Essen. Im Einzelhandel und der Gastronomie in der Essener Innenstadt gibt es momentan einige Veränderungen. Was sich gerade tut - eine Übersicht.
Umzüge, Schließungen, Eröffnungen: In der Essener Innenstadt tut sich derzeit einiges. Neues gibt es unter anderem von der Möbelkette Maisons du Monde, dem zwischenzeitlich geschlossenen Imbiss Pommes Pervers und von Lukas Podolskis neuem Döner-Laden. Ein Überblick, was sich aktuell in der City tut:
1. Maisons du Monde: Fast genau zehn Jahre nach der Eröffnung zieht sich die französische Möbelkette Maisons du Monde aus Essen zurück. Der Ausverkauf im Laden auf der Limbecker Straße läuft seit einiger Zeit. Wie auf Plakaten zu lesen ist, soll am 15. Juni Schluss sein. Ob der Räumungsverkauf tatsächlich noch zwei Wochen läuft, bleibt abzuwarten. Die Regale sind schon deutlich geleert, verkauft wird nur noch im Erdgeschoss.
Nach Informationen dieser Redaktion ist der Mietvertrag regulär ausgelaufen. Wie es mit dem Gebäude an dieser prominenten Stelle in der Innenstadt weitergeht, ist nicht bekannt. Es soll einem ausländischen Eigentümer gehören. Eine Nachvermietung einer so großen Fläche – sie erstreckt sich über 1100 Quadratmeter auf drei Ebenen –dürfte allerdings zu einer Herausforderung werden.
Maisons du Monde: Neben Essen schlossen weitere Filialen
Die Gründe für den Rückzug sind nicht bekannt. Auf Anfrage gab Maisons du Monde „verwaltungstechnische Gründe“ an. Das Portal „Möbelkultur“ hatte zuletzt berichtet, dass die Umsätze des Möbelhändlers in den ersten neun Monaten des vergangenen Jahres um fast zehn Prozent zurückgegangen waren. Neben Essen hatte Maisons du Monde zuletzt auch seine Geschäfte in Hamburg, Leipzig, Dortmund und Köln dichtgemacht. Mitarbeiter berichten, dass das Unternehmen eine neue Strategie verfolgen würde: weg aus den Innenstädten. In Bochum im Ruhrpark beispielsweise läuft der Verkauf weiter.
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Neuer Möbelladen Iccoon auf der Limbecker Straße in Essen
2. Iccoon: Während bei Maisons du Monde die Lichter ausgehen, hat am oberen Ende der Limbecker Straße ein neues Möbelgeschäft geöffnet: Iccoon bietet im „Sportscheck“-Haus auf der ehemaligen Fläche von Zara seit kurzem Designermöbel an.
Hinter Iccoon steht ein Familienunternehmen aus den Niederlanden, das bislang mit einem Möbelhaus in Arnhem ansässig ist und nun in Essen seinen ersten Store in Deutschland eröffnet hat. Das Konzept auf der Limbecker Straße ist ein besonderes: Es ist ein Outlet auf begrenzte Zeit. Im Laden gibt es preisreduzierte Auslaufware. Der Mietvertrag läuft zunächst etwa ein halbes Jahr. Eine Verlängerungsoption gebe es aber, sagt Max van Dijk, der den Store in Essen leitet und der der Sohn der Gründer ist. Es ist zunächst ein Test, ob die Möbel auch in Essen ihre Käufer finden.
In dem etwa 1000 Quadratmeter großen Laden stehen Polstermöbel, Sessel, Esstische, Stühle, Kleinmöbel, Dekoartikel. Die Waren müssen nicht bestellt werden, sondern werden auf Wunsch noch am selben Tag geliefert, betont van Dijk.
„Wir hatten in Holland viele deutsche Kunden“, sagt er. Das sei einer der Gründe gewesen, warum sich Iccoon mitten im Ruhrgebiet einen Standort gesucht hat. Trotz der hohen Rabatte auf die Möbel spricht Iccoon ein kaufkräftiges Publikum an, das der Innenstadt in der Vergangenheit mehr und mehr abhandengekommen ist. Nach den Erfahrungen der ersten Wochen will Iccoon nun verstärkt im Süden der Stadt Werbung für sein neues Geschäft machen, um noch mehr potenzielle Kundschaft anzusprechen.
Im Outlet-Modeladen The Outleter läuft der Räumungsverkauf
3. The Outleter: Im Eingangsbereich des Bekleidungsgeschäftes The Outleter auf der Limbecker Straße weisen seit einigen Tagen große Schilder auf den laufenden „Räumungsverkauf wegen Geschäftsaufgabe“ hin. Damit schließt ein weiterer Laden, der 2021 von der Stadt mit Fördergeld auf die darbende Einkaufsstraße gelockt wurde. Im Herbst vergangenen Jahres hatte der Inhaber den Mietvertrag nach Auslaufen der Förderung zwar um zwei weitere Jahre verlängert. Aber schon damals ließ er anklingen, dass Corona und die Folgen des Ukraine-Kriegs dem Handel schwer zugesetzt hatten. Aktuell war der Ladenbesitzer nicht erreichbar.
