Bottrop. Das neue Haus für den Kinderschutzbund an der Prosperstraße wird ein Schmuckstück. Der Monat für den Umzug steht fest. Ein Besuch der Baustelle.
Es tut sich was an der Prosperstraße 99. Unter der Adresse entsteht das neue Haus für den Kinderschutzbund. Draußen ist bereits ringsherum ein Gerüst aufgebaut. Drinnen haben die Handwerker seit Wochen alle Hände voll zu tun.
„Ende Mai möchte der Kinderschutzbund umziehen“, sagt Projektleiterin Sarah Avakian. Noch befindet sich der Kinderschutzbund ein paar Meter die Prosperstraße herunter an der Hausnummer 120.
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Wenn das Wetter besser wird und es nicht mehr ständig regnet, kann der Dachdecker loslegen. Das Haus von 1890 erhält nämlich ein ganz neues Dach inklusive Dämmung. Die alten Ziegel werden gegen rote Exemplare ausgetauscht. Außerdem bekommt die Fassade des Hauses einen neuen Anstrich in knalligem Gelb, wie die Villa von Pippi Langstrumpf. Dann wird „Villa Munterbunt“, so der aktuelle Arbeitstitel, auch äußerlich ein Hingucker. Hinter dem Haus sind darüber hinaus zwei Spielgelände für die Jungen und Mädchen geplant.
Neues Haus für den Bottroper Kinderschutzbund: Bis auf den Rohbau entkernt
Im September begannen im Haus die (Abbruch-) Arbeiten. Bis auf den Rohbau wurde alles entkernt. Zurück blieben die Steinwände. Die alte Treppe im Flur soll erhalten bleiben, die erste Stufe muss aber, wenn der neue Boden kommt, noch in der Höhe angepasst werden.
Inzwischen sind im Erdgeschoss die Platten für den Brandschutz an den Wänden eingebaut. Langsam wird sichtbar, wie die Raumteilung künftig sein wird. Der Eckeingang des einstigen Tabakwarenladens wird auch der Eingang des Kinderschutzbund-Hauses. Hinzu kommt ein zweiter Eingang an der Vorderseite des Hauses.
Der erste Raum hinter dem Eckeingang soll ein Gruppen- und Aufenthaltsraum werden. Angrenzend ist die Küche mit einem Durchgang zum Hof. Nebenan im nächsten Flur sind zwei WC-Räume, barrierefrei und behindertengerecht. Auch von diesem Flur gelangt man in den Hof. Das Erdgeschoss weist eine Fläche von etwas mehr als 100 Quadratmetern auf.
Kinderschutzbund bringt sich in die Planung des neuen Bottroper Hauses ein
Auf der anderen Seite des Hauptflures wird es einen weiteren Aufenthaltsraum und einen Spielraum geben. Der Boden ist im Haus noch nicht verlegt. „Der Kinderschutzbund darf sich den Boden selbst aussuchen“, sagt Sarah Avakian. Eine Entscheidung, welcher es sein wird, ist noch nicht gefallen.
Der Kinderschutzbund darf und soll sich bei der Planung, speziell bei der Innenrichtung (wie Wandfarbe, Fliesen im Bad), einbringen. „Schließlich ist es später ihr Zuhause“, so die Projektleiterin.
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Im Obergeschoss wird derweil gehämmert und gebohrt. Die Decken, teilweise aus Holz, und die Wände werden verkleidet mit Brandschutzplatten. Über den Hausflur erhält man Zugang zu vier Aufenthaltsräumen (insgesamt 72 Quadratmeter), einer Teeküche (circa sechs Quadratmeter), WC (drei Quadratmeter) einer Abstellkammer (zwei Quadratmeter) und einem Büro (16 Quadratmeter).
Zu guter Letzt das Dachgeschoss. Hier gibt es weitere Gruppen- und Büroräume mit Bad und Küche auf weiteren mehr als 100 Quadratmetern. Nicht zu vergessen der Keller mit einer ähnlichen Flächengröße.
Der Bottroper Oliver Helmke hat den Altbau gekauft. Dessen Immobilienunternehmen hat das Projekt übernommen und baut das neue Domizil für den Kinderschutzbund für einen Festpreis. Helmke ist auch Vorsitzender des Bottroper Vereins „Wunschzauberer“. Über den Verein wird der Altbau komplett auf links gedreht. Das Haus wird dann als Grundkapital in die Wunschzauberer-Stiftung geschenkt.
100.000 Euro erhält Wunschzauberer e.V. von der Korte-Stiftung
Zahlreiche Spenden jeglicher Art und Größe wie Möbel oder Gegenstände für die Küche etc. hat der Kinderschutzbund in den zurückliegenden Jahren von diversen Unterstützern erhalten. Oliver Helmke betont: „Alles wird mit herübergenommen, angepasst, genutzt und gegebenenfalls überarbeitet und wieder eingebaut.“
Mit 100.000 Euro unterstützt die Korte-Stiftung mit Sitz in Essen den Verein „Wunschzauberer“ zur Erstellung des neuen Hauses. Christian Große Kreul, Vorstandsvorsitzender der Stiftung, ist in Bottrop geboren und aufgewachsen.
Eine Million Euro pro Jahr: Korte-Stiftung unterstützt diverse Projekte
Zum ersten Mal ist er selbst vor Ort und lässt sich den aktuellen Stand der Bauarbeiten zeigen. „Die Korte-Stiftung ist noch jung“, sagt er. 2021 wurde sie gegründet. Die Stiftung unterstützt Projekte, die sich den Bereichen Gesellschaft, Umwelt und politische Bildung widmen. „Das Projekt passt zu dem Thema Kinder, Jugend und Bildung und ist unterstützenswert“, sagt Große Kreul.
Die Stiftung gebe jedes Jahr etwas mehr als eine Million Euro an gemeinnützigen Mitteln aus. „Die Projekte müssen Hand und Fuß haben“, sagt er. In dem Zusammenhang lobt er die gute Zusammenarbeit mit Oliver Helmke und das Engagement des Vereins „Wunschzauberer“ in Bottrop. „Ich finde es gut, dass ich hier sein, anfassen und sehen kann, was mit dem Geld passiert.“