Essen. Die Fragezeichen an der Kettwiger Straße 23 in Essen machen viele neugierig. Was wird dort wohl eröffnet? Die Antwort kennt dieser Mann.

Auf der Kettwiger Straße am Haus Nummer 23 hängen große Fragezeichen auf leuchtend gelben Plakaten an einer Bretterwand. Der Blick ins Innere des Ladens ist versperrt. Bis vor wenigen Jahren reichte an dieser Stelle der Imbiss Schlemmermeyer Bratwürste und Haxen über die Verkaufstheke. Nun verrät nur ein Baucontainer vor der Tür, dass sich nach langem Leerstand dort etwas hinter der verdeckten Fassade tut. Wer also gibt da auf der Kettwiger Straße gerade ein Rätsel auf?

Die Antwort heißt Mario Bimmermann. Der 45-Jährige ist Mitgründer und Geschäftsführer von „Pommes Pervers“. Der Imbiss ist vielen bereits aus dem Moltkeviertel bekannt, wo Bimmermann und sein Kollege Tobias Fries ihren ersten Laden 2019 eröffnet haben. Mittlerweile betreiben sie auch Schnellrestaurants in Dortmund und Düsseldorf und sind für das Catering in zwei großen Eventhallen in der Landeshauptstadt zuständig. Schon mit dem provokanten Namen „Pommes Pervers“ schafften sie es, Aufmerksamkeit zu erzeugen. Nun lenken sie diese plakativ auf die Kettwiger.

Neuer Imbiss in bester Innenstadtlage in Essen

Dort, in unmittelbarer Nähe zur Lichtburg und zum Grillo-Theater wird im Oktober eine weitere „Pommes Pervers“-Filiale eröffnen. Der neue Imbiss liegt damit in bester Innenstadtlage, von der sich Bimmermann erhofft, dass sie ihm möglichst viele hungrige Kunden und Kundinnen ins Haus bringt. „Ich setze hier 100 Prozent auf die Frequenz“, schwärmt er. Die Essener Marketinggesellschaft hätte das Schnellrestaurant zwar gerne auch in die nördliche Innenstadt gelockt, weil sie den Standort dort zur Gastromeile entwickeln will, berichtet Bimmermann. Doch das sei für ihn nicht in Frage gekommen. „Wenn in der Innenstadt, dann hier.“

Der Mitgründer und Geschäftsführer von „Pommes Pervers“ Mario Bimmermann vor seinem neuen Laden in der Essener Innenstadt.
Der Mitgründer und Geschäftsführer von „Pommes Pervers“ Mario Bimmermann vor seinem neuen Laden in der Essener Innenstadt. © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener

Der Gastronom sieht in der Eröffnung des neuen Imbisses nichts weniger als einen Beitrag dafür, die angeschlagene City nach vorn zu bringen. „Die Kettwiger Straße muss wieder stark werden“, und er als gebürtiger Essener wolle seinen Teil dazu beitragen: „Es braucht hier noch mehr individuelle Gastronomie und nicht nur Ketten.“ Dass es auf der Kettwiger und rundum schon mehrere Imbissformate gibt, sieht der Unternehmer gelassen und ist überzeugt: Sein Konzept unterscheide sich von denen der großen Systemgastro-Ketten.

„Pommes Pervers“ will mit Speisenangebot breites Publikum ansprechen

Bei Pommes Pervers gibt es nicht nur frittierte Kartoffelstäbchen – wie der Name vielleicht suggeriert – sondern auch Salate, Burger und Currywurst – auf Wunsch aus Schweine- oder Rindfleisch oder auch vegan. „Wir verstehen uns als moderner Imbiss und schließen mit unserem Angebot niemanden aus“, so Bimmermann und sieht unter anderem darin sein Erfolgsrezept. „Bei uns ist außerdem nichts Convenience, alles ist selbst gemacht.“ Die eigene Vorbereitungsküche zieht aus dem Südviertel mit auf die Kettwiger. Unter anderem 2000 Liter Currysauce werden dort pro Woche zusammengekocht.

Ursprünglich ist Pommes Pervers auf Musikfestivals groß geworden. Um jedoch vom Saisongeschäft unabhängiger zu werden, ist Bimmermann mit seinem Imbisskonzept sesshaft geworden. Mittlerweile beschäftigt das Unternehmen rund 80 Mitarbeiter. Und während sich die Gastronomie durch die Corona-Krise kämpfte, traf der Gastronom die Entscheidung, in Essen einen weiteren Laden zu eröffnen. „Wir haben nicht mit Angst und Sorge auf die Pandemie geblickt, sondern darin eher die Chancen gesehen“, meint Bimmermann. Das Außer-Haus-Geschäft lief weiter gut. Heiße Fritten und eine Currywurst auf die Hand braucht es eben scheinbar auch in Krisenzeiten.

In seinem neuen Laden in der Innenstadt laufen seit Wochen die Umbauarbeiten. Innen wird alles neu gemacht, ebenso die Fassade. Hierbei habe es viel Abstimmungsbedarf mit der Stadt und der Denkmalbehörde gegeben, schließlich ist die Lage zwischen Lichtburg und Grillo auch ein Stück weit Bürde. 350.000 Euro investiert der Gastronom in den Umbau. Damit sich das am Ende auch rechnet, hat er das Ladengeschäft für zehn Jahre angemietet, mit einer Verlängerungsoption für weitere fünf Jahre. Bimmermann ist mit Pommes Pervers gekommen, um zu bleiben.

Mehr zu Neueröffnungen in der Innenstadt: