Gladbeck. In der dritten Folge GNTM geht es für Model Yanik um alles: Darf er mit Heidi Klum nach Teneriffa oder fliegt er schon früh raus?
Die dritte Folge „Germany‘s Next Topmodel“ von und mit Heidi Klum, vor allem aber mit dem Gladbecker Model Yanik, beginnt direkt mal mit Drama. Heidi setzt die ernsteste Miene auf, die ihr festbetoniertes Grinsen hergibt, und spricht: „24 Girls und 30 Boys sind zu viel für die erste Challenge.“ Sätze, die die Oma nicht versteht.
Fest steht jedenfalls, bevor die Models die Karotte „Fashionshow“, die ihnen schon in der vergangenen Folge vor die Nase gehalten wurde, auch endlich futtern dürfen, wird ausgesiebt. Kollektives Entsetzen, betretene Mienen, im Hintergrund Sirenen. So fühlt sich das jedenfalls für den Zuschauer an, der schon nach den ersten Momenten knietief drinsteckt im Morast der Modelwelt.
Gladbecker Model Yanik begeistert Modeschöpfer Jean-Paul Gaultier
Hilfe beim Aussortieren kriegt Heidi vom Designer Jean-Paul Gaultier, laut Model-Mama „Vorreiter in Sachen Diversity“. Die Models, Männlein wie Weiblein, sollen ihre Bademäntel in, Zitat, „High Fashion Pieces“ verwandeln. Mare, die mit den geköpften Barbiepuppen, hat das Konzept Trash-TV jedenfalls als erste verstanden, auffallen um jeden Preis, und hat sich den Bademantel-Gürtel so spärlich über die Brüste gebunden, dass dem Verpixler in der Postproduktion die Finger geglüht haben dürften. Dazu hat Mare auch was zu sagen: „Ich bin halt eher crazy“, grinst sie in die Kamera, der Zuschauer denkt sich zu Recht, dass Leute, die sowas sagen, meistens ja die größten Spießer sind.
Und dann endlich: Yanik. Er hat sich aus seinem Bademantel eine Art Rock gebastelt, den Gürtel trägt er wie eine Schärpe quer über dem Körper. Jean-Paul Gaultier, der sich bei den Models in Rekordgeschwindigkeit zu „der Jean-Paul“ gemausert hat, ist hin und weg. „Ich liebe seinen Look, und wie er das Outfit zusammengestellt hat“, raunt er Heidi Klum zu, als Yanik vor den beiden auf und ab stolziert. Hat er wohl auch gehört, im nächsten Schnitt sagt er nämlich: Das hat mir so Bestätigung gegeben, das war so toll.“
GNTM: Sprücheklopfer und einseitige Liebesbeziehungen
Das war’s dann auch schon wieder mit dem Gladbecker, zumindest bis zur finalen Entscheidung nach der Fashionshow. Die darf Yanik natürlich mitlaufen, schließlich gefällt er dem Jean-Paul. Bis dahin liegt der Fokus der über zweistündigen Folge aber auf anderen Charakteren.
Und die haben wieder Sprüche auf Lager, da werden Linguisten wie Soziologen gleichermaßen die Knie weich. „Germany‘s Next Topmodel ist voll die Chance“, sagt eine Kandidatin, aber Sunnyboy Armin setzt noch einen drauf. „Du bist der perfekte Mix aus den cuten Herzen und doch so ein bisschen verrucht“, sagt er Jana, mit einem Grinsen, das der Modelmama Konkurrenz macht. Der entgleist das Gesicht, nachdem sie Armin schon in der vergangenen Folge sanft, aber deutlich einen Korb gegeben hat. Der scheint bloß nicht angekommen zu sein. Im Interview gibt Armin seiner „Connection“ zu Jana nämlich eine Acht von Zehn. Jana wird dazu nicht befragt.
Model Jana stürzt und Armin so: „No way!“
Wobei sie selbst auch für den ein oder anderen Stirnrunzler gut ist, zum Beispiel bei der lang ersehnten Fashionshow. Kleiner Einschub, lang ersehnt wird sie vor allem bei den Zuschauern gewesen sein. Der Inhalt der ersten drei Folgen wurde nämlich an den zwei Castingtagen gedreht, Effizienz kann Pro7. Zurück zum Thema, Jana knickt auf dem Catwalk vor 200 Menschen um, stürzt sogar, und lässt dann folgendes Kleinod ab: „Als ich beim Catwalk hingefallen bin, dachte ich mir: scheiße, ich bin umgeknickt.“ Armin hat dazu natürlich auch was zu sagen: „Ich so: No way!“.
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Doch selbst die längsten zwei Stunden gehen einmal zu Ende, im Falle GNTM mit der zweiten Entscheidung der Folge. Yanik ist weiter. Und wer diese Formulierung nun unspektakulär fand – sie ist quasi wortgewordene Zusammenfassung von Yaniks Auftritt. Die Entscheidung selbst kriegt der Zuschauer nämlich nicht mit, Yanik kehrt bloß jubelnd in den Greenroom zurück.
Eine Reise nach Teneriffa
Das heißt für Yanik und all seine Mitstreiter: ab nach Teneriffa! Dort spielt nämlich Folge Nummer vier in der kommenden Woche. Und weil Pro7 weiß, dass sich die Zuschauer zum Ende der Folge höchstwahrscheinlich freudetrunken und emotional völlig ausgelaugt von diesem nahezu aristotelischen Drama in den Armen liegen, nutzt der Sender die Unaufmerksamkeit und schiebt noch einen kleinen Werbeblock ein. Zwei Flugbegleiter von Eurowings betreten den Greenroom und überreichen der hysterischen Meute ihre Flugtickets. Dass die beiden offensichtlich nicht wussten, worauf sie sich da eingelassen haben, zeigen ihre entsetzten Gesichter. Aber immerhin hat der Zuschauer jetzt zwei Menschen, mit denen er sich identifizieren kann.