Hochsauerlandkreis. Im Hochsauerlandkreis waren im Jahr 2023 fast 50 Sexarbeiterinnern offiziell in dem Gewerbe angemeldet. Doch die heimliche Prostitution nimmt zu.

Im Hochsauerlandkreis ist die Zahl der gemeldeten Prostituierten von 2022 auf 2023 leicht gesunken. Das teilt Ende das Statistische Landesamt IT NRW mit. Im Jahr 2022 gab es demnach offiziell kreisweit 57 gemeldete Prostituierte, im Jahr 2023 waren 49 Frauen in dem Gewerbe gemeldet.

Fälle von Prostitution in Ferienwohnungen im HSK

Wie hoch die Dunkelziffer im Sexgewerbe ist, darüber sagt die Statistik nichts aus. Der Hochsauerlandkreis hatte beispielsweise kürzlich darüber informiert, dass erste Fälle von Prostitution in Ferienwohnungen aufgedeckt wurden. Die Ferienwohnungen werden angemietet, um dort kurzzeitig Sexarbeiterinnen einzuquartieren, die dann dort Freier empfangen. Mutmaßlich wissen die Vermieter der Wohnungen nicht, dass ihr Objekt für solche Zwecke missbraucht wird.

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Im Jahr 2018 hatten gab es HSK-weit noch 130 Anmeldungen von Prostituierten, was aber damit zusammenhing, dass das Prostituiertenschutzgesetz (ProstSchG) erst Mitte 2017 in Kraft getreten war. Seitdem gilt: Wer eine Tätigkeit als Prostituierte oder als Prostituierter ausüben will, hat dies nach dem ProstSchG vor Aufnahme der Tätigkeit persönlich bei der Behörde, in deren Zuständigkeitsbereich die Tätigkeit vorwiegend ausgeübt werden soll, anzumelden. Zuständig für die Bordelle im HSK ist die Kreisordnungsbehörde. 

Anders als im HSK stiegt NRW-weit im Jahresvergleich die Anzahl der offiziell gemeldeten Prostituierten. 2023 waren in Nordrhein-Westfalen 8 159 Personen nach dem Prostituiertenschutzgesetz (ProstSchG) angemeldet, das waren 740 (bzw. 10 Prozent) mehr als zum Jahresende 2022. Damit sei die Zahl der gemeldeten Prostituierten das dritte Jahr infolge gestiegen, bleibe aber um 13,9 Prozent unter dem Stand zum Jahresende 2019, vor Beginn der Corona-Pandemie (damals: 9 472).

Viele Prostituierte kommen aus dem Ausland in den HSK

Ende 2023 hatten 40,4 Prozent der in NRW gemeldeten Prostituierten eine rumänische Staatsangehörigkeit; 18,2 Prozent waren Deutsche. Am dritthäufigsten hatten Prostituierte die bulgarische Staatsangehörigkeit (12,3 Prozent); es folgten spanische (5,0 Prozent) und polnische (4,9 Prozent) Staatsangehörige. Für den HSK schlüsselt IT NRW würde nach deutscher und nicht deutscher Staatsangehörigkeit auf: 2023 hatten demnach 39 der Prostituierten im HSK keinen deutschen Pass.

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Rund drei Viertel (78,1 Prozent) der angemeldeten Prostituierten waren NRW-weit zwischen 21 und 45 Jahre alt. 18,1 Prozent waren 45 Jahre oder älter und weitere 3,8 Prozent waren 18 bis 20 Jahre alt. Im HSK waren 2023 keine unter 21-jährigen Prostituierten gemeldet. 32 waren 21 bis 45 Jahre alt und 17 über 45 Jahre.