Duisburg-Marxloh. Die dauerhafte Maskenpflicht wird inzwischen in Duisburg-Marxloh gut angenommen, auch dank der Polizei. Dennoch gibt es weiterhin Verweigerer.

Die dauerhafte Maskenpflicht in Fußgängerzonen, Einkaufszonen und ausgewählten Nebenstraßen gilt in Duisburg seit Ende Oktober. Betroffen sind davon alle sieben Bezirke, neben Bereichen der Innenstadt vor allem die Stadtteilzentren. Auch in Marxloh sind die Masken vorgeschrieben , um die weitere Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern. Anfangs wurden sie an der Weseler Straße und in ihrer Umgebung nur sporadisch oder halbherzig getragen, doch Anwohner beobachten jetzt eine positive Entwicklung – auch dank Polizei und Ordnungsamt.

Mehrsprachige Schilder, die Privatleute aufhängen, weisen in Marxloh auf die Maskenpflicht entlang der Weseler Straße und ihrer Nebenstraßen hin. Sie ergänzen offizielle Hinweise der Stadt Duisburg.
Mehrsprachige Schilder, die Privatleute aufhängen, weisen in Marxloh auf die Maskenpflicht entlang der Weseler Straße und ihrer Nebenstraßen hin. Sie ergänzen offizielle Hinweise der Stadt Duisburg. © FUNKE Foto Services | Tanja Pickartz

„Nach der Einführung ist über die Hälfte der Leute nicht mit Masken gelaufen“, erinnert sich Björn Schmidt, der in einer Parallelstraße der Brautmodenmeile wohnt. „Es ist aber schon besser geworden.“

An der Weseler Straße oder auf dem August-Bebel-Platz beachte man die Corona-Regeln nun, „nachdem die Polizei verstärkt kontrolliert hatte“. Allerdings gebe es immer noch Verweigerer und diese hielten sich oft in den Seitenstraßen auf. „Gerade am Abend, wenn die Geschäfte zu sind, tragen viele keine Masken“, weiß Schmidt.

Polizei setzt die Maskenpflicht mit großem Aufgebot durch

Diese Beobachtungen macht auch der Bezirksvertreter Claus Krönke , der in der Hagedornstraße wohnt. „Wir hatten zuletzt ein unheimliches Polizeiaufgebot, das die Maskenpflicht durchgesetzt hat“, sagt der Sozialdemokrat, der in der Nachbarschaft oft über die Corona-Regeln informiert . Er hängt auch mehrsprachige Hinweisschilder zur Maskenpflicht in den betroffenen Straßen auf und ersetzt sie, wenn sie abgerissen werden.

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Mit seinem Engagement steht er nicht alleine. So unterstützt dort beispielsweise auch die bulgarische Trinkhalle Denisa den Kampf gegen das Virus, indem sie kostenlos Mund-Nasen-Bedeckungen ausgibt.

Auswärtige kommen für Corona-Regelbrüche gezielt nach Marxloh

Dennoch kommt es regelmäßig vor, dass Krönke Menschen ohne Maske vor der Haustür antrifft, zuletzt zehn junge Erwachsene. „Das sind nicht die normalen Nachbarn“, stellt er klar, sondern extra angereiste Cliquen. Diese Corona-Touristen kamen zuletzt aus Beeck, Walsum und aus Moers, weil sie glaubten, dass sie in Marxloh die Regeln ungestraft brechen können – anders als bei ihnen zuhause.

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„Sie wollen die Polizei verarschen“, sagt Krönke. Dafür stellen sie jemanden zum Schmierestehen ab, und kommt ein Streifenwagen oder eine Unform des Ordnungsamts in Sicht, wird die Maske, die vorher unterm Kinn hing, flugs hochgezogen.

Darin sieht Anwohner Krönke den Beleg, dass diese Regelverstöße bewusst begangen werden. Neben solchen Cliquen trifft er aber auch auf Corona-Leugner oder Gruppen, „die auf Radau aus sind“ und die mit der nicht oder nur falsch getragenen Maske provozieren wollen.

Um diese Regelbrüche abzustellen setzt er auch weiterhin auf die Kontrollen von Polizei und Ordnungsamt, fordert aber mehr Zivilpolizisten – gegebenenfalls als unerkannte Vorhut für uniformierte Beamte.

Rauchverbot in betroffenen Straßen ist noch weitgehend unbekannt

Dass Corona-Regeln verletzt werden, sei aber ein generelles Problem, das kreuz und quer durch die Gesellschaft gehe. Einen Informationsmangel oder Sprachbarrieren sieht er nicht als Ursache , zumal bereits seit über einem Monat auch draußen auf der Straße Mund und Nase bedeckt werden müssen.

So finden sich in örtlichen Geschäften oder im Marxloh-Center längst mehrsprachige Hinweisschilder auf die Maskenpflicht und teils sogar auf die drohenden Bußgelder. „Die Stadt macht jetzt auch in den Schulen sehr viele Maßnahmen, und die Kinder erklären dann den Eltern die Regeln“, so Krönke. Lediglich, dass auf den betroffenen Straßen auch ein Rauchverbot herrscht , habe sich noch nicht rumgesprochen.

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Die Stadt Duisburg schätzt ebenfalls ihre Informationsbemühungen als erfolgreich ein.

„Unserer Erfahrung nach ist es eher ein Akzeptanz- und Umsetzungsproblem, wenn Menschen – nicht nur auf migrantische Stadtteile bezogen – sich nicht an die Coronaregeln halten“, sagte unlängst Sprecherin Anja Kopka .

Maskenverweigerer sind jetzt in Marxloh deutlich in der Minderheit

Grundsätzlich seien inzwischen in Marxloh die Maskenverweigerer deutlich in der Minderheit, sagt Claus Krönke und dabei schließt er ausdrücklich die Bevölkerungsgruppen ein, die in der Coronakrise gegen Vorurteile kämpfen müssen. Dazu gehören Bulgaren ohne Krankenversicherung .

Diese achten demnach aus Angst, im Ernstfall nicht behandelt zu werden, sehr darauf, eine Maske anzulegen, Abstand zu halten, um sich bloß nicht anzustecken.

Damit auch weiterhin die Mehrheit der Marxloher den Kampf gegen Corona bereitwillig unterstützt, indem sie sich an die Regeln hält, sieht Claus Krönke als Anwohner und Lokalpolitiker auch künftig die Behörden in der Pflicht. So fordert er, dass Polizei und Ordnungsamt bei ihren zuletzt massiven Kontrollen nicht nachlassen.

>> AUSLÄNDISCHE MEDIEN VERHARMLOSEN CORONA

  • Infos zum Schutz vor Corona sieht Claus Krönke teils durch ausländische Medien konterkariert , die im Duisburger Norden verfolgt werden und das Virus verharmlosen.
  • So leben etwa in Neumühl viele Deutschrussen, die den russischen TV-Sender RT (früher Russia Today) schauen.
  • Infos zu Corona bietet die Stadt auf www.duisburg.de