Gladbeck. Bei der Mitmachaktion „Gladbeck putzt“ gab es wieder einiges zu tun. Wo überall im Stadtgebiet aufgeräumt wurde – und die Bilder von der Aktion.
Wer möchte nicht ein sauberes Gladbeck? Deswegen gab es auch in diesem Jahr wieder die große Mitmach-Müllsammelaktion, initiiert vom Zentralen Betriebshof Gladbeck (ZBG). Ob Samstag zusammen mit der Familie, mit Freunden, im Verein oder bereits am Vortag mit der Klasse: Müll aufheben kann jeder.
Im Gladbecker Nordpark wurde schon ganz früh geputzt
Überall in Gladbeck sah man fleißige Teilnehmer der Aktion „Gladbeck putzt“ und pinke Mülltüten an vielen Ecken. Nicht nur an den zentralen und bekannten Flächen, wie dem Nordpark, dem Hochhaus an der Steinstraße oder dem „Kurpark“ in Rentfort findet die Aktion statt, sondern auch in vielen kleineren Wohnumgebungen überall im Stadtgebiet. „Verschönert“ wird die Aktion durch die Sonne und die sommerliche Temperatur. Allgemein startete die Aktion um 10 Uhr am Samstag. An einigen Stellen, wie imNordpark, sind Einige allerdings besonders fleißig, denn um 10 Uhr ist der Park schon komplett befreit von Alltagsunrat.
„Gladbeck putzt“: Hier gibt es die Bilder der Mitmachaktion
Allgemein bekannt ist der problematische Zustand am Hochhaus an der Steinstraße 72. Diesen wollen Bewohner zusammen mit der Problemimmobilienkoordinatorin der Steinstraße, Monika Kuschnierz (52) und ihrem Team, ändern. Seit 9.30 Uhr sind die Mieter dabei, das Umfeld rund um die Immobilie gründlich zu säubern. Viele nehmen den Besen zur Hand, andere schauen auch sorgfältig unter und in den Büschen nach Müll. Kinder helfen ebenfalls fleißig mit. Sie bepflanzen die noch leeren Kübel, um die sie sich nun auch regelmäßig kümmern wollen.
Am Hochhaus Steinstraße 72 sind viele Bewohner fleißig
Kuschnierz und ihr Team bemühen sich, den Bewohnern des Hauses beizubringen, wie viel schöner es aussieht, wenn alles aufgeräumt und sauber ist. Sie versichert, dass es der eigene Wunsch der Bewohner sei, ein besseres Lebensumfeld zu schaffen und dieses zu pflegen. Sie seien selbst mit der Situation unzufrieden und möchten auch unabhängig von „Gladbeck putzt“ engagiert bleiben.
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Die Hälfte der 120 Haushalte im Hochhaus machen mit. Von Jahr zu Jahr werden es immer mehr Teilnehmer. „Zumindest sind es mehr als im vergangenen Jahr, was sicher auch durch das gute Wetter zu erklären ist“, so Monika Kuschnierz. Ein guter Rat der Problemimmobilienkoordinatorin, der hilft: „So sauber die Wohnung aussieht, so sauber sollte es auch draußen aussehen.“
Danail Vesilonov (35) ist viermal die Woche hier am Hochhaus im Auftrag des Jugendamtes, auch um die Leute zu animieren und motivieren, ihr Umfeld gemeinsam sauber zu halten. Es ist ihm wichtig zu zeigen, dass man nicht nur Müll produzieren, sondern auch aufräumen kann. Er und seine Kollegin sprechen bulgarisch bzw. rumänisch und können einen guten Kontakt zu den Menschen dadurch hier aufbauen sowie „mit der Zeit ihr Vertrauen gewinnen“. „Alle wollen, dass es sauber wird und bleibt“. Dieses Ziel kann man nur erreichen, so Vesilonov, wenn alle zusammen mithelfen. Durch die Aktion wollen die Bewohner ein Zeichen setzen und mehr darauf achten und aufpassen, wie mit Abfall umgegangen wird.
