Gladbeck. Am Fuße der Mottbruchhalde in Gladbeck entsteht ein Sport- und Freizeitpark neuer Dimension. Der Park der Zukunft – vielfältig und energieautark.
An ihm wird noch gebaut, aber langsam nimmt er Gestalt an: der Sportpark Mottbruch in Gladbeck-Brauck – ein innovatives, ein ambitioniertes Projekt, aus dem sich ein Park entwickelt, wie es ihn in Gladbeck und auch im weiten Umkreis noch nicht gegeben hat. Der Sportpark Mottbruch wird – natürlich – ein Park für den Sport und für die Bewegung sein, aber auch einer der Erholung, der Begegnung und der Kommunikation. Er wird der Park der Zukunft werden.
Von Anfang an wollte und will die Stadt mit dem Sportpark Ausrufezeichen setzen – es soll weder ein klassischer Park noch ein traditioneller Sportplatz entstehen, sondern ein Ort, der im besten Sinne modern und trendig ist, der viele anspricht, allen heutigen Standards entspricht, aber gleichzeitig zukunftsweisend ist, technische Raffinessen umsetzt und vielen Aspekten des Klimaschutzes genügt. Gleichzeitig soll er Brauck die große Chance auf eine Revitalisierung eröffnen, und der Integration einen Schub geben. Nicht zuletzt soll der Sportpark Blickfang und Eingangstor zur Haldenwelt innerhalb der IGA 2027 sein.
Stadt und Land investieren 12,5 Millionen Euro in den neuen Park
Das sind viele Anforderungen an einen Park, aber allein einige Zahlen weisen auf die Dimension, auch auf die Erfolgsaussichten hin: Der Sportpark ist mit 70.000 Quadratmetern das größte Freiraum- und Sportprojekt der Stadt seit rund 100 Jahren (damals: Wittringen). Allein 25.000 Quadratmeter, also in etwa ein Drittel des Gesamtareals, werden Sportflächen sein. 12,5 Millionen Euro kostet das Projekt, mehr als zehn Millionen Euro kommen vom Land. Da der Park möglichst klimaneutral und ressourcenschonend betrieben werden soll, steht das Öko-Projekt des Parks schon jetzt bundesweit im Fokus.
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Kernstück des Parks ist neben dem längst in Betrieb befindlichen Kunstrasenplatz für den Fußball-Vereinssport der riesige multifunktionale Rasenplatz, der 16.000 Quadratmeter groß ist – zum Vergleich: ein Fußballplatz misst 7500 Quadratmeter. Auf ihm darf, soll aber keineswegs nur Fußball gespielt werden – alle denkbaren Mannschaftssportarten bis hin zum American Football sind dort vorstellbar. Der Rasen, der auf einer aufwendig gebauten Tragschicht (u.a. mit zerriebenem Lava-Basalt) wächst, ist besonders strapazierfähig und früher in der Saison nutzbar.
Multifunktionsrasenplatz und Sandlaufstrecke werden automatisch bewässert
Der Clou: Die Fläche mit einem Radius von 130 Metern wird bei Trockenheit mit Hilfe von fünf Kilometer Bewässerungsleitungen, die in die Tragschicht eingearbeitet wurden, vollautomatisch von unten bewässert. Sensoren im Wurzelbereich des Rasens melden, wenn es zu trocken ist und führen gezielt Wasser zum Wurzelbett. Bewässert wird der Rasen, aber auch die LED-beleuchtete 1-km-Sandlaufstrecke (Weltneuheit!) aus einer Zisterne, die im südlichen Bereich ins Erdreich gebaut ist, 900 Kubikmeter fasst und über ein Drainage-System sämtliches Oberflächenwasser des Parks aufnimmt.
Pumpen sorgen dafür, dass das Wasser, wenn es angefordert wird, vollautomatisch zu den unterirdischen „Schwitzschläuchen“ transportiert wird. Gemäht wird der Rasen übrigens von einem Mähroboter, ein Markierungsroboter bringt künftig die Feldbegrenzungen für die verschiedenen Sportarten an. Auch das vollautomatisch – nach vorherigen Platzreservierungen per Internet.
