Hagen. Das Gastrobetrieb „Neue Färberei“ ist insolvent. Speiselokale gibt‘s bei Elbers in Hagen genug, meint Yvonne Hinz. Aber gemütliche Kneipen?
Ein Blick in die City: „Stylisch, hip und bestimmt eine total angesagte Location“ - das denken sicherlich etliche Hagener über den Gastrobetrieb „Neue Färberei“ auf dem Elbersgelände. Auch ich mag den rustikal-derben Charme des Restaurants, das optisch positiv aus dem Rahmen fällt. Trotzdem wird der „Neuen Färberei“ die Tür nicht eingerannt, sprich, die Gäste sind - besonders wochentags - überschaubar.
Eine vertrackte Situation
Sicherlich, etliche Gastronomen leiden in der Nach-Coronazeit noch immer an der Zurückhaltung einiger Leute, hinzu kommt der Personalnotstand, der fast jeden Wirt plagt. Außerdem: Mehr Geld in der Tasche als vor einigen Jahren hat heute wohl kaum ein Gast. Eine vertrackte Situation.
Viel Potenzial
Dennoch bin ich mir fast sicher, dass gerade das Elbersgelände als attraktives Kultur- und Freizeitquartier für einen Gastronomen viel Potenzial bietet. Die coole Location mit Industrie-Flair am Rande der Innenstadt kann sich auf jeden Fall eher sehen lassen als manch andere dunkle Ecke in der City. Und den meisten seit Jahren bei Elbers ansässigen Restaurants scheint es wirtschaftlich gutzugehen. Der „Neuen Färberei“ hingegen nicht. . .
Herrscht auf dem Gelände vielleicht ein Überangebot an Schlemmerstuben? Hätte der Betreiber also weniger auf Burger und Pommes als auf ein Frisch-Gezapftes setzen sollen? Eine urige, gemütliche Kneipe, die jedermann und auch Sportler anspricht, fehlt dort jedenfalls.
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Lichter sollen nicht lange aus bleiben
Gleichermaßen erfreulich für Ausgeh-Willige wie für das Quartier selbst wäre es, wenn zügig eine neue Pächterin oder ein neuer Pächter gefunden würde und in der „Neuen Färberei“ die Lichter nicht lange ausbleiben würden. Denn in Hagen mal wieder einen rappelvollen Tresen zu erleben, das wäre schön.
Weitere Infos:
Die „Neue Färberei“ wurde im Frühjahr 2020 (also vor knapp viereinhalb Jahren) auf dem Elbersgelände in Hagen eröffnet. Vorher war in dem über 100 Jahre alten Gebäude die Kneipe „Feuervogel 2.0“ ansässig. Die stattlichen Räumlichkeiten sind 400 Quadratmeter groß. Im Biergarten finden 200 Gäste Platz.