Hagen. Die Fahrspuren für Busse in der Innenstadt von Hagen sind zum Teil arg ramponiert. Wo in den nächsten Jahren saniert wird.

Es gibt Straßen in Hagen, die sind älter und in einem besseren Zustand. Was letztlich mit der Belastung zu tun hat. Denn wenn täglich hunderte Busse über eine Straße rollen, dann hinterlässt das deutlich sichtbare Spuren. Zum Beispiel an der Haltestelle Stadtmitte, an der Trasse Karl-Marx-Straße/Elberfeldstraße oder an der Holzmüllerstraße - zwei der zentralen Achsen, über die die Busse der Hagener Straßenbahn rollen. Hier stehen Großbaustellen an.

Denn mehr Busse bedeuten auch mehr Belastung - und da wiederum hatte sich ja die Politik zuletzt dafür ausgesprochen, Taktungen auf den Hauptachsen zu erhöhen. Sicherlich ein Grund dafür, dass die Pflastersteine, die dort verlegt sind, arg in Mitleidenschaft gezogen sind. Allerdings längst nicht der einzige.

Pflaster ist nicht mehr zeitgemäß

Denn aus heutiger Sicht muss die Frage erlaubt sein, ob es die klügste Idee war, zwar auf eine optisch ansprechende, aber anfällige Pflasterung auf den Haupttrassen zu setzen. In einer Vorlage erklärt denn auch der Wirtschaftsbetrieb Hagen in feinstem Verwaltungssprech: „Der WBH weist ausdrücklich darauf hin, dass eine Pflasterbauweise nicht mehr den Richtlinien für die Standardisierung des Oberbaus von Verkehrsflächen entspricht.“ Mit anderen Worten: Der Belag - erst recht an dieser Stelle - ist völlig ungeeignet.

M. Kleinrensing WP Hagen Straßenschäden
Das Pflaster auf der Badstraße in Hagen wird durch den Busverkehr beschädigt. Der Belag ist für die Belastung ungeeignet. © WP | Michael Kleinrensing

2523 Busse - so erklärt es die Hagener Straßenbahn auch - fahren täglich über die Pflastersteine. 948 auf der Elberfelder Straße, 769 auf der Körnerstraße und 806 auf der Holzmüllerstraße. Das übersteigt die Belastungsgrenze für Pflastersteine gleich um ein Vielfaches. Die gibt es tatsächlich, und sie liegt bei umgerechnet 65 bis 130 Bussen pro Tag.

„Im Laufe der Zeit sind die Pflasterflächen aufgrund der hohen Verkehrsbelastung abgesackt, wodurch bis zu zehn Zentimeter hohe Kanten zwischen Pflaster und Betonflächen entstanden sind.“

Fachbereich Verkehr der Stadt Hagen
zur Situation

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Scharfe Kanten zerstören Busreifen

Die Folgen kann jeder Laie in der Innenstadt von Hagen ohne Probleme erkennen. Weggebrochene Pflastersteine, scharfe Kanten, tiefe Spurrillen. „Im Laufe der Zeit sind die Pflasterflächen aufgrund der hohen Verkehrsbelastung abgesackt, wodurch bis zu zehn Zentimeter hohe Kanten zwischen Pflaster und Betonflächen entstanden sind“, schreibt der Fachbereich Verkehr der Stadt Hagen. Dies stelle eine Gefahr für Fußgänger und Radfahrer dar. Außerdem beklage die Hagener Straßenbahn AG vermehrt Reifenschäden.

M. Kleinrensing WP Hagen Straßenschäden
Scharfe Kanten, weggebrochene Steine: Die Hagener Straßenbahn hat vermehrt Reifenschäden zu beklagen. © WP | Michael Kleinrensing

Daraus will die Stadt jetzt Konsequenzen ziehen: Eine Sanierung des Pflasters kommt nicht mehr infrage. Es soll aufgenommen und durch Betonfahrspuren ersetzt werden. Die Flächen können entweder farblich oder aber durch bestimmte Strukturen gestaltet werden. So ist es beispielsweise möglich, den Anschein zu wahren, dass die Fahrspuren gepflastert sind. Erneuert werden soll in diesem Zuge auch die Entwässerung in den entsprechenden Bereichen.

Start an Körner- und Badstraße

Im kommenden Jahr soll die Sanierung der Fahrspuren zwischen Körnerstraße und Kreisverkehr Badstraße vorgenommen werden. Die weiteren Baumaßnahmen an der Elberfelder/Karl-Marx-Straße bzw. an der Hohenzollernstraße sollen 2026 bzw. im Jahr 2027 folgen.

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Während sich im Verkehrsausschuss der Stadt Hagen SPD-Vertreter Werner König dafür aussprach, in dem Zusammenhang gleich weitere Wartehäuschen aufzustellen und Flächen zu entsiegeln, erinnerte CDU-Sprecher Rainer Voigt an Mobilstationen, die nach dem Vorbild der Stationen vor dem Hauptbahnhof entstehen sollen.

Fördermittel für Mobilstationen

„Wir werden das Thema Beschattung angehen“, versprach Jana Funke, Abteilungsleiterin Verkehrsplanung bei der Stadt Hagen, „aber die Sanierungsarbeiten, die wir jetzt angehen, werden nicht gefördert.“ Das sei bei Mobilstationen beispielsweise anders. Hier hoffe man, Fördergelder akquirieren zu können. Von daher, so Funke, plädiere sie dafür, die Maßnahmen zu trennen.