Mülheim. Die Gastronomie am Wasserbahnhof der Mülheimer Schleuseninsel steht mehr als drei Jahre leer. Nun äußert sich der OB zu einem möglichen Rückkauf.
Beim Blick auf die Schleuseninsel wird den Mülheimern schwer ums Herz: Seit Jahren gibt es keine Perspektive für den sanierungsbedürftigen Wasserbahnhof samt Gastronomie. Wäre es nicht an der Zeit, dass die Stadt Fehler der Vergangenheit korrigiert und versucht, Grundstück und Gebäude wieder an sich zu nehmen und gegebenenfalls mit eigenen Partnern zu reaktivieren? Zum Jahreswechsel nahm Oberbürgermeister Marc Buchholz dazu Stellung.
Seit Oktober 2020 ist der Wasserbahnhof verriegelt, nachdem das beliebte Ausflugslokal Franky‘s dort mit reichlich Wehmut Abschied feierte. Die Conle-Gruppe als Eigentümerin hatte den Pachtvertrag nicht mehr verlängert, das Gebäude sei sanierungsbedürftig, hatte es geheißen. Passiert ist seither wenig, nachdem die Politik einer Umnutzung in Wohnraum in attraktiver Insellage einen Riegel vorgeschoben hatte. Vor Monaten hatte Planungsdezernent Felix Blasch verkündet, dass Conle einen Architekten beauftragt habe, doch Conle lehnt eine öffentliche Stellungnahme dazu trotz mehrfacher Initiativen dieser Redaktion ab. Auf Anfragen antwortet das Immobilien-Imperium nicht einmal. Telefon-Anfragen wiegelt es ab.
Rückkauf des Wasserbahnhofs? Mülheims Oberbürgermeister ist skeptisch
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Wäre nicht eine Rückholaktion für die ehemalige städtische Immobilie an der Tagesordnung? OB Buchholz äußert sich skeptisch dazu: „Wünschen darf man sich viel: Wenn die Gespräche, die wir mit dem Eigentümer führen, in diese Richtung gehen würden und das Ganze sich finanziell auch darstellen ließe, wäre ich der Letzte, der es der Politik nicht vorschlagen würde“, sagt er. Es sei wahrlich ein Fehler gewesen, den Wasserbahnhof mit seiner exponierten Lage vor Jahrzehnten angesichts auch damals knapper Kassen privatisiert zu haben. „Jetzt müsste man es teuer zurückkaufen, um dann noch teurer zu investieren“, so Buchholz.
Skeptisch merkt er an, dass selbst bei einem Rückkauf eine Wiederbelebung des Ausflugsmagneten nicht garantiert sei. „Die 19-prozentige Mehrwertsteuer, die die Bundesregierung wieder eingeführt hat, tut ihr Übriges dazu, dass Gastronomen nicht gerade Schlange stehen, um einen Biergarten und ein Restaurant aufzumachen“, so der OB.
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Die Stadt sei mit dem Eigentümer weiter in Gesprächen und „wir wollen im Laufe des nächsten Jahres die besondere Bedeutung des Wasserbahnhofs 2024 noch einmal erörtern und nach Lösungen schauen“. Da helfe es, dass eine neue Bepflanzung der Schleuseninsel in Aussicht stehe, glaubt Buchholz.
Zuletzt lagen der Bauverwaltung noch keine neuen Ideen des Eigentümers für den Wasserbahnhof vor. Axel Booß als Leiter der Bauaufsicht betonte dabei, dass einer weiteren gastronomischen Nutzung des Gebäudes „im Rahmen des Bestandes“ nichts im Wege stehe, auch nicht die jüngste Deklaration der Schleuseninsel als Überschwemmungsgebiet. Möglich sei zum Beispiel ein Nutzungsmix aus Gastronomie und Büronutzung.
Die Schleuseninsel ist im Übrigen nach Auskunft von Booß im Eigentum von vier Grundbesitzern, „ein großer Teil des Vorplatzes“ gehöre weiterhin der Stadt. Genauer will Booß die Besitzverhältnisse nicht offenlegen - wegen des Datenschutzes, sagt er.
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