Bottrop. Das Konzept für den Wochenmarkt in Bottrop ist fertig. Diese Maßnahmen schlägt es vor, um die Attraktivität des Marktes zu steigern.

Die Stadtverwaltung legt der Politik das neue Wochenmarktkonzept vor. Darin sind Empfehlungen zusammengefasst, die den Wochenmarkt in der Innenstadt attraktiver machen sollen, sowohl für die Besucher als auch für die Beschicker.

Die Chefin der Wirtschaftsförderung will damit auch die lange Debatte um den Standort beenden. Eine Befragung hat nämlich ergeben: Den jetzigen Standort halten Besucher wie Händler für den besten.

Bottrops Wochenmarkt soll bei Stadtfesten Ausweichstandort am Berliner Platz bekommen

Funktioniert gut, soll aber noch attraktiver werden: der Bottroper Wochenmarkt auf Kirchplatz, Hoch- und Hansastraße.
Funktioniert gut, soll aber noch attraktiver werden: der Bottroper Wochenmarkt auf Kirchplatz, Hoch- und Hansastraße. © www.blossey.eu / FUNKE Foto Service | Hans Blossey

Gemeinsam mit Prof. Jens Watenphul, Professor für Kommunikationsprozesse an der Hochschule Ruhr West (HRW), hat die Bottroper Agentur „CK Media und Events“ dieses Konzept erarbeitet und dafür das Naheliegende getan, nämlich mehr als 200 Markthändler, Marktbesucher und Anlieger gefragt: Was gefällt euch am Wochenmarkt? Was wünscht ihr euch? Wie kann der Markt noch besser werden? Dabei hat sich herausgestellt: „Mit Ort und Zeiträumen der Märkte herrscht grundsätzlich große Zufriedenheit, ebenso mit den Produkten.“

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Für Sabine Wißmann, Leiterin der städtischen Wirtschaftsförderung, ist dieses Ergebnis das Signal, einen Haken an die jahrelange Standortdebatte zu machen. Rund um den Kirchplatz sehen Händler wie Besucher den Markt offenkundig bestens aufgehoben. Wenn die Stadt den Marktplatz mit eigenen Festen bespielt, sollen die Markthändler mit dem Berliner Platz einen festen Ausweichstandort bekommen, an dem sie auch von der Besucherfrequenz der Feste profitieren können.

Bottroper Verwaltung will Flächen für Gastronomie und Veranstaltungen schaffen

Was Händler wie Besucher vermissen, ist mehr Aufenthaltsqualität durch gastronomische und Veranstaltungsangebote. Deshalb will die Verwaltung die Empfehlung aus dem Marktkonzept aufnehmen und neben der Cyriakuskirche zwischen Hansa- und Hochstraße eine Fläche für solche Angebote schaffen. Händlerinnen und Händler beklagen zudem, dass sie kaum kostenlose Parkplätze finden. Auch hier will die Verwaltung der Empfehlung im Konzept folgen und Parkflächen etwa am Gleiwitzer Platz für Markthändler reservieren. Parkplätze für Marktbesucher sollen besser ausgeschildert werden, empfehlen die Autoren des Konzeptes.

Autoren fordern: Bottrop braucht ein Marktmanagement

Ein zentrales Defizit in der Verwaltung beschreiben die Autoren so: „Niemand ist für den Erfolg des Marktes und dessen ausdrücklich bestätigten positiven Einfluss auf die Innenstadtgeschäfte zuständig.“ Das stimmt leider, gibt die Verwaltung zu: „Eine inhaltliche Betreuung des Wochenmarktes, mit Entwicklung wachstumsorientierter Ideen, Akquise neuer Markthändler, Umsetzung von Marketingmaßnahmen und Öffentlichkeitsarbeit, Initiierung regelmäßiger Treffen zwecks Austausch und Information, Einbindung von Akteuren der Innenstadt wird nicht abgedeckt.“

Deshalb schlägt die Verwaltung die Einführung eines Marktmanagements unter dem Dach der Wirtschaftsförderung vor. Das könnte sich darum kümmern, zusätzliche Angebote auf den Markt zu holen, den Wochenmarkt besser zu vermarkten und etwa im Advent einen Weihnachtsmarkt in das Angebot rund um den Kirchplatz einzubinden.

Gesucht werden noch Lösungen für zwei Defizite. Den Markthändlern geht der Strom aus, weil moderne Marktstände immer mehr Energie brauchen. Weil sie Starkstrom brauchten, seien sogar schon Händler abgewiesen worden, berichten die Verfasser des Konzeptes. Kurzfristig sollen mobile Stromkästen helfen, langfristig muss die Stadt das Gespräch mit dem Versorger Ele und Fördermöglichkeiten aus der Städtebauförderung suchen.

Das zweite Problem: Rund um den Markt fehlen Toiletten. Hier gibt es Überlegungen, im ehemaligen „Salon 5“ an der Hochstraße 25 eine öffentliche Toilettenanlage einzurichten, womöglich kombiniert mit einem Babywickelraum, Lagerräumen und Abstellmöglichkeiten für E-Bikes. Die Autoren warnen allerdings: Das werde „absehbar teuer“.