Training fit zu halten und zu lernen, sich zu verteidigen. Schüler „Eppi“ ergänzt: „Die Überwindung der eigenen Angstbarriere sich zu verteidigen.“
„Wenn man Kampfsport betreibt, dann sollte man auch wissen, wie weit man gehen kann, ohne sich strafbar zu machen.“
Seminar am 26. Oktober
Am kommenden Samstag, 26. Oktober, bietet Kühnapfel von 11 bis 16 Uhr ein Seminar an, dass sich mit „FSD“ (Freestyle Streetfight Deescaltion) befasst. Konkret geht es darum, Körpersprache und Emotionen zu erkennen und sich selbst zu verteidigen, im Rahmen der rechtlichen Grenzen. „Wenn man Kampfsport betreibt, dann sollte man auch wissen, wie weit man gehen kann, ohne sich strafbar zu machen.“ sagt Kühnapfel. Das Seminar richtet sich an alle Interessierten, Vorkenntnisse sind nicht nötig. Kosten: 45 Euro pro Teilnehmer.