Witten. Der TuS Bommern hat ein neues Torhüter-Gespann. In der Spielweise ähnelt es sich - und ist doch verschieden. Wie verstehen sich die Keeper privat?

Zum Auftakt der Handball-Regionalliga, beim überraschenden 30:28-Erfolg über die SG Menden Sauerland, waren sie noch nicht der ausschlaggebende Faktor im Team des TuS Bommern. Doch in Zukunft werden Clemens Uphues und Kevin Humberg, das Torwartgespann der Wittener, gewiss ihren Anteil an den Erfolgen der Grün-Weißen haben. Denn beide sind nicht nur kernige Typen, sondern auch anerkannte Fachleute in ihrem Metier. Schon am Samstag (19.30 Uhr, SuFz am Bommerfelder Ring) wollen sie das im Spiel gegen den VfL Gladbeck beweisen.

„Mittlerweile gehöre ich im Training ja schon zum Team ,Alt‘ – das ist jetzt mein achtes Jahr beim TuS Bommern“, sagt Clemens Uphues, der aus dem erfolgreichen Handballteam schon gar nicht mehr wegzudenken ist. In der vorigen Saison hat er wegen Fußproblemen länger aussetzen müssen. „Das ist aber jetzt überstanden und belastet mich nicht mehr“, ist der 27-Jährige erleichtert. Beim TuS Bommern ist Uphues nach wie vor rundum glücklich. Ihm lag auch mal eine lose Anfrage eines anderen Clubs vor, „aber daraus hat sich nichts ergeben. Und unsere aktuelle Mannschaft macht richtig Spaß.“

Seit acht Jahren ist Clemens Uphues die Nummer eins beim TuS Bommern

Auch wenn kaum jemand damit ernsthaft gerechnet habe – „in Menden hat man gesehen, was möglich ist. Es war sehr wichtig zu punkten gegen den absoluten Druck zum Ligastart“, so der TuS-Torhüter, der in der Schlussphase sogar regelrecht zum Sprinter wurde. Bommern agierte in Unterzahl, nahm Uphues vom Feld. Als dann der TuS-Angriff fehlschlug, drohte Menden ins leere Tor zu treffen. Doch die Wittener wechselten noch flott genug, Uphues hetzte Richtung Gehäuse und fing den Ball tatsächlich noch ab. „Eine wichtige Szene. Aber ich hoffe, das mit der Sprinterei wird jetzt nicht zum Standard“, so der Rückhalt des Regionalligisten.

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Seit dieser Saison bildet er ein neues Torwart-Gespann mit dem Ex-Hombrucher Kevin Humberg. „Wir haben uns schon gut angenähert, sind auch eher beide so der ruhige Typ Torhüter – schon unseres Körpers wegen“, sagt der pfundige Schlussmann und muss selbst grinsen. Sind sich die TuS-Keeper denn auch in ihrer Spielweise ähnlich? „Irgendwie schon, aber doch auch wieder unterschiedlich“, sagt Uphues kryptisch. „Kevin ist ein Torwart, der sich fest in eine Ecke stellt, da ganz konsequent ist. Ich versuche oft, viel mit dem Bauchgefühl zu arbeiten. Das geschieht im Handball ja alles im Bruchteil von Sekunden, da sind viele Automatismen dabei“, so Uphues, der im Sommer mit den BHC Sand Devils deutscher Vizemeister wurde, da wieder mit Erfolg einen Ausflug vom Hallenhandball unternahm.

„Mit Ruhm haben wir uns in Menden beide noch nicht bekleckert. Aber es kommen noch genug Spiele, in denen wir unseren Beitrag leisten werden.“

Kevin Humberg (32), neuer Torhüter des TuS Bommern
Für viele gegnerische Spieler oft schier unüberwindbar: Clemens Uphues (li.), Torhüter des Regionalligisten TuS Bommern.
Für viele gegnerische Spieler oft schier unüberwindbar: Clemens Uphues (li.), Torhüter des Regionalligisten TuS Bommern. © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

Für Kevin Humberg war der Wechsel zum TuS Bommern schon eine Zäsur. Zwölf Jahre lang habe er für die Dortmunder zwischen den Pfosten gestanden. „Für mich war es klar, dass ich hier erstmal die Nummer zwei bin – für mich war das schon eine Umgewöhnung.“ Für den 32-Jährigen steht allerdings auch fest, „dass Clemens Uphues einer der besten Torhüter dieser Liga ist – da muss man sich eben erstmal hinten anstellen. Ich wusste, worauf ich mich hier einlasse.“

Gleichwohl hatte Humberg bislang eine richtig gute Zeit bei den Wittenern. Nach der Vorbereitung folgte gleich „dieser erste, mega-wichtige Sieg – damit hatten viele nicht gerechnet“, so der Torhüter. Als er sich den Grün-Weißen anschloss, hatte Humberg TuS-Trainer Nils Krefter gleich zu Beginn wissen lassen: „Ich bin nicht nach Bommern gekommen, um hier Bankwärmer zu sein.“ In Menden kam er noch nicht auf viele Minuten, zeigte aber in dieser Zeit einige wichtige Paraden.

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Auf die Wurfgewalt des VfL Gladbeck sind die Wittener Torleute vorbereitet

Selbstkritisch sagt Kevin Humberg allerdings auch: „Mit Ruhm haben wir uns da beide noch nicht bekleckert. Aber es kommen noch genug Spiele, in denen wir unseren Beitrag leisten werden.“ Wie er seinen eigenen Spielstil kennzeichnen würde? „Ich bin mehr so der stehende Torhüter – viel auf dem Boden wird man mich nicht sehen“, sagt Humberg verschmitzt. „Ich denke, Clemens und ich sind uns schon recht ähnlich, wir verstehen uns gut.“ Das Verhältnis auch während der Spiele sei absolut intakt, „und es knurrt auch keiner, wenn er mal runtermuss.“ Für den Ex-Hombrucher sei wichtig, „dass man nicht als einzelner Spieler seine Befindlichkeiten über die der Mannschaft stellt.“

Mit dem VfL Gladbeck stellt sich am Samstag gleich der nächste dicke Regionalliga-Brocken vor. „Unser Auftaktprogramm hat es wirklich in sich - gleich gegen die fünf besten Teams der letzten Saison“, so Humberg. Dass Gladbeck im Rückraum - u. a. mit Fabian Neher und Max Krönung - exzellent besetzt ist, weiß auch der 32-Jährige. Da kommt einiges an Wurfgewalt auf ihn zu. „Dazu noch Christopher Winkelmann auf Halbrechts. Wenn wir da Pech haben, brauchen wir am Samstagabend neue Tore“, so Humberg mit einem Augenzwinkern zu dem Zwei-Meter-Hünen.

Handball-Testspiel (im Trainingslager): TuS Bommern gegen HC TuRa Bergkamen, am 17.08.2024,in SuFz Bommern Foto: Sebastian Sternemann / FUNKE Foto ServicesKevin Humberg
Handball-Testspiel (im Trainingslager): TuS Bommern gegen HC TuRa Bergkamen, am 17.08.2024,in SuFz Bommern Foto: Sebastian Sternemann / FUNKE Foto ServicesKevin Humberg © FUNKE Foto Services | Sebastian Sternemann

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