Brilon. Die Sauerländer Holzbranche erlebt gerade schwierige Zeiten. Das Egger-Sägewerk investiert dennoch in Brilon. Das Unternehmen über seine Pläne.

Kyrill, Klimawandel und Konjunkturschwäche: Die Zeiten für die Holzbranche sind aktuell nicht leicht. Das Briloner Unternehmen Egger stellt sich mit einer großen Investition diesen Herausforderungen. Nach eigenen Angaben fließen aktuell 20 Millionen Euro in den Sägewerk-Standort in Brilon.

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Ziel: Wertschöpfung deutlich erhöhen

Im Bereich der Hobelhalle entsteht auf dem Egger-Gelände im Kissen demnach seit Juni die neue „Keilzinkungslinie“. Bei der Keilzinkung handelt es sich – vereinfacht gesagt - um eine Methode, mit der Längsverbindungen aus zwei Holz-Teilen geschaffen werden. „Diese Anlage wird aktuell installiert und ist mit rund 20 Millionen Euro eine der größten und wichtigsten Investitionen im Sägewerk“, erklärt Arndt Silberg, Werksleiter Technik/Produktion in dem Sägewerk. Dadurch soll künftig die Wertschöpfung im Werk deutlich erhöht werden. Er erklärt: „Mit der neuen Keilzinkungslinie werden wir zukünftig die Wertschöpfung im Werk deutlich erhöhen. Die Hauptvorteile in der Keilzinkung liegen in der Aufwertung der Schnittholzqualität durch ein gezieltes Auskappen der Fehlstellen, wodurch der Ausschussanteil deutlich reduziert wird und eine ressourceneffiziente Fertigung hochwertiger Schnittholzprodukte gewährleistet ist.“

Egger investiert am Standort in Brilon 20 Mio. Euro in moderne Sägewerk-Technik.
Egger investiert am Standort in Brilon 20 Mio. Euro in moderne Sägewerk-Technik. © Egger Holzwerkstoffe | EGGER Holzwerkstoffe

Vollintegrierter Standort

Große Investitionen wie diese tragen, so Egger, äußeren Rahmenbedingungen wie Käferkalamität oder Rundholzknappheit Rechnung. Das Unternehmen erklärt dazu: „Wir nehmen Herausforderungen an, stärken durch den neuesten Stand der Technik unsere Position, sorgen für eine nachhaltige Auslastung und bleiben wettbewerbsfähig. Unser Fokus richtet sich auf einen besonders nachhaltigen Einsatz unserer Ressourcen, denn Egger in Brilon ist ein vollintegrierter Standort. Vom Baumstamm bis zum fertigen Produkt werden alle Produktionsprozesse in unserem Werk abgewickelt und die dabei anfallenden Sägenebenprodukte als Rohstoff in der Holzwerkstoffproduktion eingesetzt.“

Im Sägewerk arbeiten rund 240 Mitarbeiter

Das Sägewerk am Egger-Standort in Brilon hat 2008 seinen Betrieb aufgenommen. Heute ist das Gesamt-Gelände rund 20 Hektar groß. Laut Egger sind dort etwa 240 Mitarbeiter beschäftigt, die pro Jahr bis zu einer Million Festmeter verarbeiten. Das Unternehmen rechnet vor, dass das etwa 125 Lkw-Ladungen täglich entspricht. „Seitdem es das Sägewerk gibt, wurden bereits über 130 Millionen Euro investiert. Durch kontinuierliche Investitionen gehören wir zu den modernsten Sägewerken Deutschlands und darauf sind wir stolz“, so Arndt Silberg, Werksleitung Technik/Produktion im Sägewerk.

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Moderne Scanner-Technik

Egger macht in seiner Pressemitteilung deutlich, dass während des gesamten Verarbeitungsablaufs modernste Technik zum Einsatz komme. Auf dem Rundholzplatz beispielsweise werden die Stämme dreidimensional vermessen und es wird entschieden, wie das Rundholz später genutzt werden soll. Nach dem Einschnitt und der Trocknung des Schnittholzes erfolgt die maschinelle Sortierung. Dafür kommen die beiden Prüfsysteme „Viscan“ und „Goldeneye“ zum Einsatz. Auch in der Sägehalle wurde in der Vergangenheit bereits in Automatisierung investiert, aktuell u.a. in neueste Scannersysteme zur Schnittholzsortierung.

Mitarbeiter gesucht

Wie in vielen Bereichen ist der Fachkräftemangel auch bei Egger ein Thema. Wie das Unternehmen mitteilt, werden zum Beispiel für die neue Keilzinkungslinie weitere Mitarbeiter benötigt. Deshalb werden Fachkräfte und mit Blick auf die Zukunft auch Führungskräfte gesucht.