Mülheim/Essen. Bau einer Skisprungschanze auf dem Flughafen Essen/Mülheim, ganzjährig Kunstschnee: Die schräge Idee der „Partei“ hat einen ernsten Hintergrund.

In die Debatte um den Flughafen Essen/Mülheim grätscht jetzt „Die Partei“ mit einer steilen Idee: Auf den Raadter Höhen könnte eine Skisprung-Großschanze gebaut werden, dank Kunstschnee ganzjährig betrieben. Mülheim könnte führend in dieser Sportart werden - da ja die klassischen deutschen Wintersportorte aufgrund von Schneemangel an Bedeutung verlieren.

So argumentiert die Satirepartei in einem Antrag für die Mülheimer Bezirksvertretung (BV) 1, die am Donnerstag tagt. Die Verwaltung solle prüfen, ob die Errichtung einer Sprungschanze auf dem Flughafengelände nach Ende des Flugbetriebs „größere wirtschaftliche und touristische Erfolgsaussichten sowie bessere Effekte für den Klimaschutz hätte als ein Weiterbetrieb als Flughafen“. Die Nachbarstadt Essen zeige bereits mit einem Eisstockschießen ohne Eis, „dass man für eine solche Idee nur cool genug sein muss“, heißt es in der Vorlage.

Mülheimer Satirepartei: Genervt von immergleichen Diskussionen

Auch interessant

Alfa Preker-Frank, der „Die Partei“ in der BV 1 vertritt, ist gespannt, wie die anderen politischen Vertreter auf den Vorschlag reagieren, den er „natürlich satirisch“ nennt. Der Hintergrund sei allerdings ernsthaft, „einmal zu erfassen, welchen C02-Ausstoß der Flughafen hat“. Dazu gebe es keine Daten. Und wenn die Verwaltung, wie gewünscht, das Szenario Skisprungschanze mit dem Flugbetrieb vergleicht, müsste erfasst werden, wie die Klimabilanz des Airports aktuell aussieht. „Dazu haben wir uns das Absurdeste ausgedacht“, so Preker-Frank, „die gröbste Klimasünde, die uns einfiel.“

Außerdem sei „Die Partei“ mittlerweile „genervt und gelangweilt von den immergleichen Diskussionen um den Flughafen“, dessen Betrieb offenbar weitergeführt werden solle, obwohl er unwirtschaftlich sei. Kreativer müsse die politische Debatte werden, meint Alfa Preker-Frank, um Konzepte zu entwickeln, die Mülheim wirklich weiterbringen. „Es gibt 1000 gute Ideen, die man umweltverträglich realisieren kann.“