Bottrop. Der Verein „Wunschzauberer“ hilft dem Kinderschutzbund in Bottrop. Es gibt ein neues Haus und eine Stiftung wird gegründet. Das sind die Pläne.
Der Bottroper Kinderschutzbund bekommt mit Hilfe des Wunschzauberer-Vereins bald eine neue Heimat. Die Kinderschützer können aber trotzdem in ihrem Kiez um die Prosperstraße bleiben. Denn der Wunschzauberer-Verein hat sich das alte Haus neben der Albert-Schweitzer-Schule gesichert und wird den leerstehenden Altbau kindgerecht und nach den Bedürfnissen des Kinderschutzbundes modernisieren. Zwei komplette Etagen werden in dem mehr als 130 Jahre alten Haus dann für die Kinder-Lobby reserviert sein, und auf dem großen Gelände dahinter soll es viel Platz zum Spielen geben.
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„Der Kinderschutzbund leistet großartige Arbeit“, sagte Oliver Helmke, der soeben zum Vorsitzenden des Wunschzauberer-Vereins wiedergewählt worden ist. „Wir arbeiten ja auch viel und gut zusammen“, sagte der Bottroper Immobilienunternehmer. Daraus sei die Idee erwachsen, dem Kinderschutzbund eine neue und angemessene Bleibe zu verschaffen. Seit gut einem Jahr arbeitet Oliver Helmke schon an dem Projekt, jetzt stellte er die Pläne während einer Versammlung auf dem Hof der angestrebten neuen Heimat des Kinderschutzbundes seinen Vereinsfreundinnen und Vereinsfreunden vor.
Wunschzauberer-Verein hilft benachteiligten Menschen
Der Wunschzauberer-Verein trete an, sozial benachteiligten Menschen in der Stadt oder auch Bottroper Einrichtungen, die sich um benachteiligte Menschen kümmern, schnell helfen zu können, erklärte Oliver Helmke. „Da ist es eine gute Sache, dass wir in Bottrop bekannt und auch gut vernetzt sind“, sagte er. Die Hilfsmaßnahmen und Goodwill-Aktionen finanziert der Verein aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen und aus dem Reinerlös eines Weinbergs an der Mosel, den die beiden Vereinsgründer Gernold Wozniak und Oliver Helmke betreiben.
Zuletzt nahm der Wunschzauberer-Verein zum Beispiel aber auch bei einem Benefizturnier im Golfclub Schwarze Heide rund 10.000 Euro für den guten Zweck ein. Mit dem Geld fördert der Verein etwa das Tierarztmobil, stiftet einen Kühlschrank für den Bottroper Abenteuerspielplatz, spendete rund 15.000 Euro für eine Delfintherapie eines schwer behinderten Bottroper Jungen oder ermöglicht den Kindern beim Kinderschutzbund zwischendurch einen Aufenthalt im Musikstudio oder einen Kirmesbesuch.
Beim Kinderschutzbund ist die Vorfreude groß
Beim Kinderschutzbund ist die Vorfreude auf das Vorhaben des Wunschzauberer-Vereins groß. „Das wäre für uns eine einmalige Chance“, sagt Osama Aljabr. „Denn so bieten sich uns viel mehr Möglichkeiten für unsere Arbeit“, betont der pädagogische Leiter. An seinem alten Standort in der Nähe der zukünftigen Adresse müsse sich der Kinderschutzbund sehr einschränken. „Wir leiden hier ja schon unter den kleinen Räumlichkeiten. An dem Haus neben der Albert-Schweitzer-Schule bekämen wir außerdem noch einen großen Spielbereich hinzu. Der fehlt uns bisher ja leider“, sagt der Erzieher.
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Der Kinderschutzbund-Mitarbeiter hebt ebenso wie Wunschzauber-Vorsitzender Oliver Helmke hervor, dass die Kinder, die den Kinderschutzbund besuchen, auch nach dessen Umzug weiterhin kurze Wege haben. „Die Lage ist 1a für den Bedarf, den es hier gibt“, sagte Helmke. Denn viele Kinder, um die sich der Kinderschutzbund kümmere, wohnten ja im Umkreis. Osama Aljabr pflichtet ihm bei. Das Haus, in das sich der Bottroper Kinderschutzbund dann einmieten kann, liegt von dem alten ja nur wenige Hausnummern entfernt. Die Lage direkt neben der Albert-Schweitzer-Schule und ihrer Offenen Ganztagsschule sei nahezu ideal, findet der Erzieher.
Kunterbuntes Haus wie bei Pippi Langstrumpf
„Das Haus ist super“, sagt Oliver Helmke über den Altbau, in dem ganz früher einmal die Bäckerei Kalthoff ansässig war und in den letzten Jahrzehnten ein bekannter Kiosk. „Es ist natürlich noch viel zu tun“, macht der Bottroper klar, dessen Unternehmen das Haus zu einem Festpreis erneuern wird. Villa Munterbunt soll der Bau in Anlehnung an die kunterbunte Behausung in Astrid Lindgrens Romanfigur Pippi Langstrumpf. „Das ist zwar erst noch ein Arbeitstitel. Wir alle hoffen aber ja, dass es in dem Haus einmal richtig munter zugehen wird“, sagte Oliver Helmke, und in den Entwürfen sieht die Fassade des Hauses in ihren Farben auch schon sehr nach Pippis Villa Kunterbunt aus.
Helmke hat aber noch weitere Pläne mit dem Gebäude. „Wir gründen eine Wunschzauberer-Stiftung“, kündigt er an. Das Haus werde er dann als Grundkapital in die Stiftung schenken. Aus den Einnahmen durch das Haus, in dem eine dritte Etage noch frei ist, werde die neue Stiftung dann die Aktionen des Wunschzauberer-Vereins mitfinanzieren. Der Bottroper ist erfreut, dass das Projekt bereits eine große Dynamik in sich habe. Er rechnet damit, dass weitere Spenderinnen und Spender namhafte Beträge zu dem Stiftungskapital beisteuern werden. Der Vorteil einer Schenkung von Kapital in den Grundstock einer Stiftung sei ja auch, betont Oliver Helmke: „Man kann Gutes tun und dabei Steuern sparen“.