Oberhausen. Das Johanniter Krankenhaus und EKO verschärfen Maßnahmen zur Eindämmung von Corona. Auch Oberhausener Senioreneinrichtungen handeln.
Die Oberhausener Krankenhäuser und Senioreneinrichtungen verschärfen ihre Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus’. Seit Donnerstag, 12. März, verkürzt das Johanniter Krankenhaus in Sterkrade seine Besuchszeiten auf maximal zwei Stunden. Damit sollen insbesondere diejenigen Patienten vor der Ansteckung mit dem Coronavirus geschützt werden, die aufgrund ihrer Erkrankung ein geschwächtes Immunsystem haben.
Besuche sind in Kliniken und Abteilungen an der Steinbrinkstraße nur noch in der Zeit von 15 bis 17 Uhr, auf der Intensivstation von 16 bis 17 Uhr erlaubt. Wie das Krankenhaus mitteilt, wird außerdem die Zahl der Besucher auf zwei Personen pro Patient beschränkt. „Besucher mit Fieber, Husten, Atembeschwerden, Halsschmerzen oder ähnlichen Symptomen bitten wir, generell auf Besuche zu verzichten.“
EKO sagt Veranstaltungen ab und schränkt Besuchszeiten ein
Ähnlich verfährt das Evangelische Krankenhaus Oberhausen (EKO) nun mit seinen Besuchern. Menschen mit Erkältungssymptomen sollten auch lieber zuhause bleiben, empfiehlt das Klinikum. Auch sollten Besuche nun möglichst einzeln stattfinden. Zudem werden die Besuchszeiten auf drei Stunden am Tag (15 bis 18 Uhr) reduziert.
Für besondere Bereiche wie die Onkologie und die Geriatrie sind die Regeln am EKO sogar noch etwas strenger als im Johanniter Krankenhause: Gäste sollen sich im Stationszimmer bei den Pflegekräften melden, bevor sie zum Patienten gehen. „Wir haben entschieden, zunächst auf die aktive Unterstützung der Menschen zubauen und hoffen, dass wir die Besuche nicht noch strenger reglementieren müssen“, erklärt Krankenhaussprecherin Silke Sauerwein die neuen Regelungen.
KKO bislang ohne Einschränkungen – Krisenstab tagt täglich
An den drei Standorten des Katholischen Klinikums, das immerhin die meisten Patienten in der Stadt versorgt, sieht man die Situation derzeit noch eher gelassen. „Wir laufen momentan im Regelbetrieb“, versichert Sprecherin Annette Kary. Allerdings analysiert täglich um 11 Uhr ein Expertenteam die aktuelle Lage. „Wir sind in erhöhter Alarmbereitschaft. Die Lage kann sich täglich ändern“, betont Kary.
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Nach aktueller Risikoeinschätzung der Ärzte und Klinikverantwortlichen des KKO können Patientenbesuche und auch Informationsveranstaltungen am Krankenhaus nach wie vor stattfinden. Das EKO hat am Donnerstag anders entschieden und alle öffentlichen Veranstaltungen vor Ostern abgesagt. Das gilt etwa auch für die vielfach nachgefragten Kreißsaalführungen. Die Helios St. Elisabeth Klinik hatte als erstes Krankenhaus in der Stadt all ihre Patiententreffs und Klinikveranstaltungen mit Publikum im März ausfallen lassen, um der möglichen Übertragung des Coronavirus’ vorzubeugen.
Seniorenhäuser sagen Ausflüge und Einkaufsfahrten ab
Auch in den Oberhausener Senioreneinrichtungen reagiert man auf die Gefahren des neuen Erregers. Denn der kann Experten zufolge gerade für Menschen über 70 Jahren gefährlich werden. Beispielsweise haben die Awo mit ihren zahlreichen Altenwohnungen und auch die vom Sozialen Ring Rhein-Ruhr betrieben vollstationären Senioreneinrichtungen Haus Marienburg und Haus am Buschkämpen bis auf Weiteres ihre Ausflugsfahrten gestoppt.
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Dabei ging es um Reisen bis zu 100 Kilometer Richtung Niederrhein oder Münsterland, erklärt Awo-Geschäftsführer Jochen Kamps. Ansonsten würden keine besonderen Maßnahmen ergriffen. „Wir müssen abwarten, was passiert“, sagt Kamps. Die Entscheidung fiel Anfang der Woche. Für die 167 Bewohner am Haus Marienburg und am Buschkämpen heißt es außerdem: Keine gemeinsamen Einkäufe außerhalb der Einrichtung. Besuchsverbote wurden bislang an beiden Häusern aber nicht ausgesprochen. Die französischen Behörden hatten dagegen dringend geraden, dass Familien ihre Angehörigen in Altenpflegeheimen nicht mehr besuchen sollen.
Christian Dupke, Pflegedienstleiter am Vincenzhaus in Alt-Oberhausen und verantwortlich für knapp 120 Menschen, spricht von einer „besonnenen und ruhigen Stimmung“ unter den Bewohnern und Mitarbeitern. Besuche sind auch hier weiter erlaubt, wenn auch nun öffentliche Desinfektionsmittel-Spender und eine gezielte Ansprache der Gäste, sich die Hände zu desinfizieren. „Wir nehmen die Gefahr durch Corona ernst, versuchen aber vor allem, die Normalität aufrechtzuerhalten.“
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