Mülheim. Tonnenweise Kartoffeln auf der A40, eine Gans im Bus und ein Auto im Forum: Wir haben die kuriosesten Nachrichten aus 2023 zusammengestellt.

Neben vielen harten und mal auch guten Nachrichten hielt das Jahr 2023 auch einige Kuriositäten im Mülheimer Stadtgeschehen bereit. Ein Rückblick, der von ausgefallenen Idee über tierische Kumpanen bis hin zu peinlichen Fauxpas reicht - wie immer: ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

Eine besonders „coole“ Idee

Dass die Satirepartei die „Partei“ immer wieder für ungewöhnliche Anträge und Aktionen bekannt ist, dürfte kaum überraschen. Und doch sorgte ein Antrag in der Bezirksvertretung 1 im Januar für Nachhall: Auf den Raadter Höhen könnte eine Skisprung-Großschanze gebaut werden, dank Kunstschnee ganzjährig betrieben. Damit sollte die Debatte um das Flughafen-Areal und den Flugbetrieb auf die Probe gestellt werden. Der „Partei“ schwebte vor, „einmal zu erfassen, welchen C02-Ausstoß der Flughafen hat“. Um die Verwaltung dazu zu bringen, „haben wir uns das Absurdeste ausgedacht“, so Alfa Preker-Frank, „die gröbste Klimasünde, die uns einfiel.“

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Skandal-Briefe vom Mond

Sie kosteten drei Astronauten die Karriere und ihre Geschichte ist filmreif: die Mondbriefe. Leicht verdientes Geld hätte es werden sollen, die Astronauten der 1971 startenden Apollo 15 sollten jeder ein Sparbuch mit 7000 Dollar bekommen und der Händler hätte mit den kostbaren Souvenirs ein einträgliches Geschäft gemacht. Doch am Ende lief die Mission „Mondbriefe“ fürchterlich schief. Wie sich herausstellte, war nur ein Teil der Briefe als Handgepäck durch die Nasa genehmigt. Zwei dieser außergewöhnlichen Sammlerstücke sind im April im Mülheimer Auktionshaus Rauhut & Kruschel unter den Hammer gekommen.

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Ein teurer Fehler

Dass ihm ein kleiner, unterlassener Handgriff eine saftige Strafe einhandeln würde, damit konnte der Mülheimer Pablo Tornau im April nicht rechnen. Der damals 20-Jährige ist oft mit dem E-Scooter unterwegs. Weil er bei einer Fahrt in der U18 seinen Roller nicht zusammenklappte, verstieß er gegen die Beförderungsbedingungen der Ruhrbahn, ein Zusatzticket wäre nötig gewesen. Bei einer Kontrolle fiel das fehlende Zusatzticket auf, 60 Euro Strafe waren die Folge – wie für einen Schwarzfahrer.

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Eine tierisch komplizierte Rettung

Einsatzkräfte der Mülheimer Feuerwehr rückten im Mai zu einem speziellen Einsatz aus. Eine Kuh war aus ungeklärter Ursache in den Raffelberger Ruhrauen die steile Böschung hinabgerutscht und kam aus eigener Kraft nicht mehr fort. Erste Hilfeversuche mit einem Traktor blieben erfolglos. Um das Tier wieder auf die Weide zu schaffen, mussten die Feuerwehrleute einen Teleskoplader mit hydraulischer Winde zum Einsatzort beordern. Damit konnte die etwa 800 Kilo schwere Kuh wieder auf die Wiese gehoben werden. Dort wurde sie sichtlich erschöpft den Landwirten übergeben.

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Adrenalin pur: erneuter Sprung

Bereits Ende 2022 machte Jan Lange von sich reden, als er von der Bocksbergbrücke am Mülheimer Dickswall in einen mit Regenwasser gefüllten Baucontainer sprang. Knapp ein halbes Jahr später, im Juli 2023, wagte der Extremsportler, der mit seinen Stunts weltweit unterwegs ist, einen erneuten Sprung in Mülheim. Von der Brücke am Kahlenbergwehr sprang der Adrenalinjunkie in einen mit Wasser gefüllten Container, filmte das Ganze wie schon bei der Bocksbergbrücke und veröffentlichte es auf Instagram. Die Rheinisch-Westfälische Wasserwerksgesellschaft (RWW) kritisierte die Aktion und mahnte vorm Nachahmen.

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Tonnenweise Kartoffeln auf der A40

So was sieht man auch nicht alle Tage: Weil der Fahrer eines Lkw die Kontrolle über das Fahrzeug verlor, verteilte sich ein Großteil der Ladung auf der A40 bei Mülheim. Der Laster hatte 25 Tonnen der Knolle geladen, das Meiste davon purzelte auf die Autobahn. Wie sich im Nachhinein herausstellte, war der Fahrer alkoholisiert, im Krankenhaus konnte beim Atemalkoholtest ein Wert von knapp zwei Promille festgestellt werden. Die A40 musste für etwa drei Stunden gesperrt bleiben, um den Sattelzug zu bergen und die herausgefallenen Kartoffeln einzusammeln.

