Gladbeck. Die Polizei machte am Dienstag mit ihrer „AnsprechBar“ in Gladbeck Station. Über diese Probleme berichteten die Bürgerinnen und Bürger.
Eigentlich wollen Veronika (69) und Joachim Wagner (73, Namen von der Redaktion geändert) am Dienstag auf dem Wochenmarkt in Gladbeck lediglich etwas Käse kaufen. An diesen Tag bekommen sie obendrein einen Gratis-Kaffee spendiert und so viele Informationen der Polizei, wie sie möchten. Denn die „AnsprechBar“ steht allen offen, die Sorgen, Beschwerden und Hinweise loswerden wollen.
„Wir wollen die Hemmschwelle senken, sich wegen Anliegen bei der Polizei zu melden“, sagt Annette Achenbach, Sprecherin im Polizeipräsidium Recklinghausen. Wer rufe schon auf der Wache an, um zu erzählen, dass die Nachbarn zu laut sind oder irgendetwas Merkwürdiges um die Ecke vor sich gehe? Bei den fünf Uniformierten, die an einem Mobil stehen, im Gepäck jede Menge Informationsmaterial, können die Menschen ihr Herz erleichtern.
Rücksichtslose Raser auf dem E-Scooter regen viele Gladbecker auf
Den Bezirksbeamten Barbara Wlotzka und Meik Scholz kommt zu Ohren, was sie immer wieder hören: Einbrüche, Trickbetrug an Haustür und Telefon, aber auch die Einstellung bei der Polizei. Falschparker und Verkehrsbehinderung seien ebenfalls ein häufiges Thema, stellt Scholz fest.
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Diejenigen, die Angst vor ungebetenen Gästen haben, nehmen dankbar Experten-Tipps der Kriminalprävention „Einbruchschutz“ entgegen. Und Info-Material, auch zu anderen Themen – beispielsweise zur Abwehr von Taschendiebstahl, zur Prophylaxe „Sucht“ und zum Projekt „Next Generation“, das die Älteren vor Trickdiebstahl schützen soll.
„Was Trickbetrug angeht, erfahren wir auch von Menschen, die sich nicht darauf eingelassen haben“, berichtet Annette Achenbach. Wie Elisabeth Laqua (73). „Dreimal hintereinander hat irgendwer bei mir anrufen, angeblich von einer Firma, und wollte etwas von mir“, erzählt die Gladbeckerin.
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Ach ja, dann waren ja noch die Graffiti an ihrem Haus. Das sei aber schon eine Zeitlang her.
Wagner, der eigentlich kein Anliegen hat, fällt ein: Sein Auto, das haben Unbekannte ebenfalls mal beschmiert. Der 73-Jährige sagt jedoch auch: „Bisher waren wir mit der Arbeit unserer Polizei immer zufrieden.“ Die Kräfte dabei tatkräftig unterstützen, das könne er wohl nicht mehr. Er witzelt: „Ich glaube nicht, dass mich die Polizei noch einstellen würde.“
Stattdessen vielleicht andere Interessierte, die sich nach erforderlichen Voraussetzungen und Karrieremöglichkeiten erkundigen. Das Polizei-Team steht Rede und Antwort. „Grundsätzlich suchen wir immer gute Leute. Sportlich sollten sie sein, das Abitur ist nicht erforderlich“, sagt Annette Achenbach. Über ein polizeiorientiertes Fachabitur führe ein anderer Weg zum Ziel. Die Polizeisprecherin: „Diese Möglichkeit ist relativ neu. Die jungen Leute sind sehr motiviert.“
Über Raser auf E-Roller oder Fahrrad ärgern sich viele Gladbecker
Apropos „junge Leute“: Eine Passantin stoppt an der AnsprechBar. Sie fragt, wie sie ihren Nachwuchs vom Kiffen abbringen könne. Jetzt, da das im gesetzlichen Rahmen erlaubt ist. Sehr persönlich schildert die Frau den Beamten ihre Nöte.
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Für viele Menschen in Gladbeck immer und immer wieder ein Ärgernis: rüpelhafte Zeitgenossen auf dem Fahrrad, die ohne Rücksicht auf Fußgänger durch die Innenstadt pesen. Polizist André Gaudschun ergänzt: Menschen, die auf ihrem privaten E-Rollerdurch die Fußgängerzone rasen, bringen andere Gladbecker ebenfalls in Fahrt. Um darüber Luft abzulassen, gehen wohl die wenigsten zur Wache. Aber wenn die AnsprechBar der Polizei vor Ort ist, kann man das Thema ja mal vorbringen...