Hagen. Die Flut hat die Turnhalle Rummenohl schwer erwischt und „viel Traditionelles wurde vernichtet“. So sieht die Halle nach der Sanierung aus.
Große Erleichterung und auch Dankbarkeit waren von den Verantwortlichen des TuS Volmetal und allen Sportfreunden aus dem Dorf zu spüren, als die Turnhalle Rummenohl nach dem Wiederaufbau nun eingeweiht wurde. Die Folgen der Flutkatastrophe im Juli 2021 waren verheerend, der Hagener Süden war besonders betroffen. Die Turnhalle Rummenohl, die zugleich auch als Begegnungsstätte dient, ist im Hochwasser der Volme regelrecht abgesoffen.
„Wir hatten Tränen in den Augen. Viele Pokale, Urkunden und wichtige Dokumente von früher, viel Traditionelles wurde vernichtet und ist nicht mehr zu beschaffen. Containerweise musste der Müll entsorgt werden. Wir hatten keine Heizung, keinen Strom, kein Leitungswasser“, sagt der 2. TuS-Vorsitzende Dietmar Gebhard. „Das Hochwasser stand etwa 85 Zentimeter in der Halle, man konnte darin fast schwimmen“, bekommt Vorstandsmitglied Friedhelm Schädel heute noch Gänsehaut, wenn er sich an die schrecklichen Bilder erinnert.
Turnhalle Rummenohl: Gesamtschaden von 300.000 Euro
Den Gesamtschaden beziffert Uwe Leicht, ebenfalls 2. Vorsitzender beim TuS Volmetal, mit 300.000 Euro: „Die Soforthilfe von 50.000 Euro von der Stadt Hagen und 230.000 Euro vom Land NRW machten den Wiederaufbau und somit die Rettung überhaupt möglich. Für uns ist das ein Riesensegen, ohne diese Förderung und Unterstützung von Stadt und Land wäre der Verein heute tot.“ Niemand möchte eine solche Situation, wie sie im Sommer 2021 passierte, noch einmal erleben, betonen die Volmetaler.
Ralf Althoff hat 1986 das Amt des Hallenwartes von seinen Eltern übernommen und wohnt gleich nebenan: „Sogar ein großer Baum von der überliegenden Seite der Volme ist bis vor die Halle gefallen. Unglaublich, was hier geschah.“ Dietmar Gebhard erinnert sich an die dramatischen Szenen: „Ich habe sofort bei der Leitstelle der Feuerwehr angerufen, dass wir dringend Sandsäcke benötigen. Die Antwort lautete: Die brauchen wir auch!“
Heute kann man aufatmen und ist froh, dass in der sanierten Turnhalle allmählich der Betrieb wieder aufgenommen wird. Vor dem Hochwasser bestand der Hallenboden aus schönem Eichenparkett. Nun existiert dort ein Untergrund auf dem allerneuesten Stand, ein leicht schwingender, gelenkschonender Boden mit Markierungen für verschiedene Sportarten. Breitensport und Bewegung stehen also wieder in der Tagesordnung.
So befinden sich Selbstverteidigung, Gymnastik, Zumba und auch Yoga in der Planung. Beim 1887 gegründeten TuS Volmetal sind viele seit ihrem Kindesalter mit dem Verein verwurzelt und fühlen sich jetzt in der sanierten Turnhalle Rummenohl wie neu geboren. Den Neustart kann man kaum erwarten.
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Zusammenhalt im Dorf
Neue Maßnahmen zum Hochwasserschutz wurden hinsichtlich des Dämmstoffes sowie mit höheren Schutzwänden getroffen. „Wir sind froh, dass wir uns wieder an der Geburtsstätte des Vereins treffen können. Der Zusammenhalt war hier im Dorf schon immer gut und ist in der schwierigen Zeit noch größer geworden. Auffallend viele jüngere Leute haben hier auch richtig gut mitgeholfen“, stellte Leicht fest.
Dass ausgerechnet in den drei Krisenjahren die Mitgliederzahl des TuS Volmetal von knapp 500 sogar auf nunmehr 600 angestiegen ist, bestätigt eindrucksvoll die gute Gemeinschaft. Während der geselligen Einweihungsfeier plätscherte übrigens die nur rund 15 Meter vom Eingang entfernte Volme friedlich und beschaulich vor sich hin. So soll es bleiben, hofft man in Rummenohl.