Bottrop. Öffentliche Plätze in Bottrop müssen sicherer werden. Das will die Bezirksvertretung-Mitte mit Klaus Kalthoff in diesem Jahr verstärkt angehen.

„Videoüberwachung“ von öffentlichen Plätzen bleibt ein Thema, womit sich die Bezirksvertretung-Mitte in diesem Jahr beschäftigen will. Das teilte Bezirksbürgermeister Klaus Kalthoff im Gespräch mit der WAZ mit.

„Wir werden dieses Thema verstärkt in Angriff nehmen“, so Kalthoff. Noch zu frisch sind die Erinnerungen an die Neujahrsnacht. Auf dem Roten Platz im Prosper-III-Quartier zerstörten Unbekannte mehrere Fensterscheiben, Hochbeete und Pflanzenwände.

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Auch der ZOB bleibt im Fokus. Auch wenn Kalthoff anmerkt, dass zuletzt „die Beschwerden nicht mehr so massiv gewesen sind“. „Die Gefühle der Leute kann man schlecht oder gar nicht in Sätze fassen. Die Gefühle sind jedoch weiterhin da. Das hat sich nicht grundlegend geändert.“

Die Präsenz von Polizei und Kommunalem Ordnungsdienst habe laut Kalthoff „ein wenig Früchte getragen“. Trotzdem wünscht sich die Bezirksvertretung noch mehr Präsenz von der Polizei. Eine Möglichkeit wäre etwa die Überwachung mit Kameras, wie sie in Tiefgaragen üblich ist. „Die Aufzeichnung könnte man anschließend auswerten“, meint Klaus Kalthoff und hofft, damit das Gefühl von Sicherheit beim Bürger am ZOB zu stärken.

Um rechtliche Fragen zu klären, hat die Bezirksvertretung-Mitte einen Vertreter der Polizei und den Ordnungsdezernenten der Stadt, Emilio Pintea, zur nächsten Sitzung am 11. April eingeladen.

Wunsch: Mehr Kreativität bei der Akquise von Markthändlern für Bottrop

Aber nicht nur Sicherheit auf öffentlichen Plätze treibt die Bezirksvertreter um. Das Konzept für den Wochenmarkt in der Innenstadt ist fertig. „Der Markt ist noch immer ein attraktiver Anziehungspunkt, auch über die Grenzen von Bottrop hinaus“, so Kalthoff. Man erhoffe sich einiges von dem Konzept. „Es ist Geld investiert worden“, sagt er. „Schlaue Leute haben die gleichen Fragen gestellt wie vor zehn Jahren.“

Wir werden dieses Thema verstärkt in Angriff nehmen“
Bezirksbürgermeister Klaus Kalthoff zum Thema „Videoüberwachung“ an öffentlichen Plätzen

Der Bezirksbürgermeister wünscht sich mehr Kreativität bei der Akquise von neuen Händlern. „Die Marktordnung ist auch nicht in Stein gemeißelt“, meint er. Laut dieser Ordnung ist zum Beispiel kein Bierverkauf auf dem Markt erlaubt. Wie einst beim Schwarzmarkt auf der Hansastraße könnten Flächen geschaffen werden. „Wir wollen nicht die Art eines Feierabendmarktes. Aber man muss den Marktbesuchern eine Möglichkeit bieten, dort zu verweilen. Man muss flexibler sein“, findet Klaus Kalthoff.

Die Entwicklung in der Stadt sieht er mit gemischten Gefühlen. Zum Bauknecht-Quartier am Gleiwitzer Platz sagt er: „Das ist beispielhaft. Ich bin davon begeistert.“ Über das Engagement des Bottroper Projektentwicklers Oliver Helmke für das Karstadt-Gebäude meint er: „Man kann froh sein, dass wir einen Investor in unserer Stadt haben.“

Sofortprogramm Innenstadt: „Der ganz große Erfolg ist ausgeblieben“

Sorgen bereiten Kalthoff dagegen die Leerstände. Mit dem Sofortprogramm Innenstadt wurden Händler und Gastronomen gefördert – zwei Jahre lang. Mieter zahlten 20 Prozent des Mietzinses, die Stadt übernahm mit Fördergeldern des Landes 50 Prozent. Vermieter verzichteten auf 30 Prozent. Die Mietoffensive ist 2023 ausgelaufen.

Kalthoff: „Einige haben den Sprung geschafft. Aber der ganz große Erfolg ist ausgeblieben.“ Nun fordert er: „Das bisschen, was da an Pflänzchen heranwächst, sollten wir pflegen.“ Das Gesicht der Innenstadt wird sich verändern. Das macht Kalthoff deutlich.

„Es ist Blödsinn, nur Wohnungen aus den leeren Ladenlokalen zu machen. Aber es wird darauf hinauslaufen, dass wir uns mehr um Kleinunternehmern und Unternehmen kümmern müssen.“ Mit „wir“ meint er sowohl die Verwaltung, speziell die Wirtschaftsförderung, als auch die Politik.

Wenn man nicht Einzelhändler oder Unternehmen in die Stadt bekomme, müsse man eben versuchen, mit Bottroperinnen und Bottropern die Stadt wiederzubeleben. Als gutes Beispiel nennt er das Engagement der Schülergewerkschaft, die den ehemaligen Friseursalon Rogge an der Hansastraße vor ein paar Wochen zu einem Schülertreff eigenhändig umgebaut hat.