Diemelsee/Marsberg/Willingen. Nach dem Ende der Seerundfahrten auf Diemelsee: Kommunen und Naturpark Diemelsee geben kaum Perspektiven für neue Fahrgastschiff-Angebote:

Die Anlegestelle beim Bootsverleih Stefan Koch am Diemelseeufer, die rund 40 Jahre lang der Heimathafen der MS Muffert gewesen ist, ist nun verwaist: Das Fahrgastschiff wurde verkauft, nachdem eine Anpassung der EU-Richtlinien für die Personenschifffahrt dem Betrieb auf der MS Muffert ein Ende bereitete. Ob es in Zukunft alternative Anbieter für Schiffsrundfahrten auf dem Diemelsee geben wird, ist ungewiss:

„Die Gemeinde Diemelsee und die Stadt Marsberg sind gemeinsam bemüht, Alternativen für die Personenschifffahrt auf dem Diemelsee zu schaffen“, erklärt Bürgermeister Volker Becker im Namen der Gemeinde Diemelsee und von Thomas Schröder, dem Bürgermeister der Stadt Marsberg. Auf die Fragen der Westfalenpost, ob sich die Kommunen bereits aktiv dafür eingesetzt haben und welche Maßnahmen sie in der Zukunft ergreifen wollen, um dieses Vorhaben in die Tat umzusetzen, gibt der Bürgermeister der Gemeinde Diemelsee keine Antwort.

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Benedikt Wrede, Geschäftsführer des Zweckverbands Naturpark Diemelsee, hält es hingegen für sehr unwahrscheinlich, dass sich ein alternatives Fahrgastschiff-Angebot auf dem Diemelsee realisieren lässt: Grund dafür seien die weiterhin geltenden rechtlichen Rahmenbedingungen. „Da sich diese Bedingungen nicht geändert haben, wird es sehr schwierig, wenn nicht sogar unmöglich, eine finanziell tragbare Lösung für einen Schifffahrtsbetrieb zu finden“, erklärt Benedikt Wrede. Welche Folgen die Einstellung der Personenschifffahrt für den Tourismus am Diemelsee haben wird, sei seiner Meinung nach jedoch nicht einzuschätzen. Die Schifffahrt sei nur einer von vielen Faktoren, die den Diemelsee als Tourismusstandort charakterisieren.

Auch Michaela Schröder, Geschäftsführerin des Vereins Stadtmarketing und Wirtschaftsförderung Marsberg e.V., möchte zu den Auswirkungen, die das Ende der Seerundfahrten auf den Tourismusstandort Diemelsee haben wird, keine Einschätzungen vornehmen: „Ob sich das Ende der Personenschifffahrt auf die Buchungszahlen auswirkt, wissen wir zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht.“ Tatsächliche Auswirkungen auf die Hotel- und Gastronomiebetriebe, die zum Marsberger Stadtgebiet zählen, seien voraussichtlich erst ab 2025 erkennbar.