Witten. Regen, Sturm, Kälte: Beileibe kein ideales Wetter fürs Muttentalfest in Witten. Wer kam, dem wurde viel geboten. Und einer hatte richtig Glück.

Es war nicht das erste Mal, dass das Wetter beim Muttentalfest eine Woche vor Ostern Kapriolen schlug. Regen, Sturmböen und niedrige Temperaturen machten den Besuch diesmal zu einer besonderen Herausforderung - die aber einige Hartgesottene durchaus annahmen. Die Organisatoren hatten viel Herzblut in die Planung gesteckt und tolle Aktionen rund um die Themen Bergbau und Ostern vorbereitet. Immerhin ließ sich zumindest ab und zu kurz die Sonne blicken.

Das Muttentalfest findet traditionell am ersten Sonntag in den Osterferien statt. Im letzten Jahr strömten bei Frühlingswetter rund 3000 Besucher auf das Gelände der Zeche Nachtigall, erinnert sich Museumsmitarbeiterin Cindy Dumlupinar. Von dieser Zahl können sie diesmal wohl nur träumen. Doch gegen 13 Uhr wurden bereits rund 500 Gäste gezählt. „Das sind sogar mehr, als ich bei diesem Wetter erwartet hatte“, freute sich die Mitarbeiterin.

Warm angezogen macht das Basteln beim Muttentalfest trotzdem Spaß.
Warm angezogen macht das Basteln beim Muttentalfest trotzdem Spaß. © FUNKE Foto Services | André Hirtz

Beliebt: die Oster-Olympiade durchs Muttental

Besonders beliebt war die Oster-Olympiade. Dabei machten sich Kinder auf eine Erlebnistour durchs Muttental. An sechs Stationen sammelten sie Stempel. Am Eingang zur Zeche Nachtigall musste dafür ein Osterhase mit einem Ei umgeworfen werden. Der siebenjährige Till versucht es gerade. Doch bevor er wirft, hat der Wind den Hasen schon umgepustet. Glück für Till - das zählt trotzdem. Nun fehlen ihm nur noch drei Stempel. Gemeinsam mit seiner Mutter macht er sich auf den Weg zur nächsten Station.

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Die mit Abstand am häufigsten absolvierte Disziplin am heutigen Tage besteht aber darin, den unzähligen Pfützen auszuweichen. Stempel gibt es dafür leider nicht, aber wer sich geschickt anstellt, behält zumindest trockene Füße. Die Matschhose ist dabei ein fast schon unverzichtbares Kleidungsstück und ziert die Beine vieler kleiner Besucher. Einen in dieser Hinsicht privilegierten Arbeitsplatz hat Mirko Riedel. Der Hobby-Schmied sitzt nicht nur im Trockenen - dank des Feuers hat er es auch warm.

Mit Musik die Sonne begrüßen: die drei Trommler von „greenbeats“ auf der Zeche Nachtigall im Einsatz.
Mit Musik die Sonne begrüßen: die drei Trommler von „greenbeats“ auf der Zeche Nachtigall im Einsatz. © FUNKE Foto Services | André Hirtz

Wege werden zu Schlammwüsten

Die österlichen Bastelangebote wurden aufgrund des Wetters in die Ziegelwerkstatt verlegt. Dort können die Kinder zum Beispiel mit klitzekleinen Steinen Postkarten gestalten. Gegen 14 Uhr lässt sich dann plötzlich die Sonne blicken. Sofort legen die drei Trommler von „greenbeats“ los und ziehen mit ihren Instrumenten über das Gelände.

Im Naturgarten zwischen Zeche Nachtigall und Schloss Steinhausen sind die Wege bereits gegen Mittag reine Schlammwüsten. Wer heute nicht das passende Schuhwerk trägt, hat nach wenigen Metern nasse Füße. Trotzdem tummeln sich ein paar Dutzend Menschen in dem von der Naturschutzgruppe Witten (Nawit) liebevoll angelegten Paradies. Mitglied Susanne Sinzig empfängt die Besucher. Während der Regen auf das Dach des Pavillons prasselt, erklärt sie, wie man solch einen Garten anlegt.

Wetterfest gekleidet: Young-Kun Kim mit Tochter Yujin Mi-Na im Muttental.
Wetterfest gekleidet: Young-Kun Kim mit Tochter Yujin Mi-Na im Muttental. © FUNKE Foto Services | André Hirtz

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Ein paar Schritte weiter werden Ostereier gefärbt. „Mit natürlichen Mitteln, wie etwa Zwiebelschalen“, erläutert Sinzig. Kasimir (8) ist mit seinen beiden Geschwistern und seinen Eltern aus Dortmund nach Witten gekommen. Er hat ein paar Blätter von den im Garten wachsenden Wildkräutern gezupft und nutzt diese als Schablone, um den Eiern ein schönes Muster zu verleihen.

Am Bethaus und im Zechenhaus Herberholz bietet sich das gleiche Bild. Menschen mit Regenjacke oder Schirm schlendern über das Gelände, lassen sich unterhalten oder informieren. Und genießen das Muttentalfest umso mehr, wenn die Sonne kurz hervorblitzt. Davon im nächsten Jahr bitte wieder mehr!

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