Witten. Die Osterküche neu interpretiert: Eine Ernährungsberaterin sagt, wie leckere Osterklassiker auch vegan gelingen können. Hühnerei war gestern.
Ostern ohne Eier, geht das überhaupt? Nadine Wester-Ebbinghaus sagt ganz klar: Ja! Sie ist zertifizierte Ernährungsberaterin, die sich auf eine pflanzenbasierte Ernährung spezialisiert hat. Sie gibt neben der beraterischen Tätigkeit auch Kochkurse und Workshops. Sie weiß, wie schmackhaft und kreativ das Osteressen ohne ein Hühnerei sein kann.
Es gibt für alles einen Ersatz
„Man muss auf nichts verzichten. Es gibt für alles einen Ersatz. Man muss sich manchmal nur etwas umgewöhnen“, sagt die 37-Jährige. So müsse man sich bewusst machen, wofür ein Hühnerei überhaupt benötigt werde. Also brauche man zum Beispiel die „Bindung“, die Flüssigkeit oder den Geschmack. „Alternativen gibt es genug“, erklärt die Ernährungsberaterin.
Wenn man mehr Feuchtigkeit haben will, kann man mehr pflanzliche Milch nutzen. Oder im Hefeteig ist Butter drin, dann nimmt man vegane Butter“, rät die Fachfrau. Als Rührei-Ersatz könne man Naturtofu anbraten und mit dem schwarzen Kala-Manak-Salz würzen, um den Ei-Geschmack nachzuahmen.
Zum Fest kann man man beispielsweise kleine Hefe-Osternester herstellen. Dort lassen sich etwa vegane Schokoeier hineinlegen. Hasen ohne tierische Zusätze gibt‘s natürlich auch längst im Handel. Auf einen veganen Osterbraten muss ebenfalls nicht verzichtet werden.
Er lässt sich etwa auf der Basis von roten Linsen zubereiten, sagt die Expertin. „Hier kommt es auf die Gewürze an. Wenn man weiß wie, dann schmeckt das Gericht fantastisch“, sagt Nadine Wester-Ebbinghaus. Als Beilage emfpiehlt sie karamellisierte Möhren, passend zur Osterzeit. Ein veganer Kartoffelsalat lässt sich mit hausgemachter Mayonnaise ohne Ei zubereiten. Zum krönenden Abschluss des Ostermenüs gibt‘s gebackene Möhrenmuffins, wieder ohne Ei, dafür mit der Möhre als Hauptzutat.
In ihren Kochkursen bei der VHS Witten-Wetter-Herdecke möchte Nadine Wester-Ebbinghaus den Teilnehmern zeigen, wie einfach vegane Ernährung sein kann. Nach dem dem gemeinsamen Kochen folgt meist der schönste Teil: Alle Gerichte werden an einer großen Tafel zusammen gegessen. „Jeder darf von allem probieren. Wenn was überbleibt, darf es mitgenommen werden“, sagt sie. Die Teilnehmer bekommen die Rezepte, so dass sie die Menüs auch zuhause nachkochen können.
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„Pflanzenbasierte Ernährung muss nicht schwer sein“
Der Ernährungsberaterin ist wichtig zu betonen: „Es muss nicht jeder vegan werden, der an meinen Kochkursen teilnimmt. Auch wenn die Gerichte nur ab und zu in den Alltag integriert werden, ist das doch schon ein Erfolg“, sagt die 37-Jährige. Bei der pflanzenbasierten Ernährung gehe es vor allem um gesunde und nachhaltige Ernährungsweisen. Auf alles zu verzichten, hält Wester-Ebbinghaus aber für falsch. „Wenn man mal Heißhunger auf ein Milchprodukt oder ein Fischbrötchen hat, dann ist das so.“
In ihren Kochkursen seien die Menschen immer wieder überrascht, wie lecker vegane Ernährung sein kann. So sei vor Kurzem ein Vater auf den Wunsch seiner Tochter mit in einem veganen Kochkurs gewesen und mit den Worten „vegan kann ja richtig lecker sein“ aus der Veranstaltung gegangen.
Ihren Kursteilnehmern möchte Nadine Wester-Ebbinghaus vor allem eines mitgeben: „Pflanzenbasierte Ernährung muss nicht schwer und kompliziert sein.“ So seien alle Lebensmittel in normalen Supermärkten zu bekommen und die Gerichte leicht in den Alltag zu integrieren.
„Virale Internetrezepte - alles vegan“ lautet der Titel für den nächsten VHS-Kurs mit Nadine Wester-Ebbinghaus am Mittwoch, 22 Mai, von 18 bis 21 Uhr. Kontakt zur VHS Witten-Wetter-Herdecke: Tel. 02302/581-8610. Kontakt zur Dozentin unter Tel. 0178/6821513