Der Schulweg wird geputzt – Mülleimer fehlen
Ein paar Straßen weiter nimmt auch die Gruppe von Katja Werding teil. Die Moltkebahn ist nicht nur ein Durchgangsweg, sondern auch der Schulweg vieler Kinder in der Nachbarschaft zur naheliegenden Mosaikschule. Den dreckigen und vermüllten Weg und die Umgebung drumherum wollen sie richtig sauber und ansehnlich machen. Als „Nachbarschaftsevent“ hat Werding gut zehn Leute angemeldet, inklusive Kinder, die zwischen vier und neun Jahre alt sind. Auch sie helfen fleißig mit und stärken sich zur Belohnung mit Muffins und Keksen.
„Ganz klar fehlen hier die öffentlichen Mülleimer, die gibt es nämlich nicht in dem Wohngebiet, höchstens an Bushaltestellen“, berichtet Katja Werding. Müll sei hauptsächlich üblicher Alltagsmüll und einige Flaschen am Straßenrand.
Die Besen-Party findet wieder auf dem ZBG-Gelände statt
Ab 14 Uhr sind dann alle Teilnehmer herzlich zur 20ten Besenparty auf dem ZBG-Gelände eingeladen, um die Aktion an diesem warmen Frühlingstag ausklingen zu lassen. Als Dankeschön gibt es für die Helferinnen und Helfer Grillwürstchen, Waffeln und Erfrischungsgetränke. Für die Kinder gibt es die Möglichkeit auf eine Mitfahrgelegenheit in einer Kehrmaschine. Da entsteht schnell eine Schlange von Wartenden. Um den kleinen Helfern zusätzlich zu danken, werden kleine Gimmicks wie Kreide oder Spielzeugautos verteilt. Und durch die Aktion lernt der Nachwuchs zudem auch noch etwas über die richtige Mülltrennung.
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Das Organisationsteam von „Gladbeck putzt“, Christian Salewski, Marcel Mühle, Marcel Kallen, Kornelia Rinus, Rene Hilde und Stephanie Theis, bereiten diese Aktion seit etwa Januar vor, indem sie z.B. Vereine zum Mitmachen angefragt haben. Es gab zwar etwas weniger Anmeldungen als im vergangenen Jahr, dafür seien aber auch noch einige Gladbecker spontan dazugestoßen. „Bisher hört man aus einzelnen Rückmeldungen von weniger Müll als sonst“, so die zweite Betriebsleiterin Stephanie Theis. „Bisher sind insgesamt vier Tonnen Müll gezählt“, die Schätzung von Stephanie Theis liegt bei sechs bis sieben Tonnen insgesamt. Das sei eine erfreuliche Entwicklung, denn in den vergangenen Jahren seien es immer um die 13 Tonnen gewesen.
Sogar alte Fenster und Autoreifen entdeckt
Sandra Key (38) und ihre Freundin Yvonne Hütter (43) lassen die Arbeit entspannt auf dem Betriebshof ausklingen. Die beiden nehmen regelmäßig an der Aktion „Gladbeck putzt“ teil. Im Zweckeler Wald haben sie nicht nur auf Alltagsmüll, sondern auch auf Autoreifen und alte Fenster gefunden. Ein Problem seien die überfüllten Mülleimer. Aber „auch wenn noch Platz ist, liegt oft viel Müll wenige Meter weiter auf den Boden“, erwähnt Sandra Key. Müll ist nicht nur unschön, sondern im Falle vom Plastik „auch schädlich für die dort lebenden Tiere“, so Yvonne Hütter. Den beiden Freundinnen ist wichtig, dass nicht nur an einem speziellen Tag geputzt wird, sondern dass die Menschen generell einfach keinen Müll liegen lassen.