Breckerfeld. Der EN-Kreis reagiert auf die Motorrad-Unfälle, von denen der vorletzte tödlich war: Die Sperrung der Priorei in Breckerfeld wird vorbereitet.
Die Prioreier Straße in Breckerfeld wird wieder komplett für Motorräder gesperrt. Eine entsprechende Anordnung bereitet der Ennepe-Ruhr-Kreis, der auf dem Gebiet der Hansestadt für die kurvenreiche Verbindungsstraße in den Hagener Süden zuständig ist, gerade vor. Formal müssen noch die Polizei und Straßen NRW angehört werden. Ziel sei es, so Michael Schäfer, Fachbereichsleiter Ordnung und Straßenverkehr, das Verfahren ebenso sorgfältig wie zeitnah abzuwickeln.
Damit reagiert die Behörde in Schwelm auf eine ganze Reihe von schweren Unfällen (neun allein im Sommer 2023), von denen der vorletzte am 13. Juni tödlich endete. Wörtlich teilt der Kreis mit: „Vier weitere Unfälle außerhalb der Sperrzeiten, bei denen einer der Kradfahrer tragischerweise tödlich verunglückt ist, sowie die Prognose für weitere Unfälle haben die Kreisverwaltung nun bewogen, das Verbot auf ,komplett‘ ausweiten zu wollen.
22-Jähriger wird überrollt
Ein erst 22-Jähriger war mit seinem Motorrad in einer Kurve gestürzt, in den Gegenverkehr geraten und wurde von einem Auto überrollt. Nach Angaben der Polizei - ein Expertenteam aus Dortmund hatte die Unfallstelle untersucht - war er mit zu hoher Geschwindigkeit unterwegs. Formal sind auf dem Abschnitt 100 km/h erlaubt.
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„Ich bin froh, dass der Kreis diese Entscheidung getroffen hat. Ich hoffe, dass wir so verhindern können, dass weitere Menschen auf diesem Abschnitt ihr Leben verlieren.“
Klage gegen Fahrverbot
Der Kreis hatte sich nach einem Urteil des Oberverwaltungsgerichts in Münster im Sommer 2022 gezwungen gesehen, die seit Jahrzehnten bestehende Sperrung aufzuheben. Ein Motorradfahrer hatte - unterstützt durch den Bundesverband der Motorradfahrer - gegen diese Maßnahme geklagt. Sie war damals - ebenfalls nach mehreren tödlichen Unfällen - angeordnet worden.
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Erleichtert zeigte sich auch der ehemalige Breckerfelder Bürgermeister Klaus Baumann, der mittlerweile für die CDU im Kreistag sitzt und sich in den letzten Monaten immer wieder mit dem gefährlichen Abschnitt befasst hatte: „Ich bin froh, dass der Kreis diese Entscheidung getroffen hat. Ich hoffe, dass wir so verhindern können, dass weitere Menschen auf diesem Abschnitt ihr Leben verlieren.“
Resolution in Vorbereitung
Auch im Breckerfelder Rathaus, das formal nicht zuständig ist für den Abschnitt, war zuletzt noch einmal intensiv über eine Sperrung und darüber, wie man auf den Kreis Einfluss nehmen könne, diskutiert worden. Fraktionen und Verwaltung waren dabei, eine Resolution auf den Weg zu bringen, die im Planungs- und Bauausschuss am Donnerstag verabschiedet werden sollte.
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Für den Ennepe-Ruhr-Kreis ist die Sperrung jetzt die Ultima Ratio. Auf die ersten Unfälle hatte man reagiert, indem man die Stellflächen in den Applaus-Kurven (Kurven, in denen Zuschauer den Motorradfahrern auf rasanter Fahrt zujubeln) zuschüttete. Als diese Maßnahme kaum Effekte zeigte und sich die Zahl der Unfälle nicht spürbar reduzierte, wurde die Strecke von freitagsnachmittags bis sonntags (Mitternacht) wieder für Motorräder gesperrt. Gegen diese Anordnung wiederum hatte es erneut eine Klage eines Motorradfahrers gegeben. Sein Eilantrag wurde allerdings gerichtlich abgelehnt.
Bundesverband der Motorradfahrer kritisiert EN-Kreis
Auch der Bundesverband der Motorradfahrer hatte diese Maßnahme scharf kritisiert. Man habe den Behörden eine Kooperation angeboten, um gemeinsam zu schauen, wie man den Abschnitt sicherer gestalten könne. Darauf allerdings sei der Kreis nicht eingegangen.