Breckerfeld. Das Fahrverbot für Motorräder auf der Priorei in Breckerfeld sollte bereits vor Wochen ausgeweitet werden. Auf die Schilder warten die Anwohner seit Wochen.
Der tödliche Unfall Ende Juni an der Prioreier Straße ist noch in schlimmer Erinnerung. Und so bitter dieser Anlass auch gewesen sein mag - es war immerhin ein Anlass. Dafür, dass wieder über ein Fahrverbot nachgedacht wurde, wie es auf der gefährlichen Strecke zwischen Breckerfeld und dem Süden von Hagen seit den 80er-Jahren über Jahrzehnte hinweg galt.
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Der Ennepe-Ruhr-Kreis war vorgeprescht, hatte eine Vollsperrung angekündigt, um einige Tage später (nach Absprachen mit Polizei und Straßen.NRW) wieder zurückzurudern. Die Sperrung wird (nur noch) ausgeweitet. Wochentags zwischen 15 und 22 Uhr und samstags und sonntags dürfen keine Motorräder mehr auf dem kurvenreichen Abschnitt fahren.
Ausweitung des Fahrverbots längst beschlossen
Beschlossen ist diese Maßnahme seit Ende Juli. Umgesetzt ist sie - auch zum Leidwesen der lärmgeplagten Anwohner - immer noch nicht. Der Landesbetrieb Straßen.NRW ist beauftragt, entsprechende Schilder aufzustellen. Passiert ist aber nichts.
„Die Sperrung ist ja deshalb erfolgt, weil Menschenleben in Gefahr sind.“
„Ich hätte mir gewünscht, dass der EN-Kreis eine Komplett-Sperrung anordnet“, so Bürgermeister André Dahlhaus. „Gleichzeitig ist aber wichtig, dass die Entscheidung auch vor Gericht bestehen bleibt.“ Dass die Schilder noch immer nicht hängen, dafür zeigt Dahlhaus kein Verständnis: „Die Anordnung des Kreises existiert seit Ende Juli, und es passiert nichts. Die Sperrung ist ja deshalb erfolgt, weil Menschenleben in Gefahr sind.“
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Der Grund ist simpel: „Die Schilderfirmen sind derzeit ausgelastet“, erklärt Andreas Berg, Sprecher der zuständigen Straßen-NRW-Niederlassung in Hagen und erklärt mit Blick auf den besonderen Kontext: „Es handelt sich ja um Spezialschilder, die eigens angefertigt werden müssen.“
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Keiner weiß, wann Schilder kommen
Der Auftrag ist raus, die Lieferung hingegen offen. Jetzt neigt sich die Motorradsaison so langsam dem Ende, und noch immer gilt die alte Regelung: Die Strecke wird ab freitagmittags sowie samstags und sonntags gesperrt. Mit der Folge, dass sich vorzugsweise ganze Gruppen junger Motorradfahrer am Abzweig zur Kläranlage oder an der Drehe treffen, um dann von dort aus den Abschnitt (auf dem nicht einmal ein Tempolimit angeordnet ist) hinauf- und wieder hinabzurasen.
„Wir können nicht sagen, wann die Schilder geliefert werden.“
Wann dem Treiben zumindest offiziell durch die Beschilderung ein Ende gesetzt wird, ist offen. „Wir können nicht sagen, wann die Schilder geliefert werden“, so Berg. „Das kann morgen am Tag sein, das kann auch noch dauern. Wir haben darauf keinen Einfluss.“