Bottrop. Seit eineinhalb Jahren verkaufen die Minimauken Barfußschuhe in Bottrop. Nun ist ihre Mietförderung ausgelaufen. So soll es weitergehen.
Die Minimauken fühlen sich wohl in der Innenstadt. Das Geschäft für Barfußschuhe ist im Sommer 2022 von Essen in die Bottroper Hochstraße an den Cyriakusplatz gezogen und hat bis Ende vergangenen Jahres von der geminderten Miete des Sofortprogramms Innenstadt profitiert. Die Förderung ist nun ausgelaufen und Inhaber Moritz Erdmann blickt mit gemischten Gefühlen auf die Zukunft.
Minimauken sind mit Lage in Bottrop sehr zufrieden
In der Corona-Zeit haben Moritz Erdmann und seine Frau Vanessa den Betrieb gestartet, zunächst als Online-Shop, später aus ihrem hauseigenen Keller in Altenessen heraus. Nach Bottrop sind sie wegen des Förderprogramms gezogen, hatten so ein bezahlbares Ladenlokal gefunden. Im Frühjahr haben sie ein weiteres Geschäft in Essen-Rüttenscheid eröffnet.
Mit ihrer direkten Nachbarschaft in der Bottroper Innenstadt sind sie zufrieden, das Café Kram auf der anderen Seite des Kirchplatzes bediene die gleiche Klientel wie sie. Der Markt mittwochs und samstags bringe zusätzliche Frequenz. Kleiner Wermutstropfen ist die Geschäftsaufgabe von Just VGN gegenüber.
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Doch nun ändern sich die Mietkonditionen deutlich für die Minimauken. Sie hatten den Mietvertrag ihres Vormieters übernommen, vom Schuhgeschäft Tamaris. Eineinhalb Jahre lang zahlten sie dank des Förderprogramms nur 20 Prozent der Miete. In diesem Jahr ist es deutlich mehr – so sieht es der Vertrag vor, der bis Ende 2024 läuft.
Weil Moritz und Vanessa Erdmann Inventar von Tamaris übernehmen konnten und das Ladenlokal in gutem Zustand übergeben wurde, hatte sich das Essener Paar auf die höhere Miete in diesem Jahr eingelassen. „Im Gesamtpaket war das in Ordnung“, sagt Moritz Erdmann.
Ladenlokal in Bottrops Hochstraße: Ab 2025 Miete über 30 Euro pro Quadratmeter
Doch ab Januar 2025 ist eine Kaltmiete von über 30 Euro den Quadratmeter vorgesehen. Das wäre für die Minimauken nicht mehr bezahlbar. „Wir wollen nicht um- oder ausziehen, das ist ja auch aufwendig“, sagt Moritz Erdmann. „Aber diese Miete könnten wir nicht mehr bezahlen.“ Das liege nicht daran, dass sie nicht gut verkaufen würden, die Geschäfte liefen gut. „Aber so viel kann man gar nicht verkaufen.“ Zwar sind die Barfußschuhe, die die Minimauken vor allem für Kinder anbieten, eher hochpreisig. Aber die Margen seien gering.
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Mit dem Vermieter, einem Immobilienbesitzer aus Recklinghausen, haben sie noch nicht verhandelt. Das sei jetzt auch noch zu früh. Aber klar ist: Wenn sich die Mietkonditionen nicht ändern, müssen die Minimauken den Standort verlassen. „Wir würden gerne in Bottrop bleiben, wir haben hier ein gutes Einzugsgebiet“, sagt Moritz Erdmann, „aber nicht zu allen Konditionen.“