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Es gibt viele Flächen für Trendsportarten – auch für Rollsportarten
Dem eigenen Anspruch entsprechend wird es vier Flächen für Trendsportarten geben: Eine Beachvolleyball-Anlage – teils sogar überdacht. Außerdem: Ein Calisthenics-Bereich (Training per Eigengewichtsübungen), Pumptrack-Bowlen (spezielle Mountainbike-Strecke), eine Asphaltfläche für verschiedene Rollsportarten, drei Boulebahnen und ein großer Kinderspielplatz. Auf der Sandlauffläche, dem Strandsand nachempfunden, kann gejoggt und gewalkt werden.
Die Parkwege werden gesäumt von Säulenpappeln, mit Hilfe von Kiefern, Obstwiesen, Birkenhainen und Staudenbeeten sollen Landschaftsbilder inszeniert werden. Insgesamt werden im neuen Sportpark Mottbruch 140 Bäume verteilt auf dem Areal stehen, zudem 20.000 eher flache Stauden den umzäunten Sportpark eingrenzen und bis zu 30.000 weitere Pflanzen den Sportpark begrünen. Auf einigen Abschnitten sind Wildblumenwiesen geplant, die wichtigen Bestäubern, etwa Bienen, als Futterpflanzen dienen sollen.
Die Energiezentrale an der Brüsseler Straße liefert nachhaltig Strom
Am Rande des Parks, an der Brüsseler Straße, entsteht die Energiezentrale des Parks: Eine Photovoltaikanlage wird Strom erzeugen, der wiederum Wasserstoff produziert. Auf diese Weise werde, so heißt es, Energie effizient gespeichert und punktgenau eingesetzt, wenn sie gebraucht wird. Gleich nebenan entsteht ein Blockheizkraftwerk auf Biogastechnik. Insgesamt soll der Park energieautark sein. Beide Anlagen sind geräusch- und emissionsarm.
Besonders vorzeigbar soll weiteres Bauvorhaben sein: Ein neues zweigeschossiges Gebäude für den Vereins- sowie Freizeit- und Breitensport, das auch ein Gesundheits- und Integrationshaus sein soll – samt Multifunktionsraum und Café! Es entsteht an der Stelle des alten FC-Sportheimes. Auch dieses Haus soll möglichst mit wenig Energieaufwand betrieben werden: Auf dem begrünten Dach werden eine Photovoltaikanlage und eine Solarthermie installiert, außerdem erhält es eine Lüftungsanlage mit hoher Energierückgewinnung.
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Ein Brückenschlag wird einen Anschluss an die Mottbruchhalde sichern
Mit einem „Brückenschlag“ Richtung Mottbruchhalde wird der Sportpark letztlich Anschluss an die Haldenwelt finden – wo es mehr Landschaftsbilder, Sport- und Freizeitmöglichkeiten zu entdecken gibt. So entsteht ein Grünzug neuer Dimension: Von Wittringen über die Braucker Halden bis hin zur dann renaturierten Emscher und zum Rhein-Herne-Kanal inklusive neuer Radwege.
Mit dieser 12. Parkgeschichte endet die WAZ-Serie über die „Parks in Gladbeck“. Hier gibt es die Folgen, die zuvor erschienen sind:
Folge 1: Der Stenspark – vom gefragten Ausflugsziel zum ruhigen Naturidyll
Folge 2: Der Wittringer Wald – das Juwel unter den Grünanlagen
Folge 3: Der Jovypark – Schmuckstück mit Postkarten-Idyll
Folge 4: Der Nordpark – für viele die schönste Grünanlage in Gladbeck
Folge 5: Der Südpark – die grüne Lunge im Ortsteil Brauck
Folge 6: Der Stadtteilpark Butendorf – ein Zufallsprodukt der Stadtplaner
Folge 7: Der Park Rentfort-Nord – das schöne Grün im Verborgenen
Folge 8: Der Rathauspark – die ruhige Oase mitten in der Innenstadt
Folge 9: Der Park am Quälingsbach – der kleine Kurpark in Gladbeck
Folge 10: Der Park am Kotten Nie – die Grünanlage für die Familien