Witten. . Weit über 5000 Besucher kamen in das Gebiet rund um die Zechen. Bei viel Sonne genossen Erwachsene und Kinder die Natur und österliche Aktionen.
Pünktlich zum Muttentalfest kommt der Frühling zu Besuch. Die Sonne scheint auf die Zechen Theresia, Nachtigall und Herberholz. Hunderte Menschen strömen über die Nachtigallbrücke ins grüne Tal. An fünf historischen Bergbau-Orten gibt es Musik, Essen und Trinken und jede Menge Osterspaß für die Kinder.
Dirk Peters steht mit einer Flasche Limo vor der Besucherschmiede auf Zeche Nachtigall. Er hat die dicke Winterjacke ausgezogen und in den Kinderwagen gelegt. „Gefühlt ist es der erste richtig schöne Tag im Jahr. Da hätten wir glatt noch Sonnencreme gebraucht.“ Der 42-Jährige ist mit seinen beiden Töchtern Emilia und Melina unterwegs. Die kleine Familie ist mit dem Shuttlebus von der Innenstadt bis zum Ruhrdeich gefahren und von dort aus zu Fuß gelaufen. So hat es das Stadtmarketing im Vorfeld empfohlen, weil Nachtigall- und Muttentalstraße für Autos gesperrt sind. „Gut zu Fuß muss man im Muttental ja eh sein“, nimmt Peters den kleinen Marsch gelassen.
Bei dem wunderbaren Frühlingswetter sind die Besucher gern auf Schusters Rappen unterwegs. Wer alle fünf Orte, von Zeche Theresia bis Zeche Herberholz, abklappern möchte, muss gut zwei Kilometer zurücklegen. Unterwegs warten fünf Stationen der Osterolympiade auf die Kinder.
Mia (4) schaut konzentriert auf den Boden. Drei rote Plastikeier liegen in ihrem Körbchen. An der zweiten Station der Olympiade üben die kleinen Besucher schon mal die Ostereiersuche. Wer alle Eier findet, bekommt eine schokoladige Überraschung. Die Warteschlange ist lang. Kristina Niedermeier muss sich beeilen, um mit dem Verstecken hinterher zu kommen. Die 20-Jährige und ihre Mitschüler vom Berufskolleg betreuen die Osterei-Jagd. Dafür gibt’s vom Stadtmarketing eine Spende für den Abschlussball.
Bimmelbahn machte in erster Runde schlapp
Auch die Erwachsenen haben’s gut, wenn die Kleinen beschäftigt sind: „Wir genießen Sonne, Bier und Bratwurst“, sagt Mias Mama Antonia. „Außerdem läuft Mia ganz freiwillig mit uns mit, weil sie ganz wild auf die nächste Station ist.“
Eigentlich sollte auch die flotte Bimmelbahn zwischen Zeche Nachtigall und dem Zechenhaus Herberholz pendeln. Aber schon nach der ersten Runde machte ein Riemen schlapp. Schnell müssen die Techniker vom Industriemuseum anrücken. Am frühen Nachmittag ist es endlich soweit: Die Bimmelbahn fährt wieder.
„Ein Glück. Jetzt waren wir doch ein bisschen fußlahm.“ Ursel und Brigitte haben sich das Konzert der Gruppe „Gleis 38“ auf Herberholz angehört. Jetzt lassen sich die Freundinnen wieder zurück zur Zeche Nachtigall fahren. „Ein Muttentalfest ohne das Rumpeln der Bimmelbahn wäre auch komisch gewesen“, sagen sie.
Kathrin Hebestreit verteilt, als Hase verkleidet, bunte Eier. „Osterhasi, Osterhasi.“ Ein kleines Mädchen läuft auf sie zu und schnappt sich ein Ei aus dem Korb. „Jedes Kind ist anders. Bei manchen muss ich den Korb vor ihnen abstellen und ein paar Schritte zurückhoppeln. Dann trauen sie sich erst“, so Hebestreit. „Geweint hat heute aber noch niemand.“ Auch der letzte Korb voller Eier ist schnell geleert. Mit so vielen fleißigen Osterei-Jägern hat wohl niemand gerechnet.
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- „So viele Leute habe ich noch nie im Muttental gesehen“, sagt Thomas Schmidt vom Stadtmarketing ganz begeistert. Waren es sonst zwischen 3500 und 4500, schätzt er die Zahl diesmal auf weit über 5000.
- Erfreulich: Viele Besucher kamen von außerhalb. Das hätten die Nummernschilder der Autos auf dem DEW-Parkplatz gezeigt.