4. Lindt: Auch der Edelchocolatier Lindt gehörte auf der Limbecker Straße zu den Geschäften, deren Miete zwischenzeitlich subventioniert worden waren. Von langer Dauer war das Engagement der Schweizer allerdings nicht. Nach etwa zweieinhalb Jahren, Mitte Mai, schloss Lindt seinen Standort in der Innenstadt wieder.
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Pommes Pervers auf der Kettwiger eröffnet wieder, aber mit neuem Konzept
5. Pommes Pervers: Seit dieser Woche ist der Imbiss „Pommes Pervers“ auf der Kettwiger Straße wieder geöffnet. Allerdings tritt Inhaber Mario Bimmermann mit einem überarbeiteten Konzept an: Die Konzentration liegt jetzt auf Pommes, Bratwurst, Currywurst und Schnitzel. Burger beispielsweise oder Nachos hat Bimmermann von der Karte genommen.
Neben den genannten Imbiss-Klassikern setzt der Betreiber auch auf ein regelmäßiges Mittagsangebot. Ab Ende nächster Woche soll es täglich fünf wechselnde Gerichte zum Abholen geben. Der Preis ist gestaffelt: zwischen 4,90 Euro bis 8,90 Euro.
Als Zielgruppe hat Bimmermann vor allem Leute im Visier, die ringsum in den Büros arbeiten. Und das dürften mit dem Rückzug des Einzelhandels in der Stadt und dem Vormarsch von Büroeinheiten tatsächlich mehr werden. „Ein günstiges Mittagsessen unter fünf Euro bekommt man ja kaum in der Innenstadt“, meint Bimmermann und will seinem Laden zwischen den inzwischen zahlreichen Döner- und Pommesschmieden ringsum ein stärkeres Alleinstellungsmerkmal verpassen.
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Anfangs kann man die Speisen mittags selbst in der Kettwiger Straße 23/Ecke I.Dellbrügge abholen. Wenn‘s gut läuft, soll es in ein paar Monaten auch einen Lieferservice geben und eine Online-Bestellung möglich sein.
Bimmermann hatte die Filiale von „Pommes Pervers“ im Februar vergangenen Jahres in der Innenstadt eröffnet und dann überraschend, wie seine anderen Standorte auch, Ende Dezember 2023 wieder geschlossen und zum Verkauf gestellt. Für den Imbiss in der Essener Innenstadt gab es mit „Pommes Freunde“ schnell auch einen Interessenten. Allerdings kam das Geschäft am Ende doch nicht zustande. Zu den Gründen will sich Bimmermann nicht äußern.
Neuer Dönerladen von Lukas Podolski öffnet bald
6. Mangal x LP10“: Der Umbau in der Kettwiger Straße 19 liegt in den letzten Zügen. Dort will der Franchisepartner Ali Aydogdu in wenigen Tagen eine Filiale der Gastro-Kette „Mangal x LP10“ in Essen eröffnen. „Spätestens am 14. Juni, vielleicht auch eher“, sagt er auf Nachfrage. Auf jeden Fall pünktlich zu Beginn der Fußball-Europameisterschaft. Anders als bei vielen anderen Döner-Laden-Eröffnungen zuletzt wird es bei Mangal am Eröffnungstag den Döner nicht zum Schleuderpreis von einem Cent geben, stellt der Inhaber klar.
Es ist der erste Imbiss der Döner-Kette in der Stadt. Hinter Mangal steht unter anderem der Profi-Fußballer und ehemalige Nationalspieler Lukas Podolski. Dessen Initialen und ehemalige Trikotnummer 10 sind Bestandteil des Namens. Ob „Poldi“ auch zur Eröffnung nach Essen kommt, darüber darf zumindest spekuliert werden. Sein Konterfei jedenfalls ist auf dem Schild an der Essener Filiale schon zu sehen.
7. Amarino Paris: Mohamad Ammar Abo ist mit seiner Parfümerie vom Einkaufszentrum Limbecker Platz an den Eingang der Kettwiger Straße gezogen. Im Eickhaus bietet er Düfte aus Frankreich an und hofft, dass es an dieser Stelle mehr Kunden in den Laden zieht als noch im Center, wo er im weniger frequentierten Obergeschoss seine Ware verkaufte, erzählt er. Die Fläche in der Kettwiger Straße 3 hat er für zwei Jahre gemietet.
8. Peter Hahn/Dille & Kamille: Der Modehändler Peter Hahn hat sich während der Insolvenz von der Kettwiger Straße zurückgezogen. Ein Nachmieter steht aber bereits fest: Das holländische Deko-Konzept „Dille & Kamille“ wird voraussichtlich Ende Oktober einen Laden dort eröffnen.
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