Hochsauerlandkreis. Prostitution breitet sich immer stärker im privaten Raum aus. Auch in Ferienwohnungen bieten sich mehr Frauen an. Welche Konsequenzen das hat.
Im Hochsauerlandkreis hat es in den vergangenen Jahren eine schleichende Verlagerung von Prostitution in den privaten Wohnraum gegeben. Das führt zu vermehren Kontrollen der Ordnungsbehörden. „Fakt ist, dass durch die vielfache Verlagerung der Sexarbeit in den privaten Wohnraum aufgrund der Pandemie Kontrollen unerlässlich geworden sind“, heißt es in einer Antwort der HSK-Kreisverwaltung auf Anfrage der Westfalenpost.
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Im HSK gibt es aktuell zwar aktuell fünf Betriebe mit der entsprechenden Betriebserlaubnis: zwei in Arnsberg, zwei in Brilon und einen in Marsberg. Doch „die meisten Sexarbeitenden inserieren im Internet auf den einschlägigen Internetportalen und bieten dort ihre sexuellen Dienstleistungen an.“ Zuletzt hatte es auch Fälle von illegaler Prostitution in Ferienwohnungen im HSK gegeben. Der Hochsauerlandkreis hatte Ende Juni Vermieter in diesem Zusammenhang gewarnt und gebeten, sich im Verdachtsfall zu melden. Im Raum Arnsberg habe es danach weitere solche Fälle gegeben, heißt es nun aus dem Kreishaus in Meschede. Bei Verdachtsmomenten - wie beispielsweise einer hohen Fluktuation von männlichen Besuchern den ganzen Tag über bis in die späten Abendstunden hinein - bittet die Kreisverwaltung um eine Meldung per Mail an gewerbe@hochsauerlandkreis.de oder per Telefon an 0291/94-1375. Betroffene Vermieter sollten nicht selbst tätig werden, heißt es.
Anmeldezahlen Sexarbeiterinnen zwar rückläufig, aber das heißt nichts
Die Verlagerung des Gewerbes in den privaten Raum habe zur Folge, dass die offiziellen Anmeldezahlen von Sexarbeiterinnen im Hochsauerlandkreis seit 2020 kontinuierlich zurückgegangen seien. Im laufenden Jahr haben sich 18 Sexarbeitende im HSK angemeldet - vor allem aus Deutschland und Bulgarien. Im Jahr 2023 haben sich 21 Frauen im HSK angemeldet. Sie stammen aus vor allem aus Litauen, Deutschland und Polen. Im Jahr 2021 zählte der Hochsauerlandkreis noch 32 neue Anmeldungen. Sie kamen überwiegend aus Rumänien, Litauen und Polen. Im Vor-Pandemiejahr 2020 gab es sogar 63 Neuanmeldungen - vorwiegend aus Bulgarien, Deutschland und Litauen. Die Zahlen zeigen eine Tendenz, aber: Anmeldungen könnten durchaus auch in einer anderen deutschen Stadt erfolgt sein kann, um dann im HSK zu arbeiten. „Zudem ist die Sexarbeit für viele ohnehin nicht mit einem festen Arbeitsplatz verbunden. Viele Sexarbeitende wechseln regelmäßig den Arbeitsort“, heißt es in der Antwort der Kreisverwaltung.
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Inserate auf Internetportalen
Die meisten Prostituierten inserieren mittlerweile im Internet, auf den einschlägigen Internetportalen. Das macht eine ordentliche Kontrolle durch die Ordnungsbehörden komplizierter. „Lässt sich die oder der Sexarbeitende nicht aufgrund des Fotos oder anderer Details als jemand mit Anmeldebescheinigung verifizieren, wird eine Kontrolle durchgeführt. Im Hochsauerlandkreis wird es so gehandhabt, dass vor Ort ein Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet wird, es aber zunächst bei einer mündlichen Verwarnung ohne Verwarnungsgeld bleibt. Es wird ein Termin zur Vorsprache und Anmeldung vereinbart. Erst wenn dieser Termin unentschuldigt nicht wahrgenommen wird, wird gegebenfalls noch ein Bußgeld verhängt.“