Bottroper. Projektentwickler Helmke und Banker Kirbas haben ihre Pläne für Bottrops Karstadt-Gebäude bekräftigt. Dieses Jahr soll eine Entscheidung fallen.

Etwas nüchtern war die Stimmung, als Oliver Helmke, Investor und Projektentwickler aus Bottrop, und Öndas Kirbas, Vertreter der Hypo Noe aus dem niederösterreichischen St. Pölten, am Freitagnachmittag im Wirtschaftsförderungsausschuss ihre Absichten für das Karstadt-Gebäude bekräftigten. Ausschussvorsitzender Hermann Hirschfelder (CDU) brachte es auf den Punkt: „Wir haben uns den Zweckoptimismus abgewöhnt.“

Zu oft hat die Stadt umfangreichen Plänen für die wichtige Innenstadt-Immobilie gelauscht, zu oft sind sie gescheitert. Trotzdem ist die Ausgangssituation hier eine andere, ist doch Oliver Helmke der erste Investor von vor Ort, der sich um das Gebäude bemüht – und hat durchaus einen Ruf zu verlieren, wenn es nicht funktioniert.

Sanierungsmanager zum Bottroper Karstadt-Gebäude: „Muss in lokale Hände“

„Kurzfristiges Denken bringt dieses Projekt nicht weiter“, sagte Öndas Kirbas den politischen Vertretern. Und er betonte: „Das Gebäude muss in lokale Hände. Jemand von außen würde sich verzetteln.“ Er erwarte einen schnellen Übergang der Immobilie an Oliver Helmke.

Man habe bereits mit dem Insolvenzverwalter besprochen, das Verfahren zu verkürzen. „Die Grundsatzentscheidung wird dieses Jahr fallen“, sicherte Kirbas zu.

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Wer nun gehofft hatte, mehr zum Konzept Oliver Helmkes öffentlich zu erfahren, wurde enttäuscht. „Ich komme hier nicht mit Details um die Ecke“, sagte Helmke. Denn es gebe immer noch die Möglichkeit, dass die Immobilie in die Zwangsversteigerung geht – sein Konzept sei „so gut“, dass andere einen Vorteil haben könnten, wenn er es veröffentliche. Bedeutet: Der Preis würde steigen.

Oliver Helmke glaubt nicht an Hotel-Nutzung im Karstadt-Gebäude

Oliver Helmke stellte allerdings klar, dass er kein reines Handelskonzept umsetzen wolle, dass es frequenzbringende Elemente enthalte und die derzeitigen Mieter blieben. An eine „solide Hotel-Nutzung“ glaube er nicht; „die Umsetzbarkeit ist desaströs“.

Oliver Helmke will das Karstadt-Gebäude in Bottrop kaufen und entwickeln – als „Bottroper Gemeinschaftsprojekt“.
Oliver Helmke will das Karstadt-Gebäude in Bottrop kaufen und entwickeln – als „Bottroper Gemeinschaftsprojekt“. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Ob dort dann ein Teil der Stadtverwaltung einziehen wird? Das sei eine Option, die geprüft wird, wie es die Politik der Verwaltung in Auftrag gegeben hatte, sagte Oberbürgermeister Bernd Tischler. Und Oliver Helmke betonte, dass es noch keinen Miet-Favoriten gebe und da noch „kein Mietername dran stehe“.

Er kenne die Immobilie seit Jahrzehnten, seit zehn Jahren als daran Interessierter. „Es ist ein komplexes Gebäude, ich kann mir kaum vorstellen, dass da jemand anderes so reingeht wie wir.“

„Bottroper Gemeinschaftsprojekt: Jeder wird sich beteiligen können“

Aktuell laufen gebäude-sichernde Maßnahmen, sagte Öndas Kirbas. Einige seien dringend, wie die Abdichtung des Innenhofs, über den es hineinregnet. „Wir gehen da in Vorleistung mit bis zu einer halben Million Euro“, so der Sanierungsmanager.

Oliver Helmke sicherte zu, dass auch bald schon verschönernde Maßnahmen wie das Reinigen der Fensterscheiben erledigt würden. Und er formulierte am Ende als Kernbotschaft: „Das, was wir vorhaben, ist ein Bottroper Gemeinschaftsprojekt. Jeder wird sich daran beteiligen können.“