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Neue Hauptpost ohne Briefkasten

Ende Juni durften sich die Mülheimerinnen und Mülheimer über eine neue Hauptpost inmitten der Stadt freuen. Bloß eines fehlte: ausgerechnet ein Briefkasten. Eine Panne? Jein, eher eine Verzögerung. Denn wie die Deutsche Post auf Nachfrage erklärte, fehlte zur Eröffnung noch die notwendige behördliche Genehmigung. „Der Antrag ist gestellt. Dieser Prozess dauert in der Regel einige Wochen.“ Nach kurzer Zeit war die neue Hauptpost dann auch wie angekündigt komplett.

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Forum wird zum Drive-In

Kurioser geht es wohl kaum: Weil sich ein Golf-Fahrer im Parkhaus des Forum verirrte, landete er im Untergeschoss des Einkaufszentrums, quasi Stoßstange an Türschwelle zum Bäcker und Supermarkt. Am Steuer des VW Golf saß ein 82-jähriger Mann aus Mülheim. Er hatte offenbar aufgrund von Umbauarbeiten im Parkhaus die Orientierung verloren, war falsch abgebogen, und durch die Baustelle über den Lieferanteneingang im Ladehof ins Center hineingefahren. Der Eingang ist normalerweise geschlossen, erklärte die Polizei damals. Gegen den Irrfahrer wurde ein Verfahren wegen einer Verkehrsordnungswidrigkeit eingeleitet.

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Mülheims wohl grünster Balkon

Um den Hobby-Gärtner André Nowatzki auf seinem Balkon-Foto zu entdecken, muss man wegen der dichten Pflanzen schon ganz genau hinschauen. Wenn es in Mülheim ein Wunderland gibt, dann ganz sicher am Springweg. Schon beim Vorbeilaufen sieht man, dass an der Wohnung von André und Jenny Nowatzki etwas anders ist: Der Balkon der beiden ist ein Dschungel. Doch der Balkon zeigt längst noch nicht das gesamte Ausmaß der Pflanzenliebe. Wenn man zur Wohnungstür hereinkommt, stellt man fest: Der Balkon ist erst der Anfang. In der Wohnung der Nowatzkis blüht es auch an jeder Ecke - nur anders. Dort nämlich entstehen in liebevoller Kleinstarbeit Draht-Bonsais.

Auf den ersten Blick nicht von einem echten Bonsai zu unterscheiden, auf den zweiten Blick ein faszinierendes Kunstwerk: In die Drahtbäume des Mülheimers fließt stundenlange Kleinstarbeit.
Auf den ersten Blick nicht von einem echten Bonsai zu unterscheiden, auf den zweiten Blick ein faszinierendes Kunstwerk: In die Drahtbäume des Mülheimers fließt stundenlange Kleinstarbeit. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

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Grüne Papageien gesichtet

Eine neue Spezies in Mülheim – auch das ist mindestens eine kuriose Nachricht. Vor allem dann, wenn es sich um grüne Papageien handelt. In einer lokalen Facebook-Gruppe teilte eine Bürgerin ein Foto und berichtete, eine kleinere Gruppe von grün gefiederten Vögeln in Speldorf gesichtet zu haben. Es handelt sich um die sogenannten Kö-Papagaien, die in Köln und Düsseldorf bereits weit verbreitet sind und nun auch vermehrt in Mülheim nisten. Die Halsbandsittiche, wie die Vögel korrekt heißen, verbreiten sich schon seit Jahren in Mülheim. Bis auf abendlichen Gruppengesang und Vogelkot sei von den Grünfedern keine negative Auswirkung zu erwarten, heißt es.

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Mülheims bekannteste Gans

Gestatten, Frieda, Mülheims bekannteste Gans. Wer häufiger mal mit der 901 oder 131 unterwges ist, dürfte das Bild kennen: die imposante Frieda, wie sie brav im geflochtenen Korb-Kinderwagen sitzt. Ein Schnappschuss der Ruhrbahn hatte in den sozialen Medien einen Sturm an Reaktionen ausgelöst, für viele Nostalgie pur. Seit Mitte der Neunzigerjahre sei die Frau mit dem Kinderwagen aus Duisburg-Beeck mit einer Gans unterwegs, wohl mittlerweile schon der siebten ihrer Art.

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Der Schnipsler von Mülheim

Seit Jahren liegen regelmäßig gestanzte Papierschnipsel auf dem Gehweg vor Gerda Zellmers Haus. Dass der Bericht über die Beobachtung der Seniorin so viele Reaktionen nach sich ziehen würde, konnte wohl keiner ahnen. Schon seit acht Jahren stellt die Dame immer wieder akkurat geschnittene Schnipsel auf dem Gehweg vor ihrem Zuhause fest. Es melden sich weiter Zeugen, das Bild des „Schnipslers von Mülheim“ wird deutlicher. Offenbar handelt es sich um einen Mittfünfziger, der um die 1,80 Meter groß, recht hager und langhaarig sei. Neben den zerschnittenen Buchseiten seien vor allem eine Cappy und ein angezündeter Joint seine Markenzeichen. Auch wenn die Identität des „Schnipslers“ nicht abschließend enttarnt werden konnte, unterhaltsam war es allemal.

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