Region. Wird der Lockdown verlängert, ist auch der Sport betroffen. Was das Sportverbot für die einzelnen Verbände und Vereine bedeuten würde.

Die Corona-Situation bleibt angespannt, der Lockdown soll verlängert werden – auch der Sportbetrieb ruht dadurch weiter. Wenn noch länger weder trainiert noch gespielt werden kann, rückt ein normales Saisonende in noch weitere Ferne.

Einige Verbände haben schon Ende des vergangenen Jahres deutlich gemacht, wann und wie es weitergehen könnte – andere haben sich zumindest noch Hintertüren offen gehalten. So ist die Lage in den einzelnen Sportarten und Verbänden:

Fußball

Im Interview vor Weihnachten hatten Wolfgang Jades (FVN) und Manfred Schnieders (FLVW) betont, dass die Saison bis zum 30. Juni verlängert wird. Solange soll die Möglichkeit bestehen, Spiele auszutragen. Dass eine komplette Runde gespielt wird, ist schon jetzt auszuschließen, es geht nur noch darum, die Spieltage, die zu retten sind, zu retten.

Mindestens 50 Prozent der Partien müssen am Ende gespielt sein, damit die Saison gewertet werden kann, beginnend mit den Spielen, die im November zuerst ausgefallen sind, soll sobald wie möglich weitergemacht werden – ursprünglich war dafür mal das Wochenende des 23. und 25. Januar vorgesehen – das ist längst überholt.

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Probleme dürfte der Fußball bekommen, wenn das Sportverbot über den April hinaus gilt. Könnte im April dagegen wieder gekickt werden, sollten zumindest aber der Landesliga abwärts genügend Spiele nachgeholt werden können. Eng wird es dann in den beiden großen Oberligen. Am Niederrhein sind bisher 106, in Westfalen 87 Partien gespielt. Damit die Saison zählt, müssten es 253 beziehungsweise 210 sein.

Aktuell laufen: Die ersten drei Ligen sowie die Regionalliga West mit Tabellenführer Rot-Weiss Essen. Auch in der Bundesliga der Frauen wird gespielt.

Handball

Der Handballverband Niederrhein hat einen klaren Plan, wie es im neuen Jahr weitergehen soll. Darin ist auch eine Verlängerung des Lockdowns berücksichtigt.

Klar ist: Wird der Lockdown verlängert, ist Szenario eins, nämlich, dass ab dem 6. und 7. Februar wieder gespielt wird, vom Tisch. Die Vereine sollen nämlich auch eine Vorbereitungszeit vor den ersten Pflichtspielen bekommen.

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Sollte erst ab Mitte Februar trainiert werden dürfen – was möglich, aber nicht unbedingt realistisch ist, wird ab dem 14. und 15. März wieder gespielt. Sollte auch das nicht machbar sein, wäre sogar ein Saisonabbruch möglich. Fest steht: Wenn es weitergehen kann, dann an dem Punkt, an dem im Oktober unterbrochen wurde.

Im Handballverband Westfalen gibt es dahingehend noch keine neuen Entwicklungen. Wird der Lockdown verlängert, muss der HVW aber reagieren.

In der Bundesliga wird derzeit auch pausiert. Das hängt aber nicht mit der Coronapandemie zusammen, sondern liegt an der am Mittwoch (13. Januar) in Ägypten beginnenden Weltmeisterschaft.

Tischtennis

Als erster Verband hatte der Westdeutsche Tischtennisverband reagiert und klargestellt, dass die laufende Saison mit einer Einfachrunde abgeschlossen wird. Somit stehen pro Mannschaft nur noch wenige Spiele aus, es werden nur noch die Rückrundenpartien gespielt, die in der Hinrunde nicht stattgefunden haben.

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So hat letztlich jede Mannschaft einmal gegen jede andere Mannschaft gespielt. Dass die für Februar angesetzten Nachholspiele stattfinden können, ist unwahrscheinlich – den Vereinen würden aber vier bis fünf Wochen reichen, um die Saison zu Ende zu bringen. Da würde auch ein Neustart im April ausreichen.

Tennis

Die Winterhallenrunde, die normalerweise bis Ende März geht, ist teilweise gar nicht erst gestartet. Mit Blick auf die Corona-Fallzahlen ist auch nicht davon auszugehen, dass die Saison noch gespielt wird. Für die Tennisasse bedeutet das wohl, dass es erst im Mai, wenn die Medenspielsaison unter freiem Himmel ansteht, weitergeht. Ausgesetzt ist derzeit auch die Ranglisten- und Leistungsklassenwertung.

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Von Nadia Al-Massalmeh und Marcus Lemke

Sollte es aber doch noch funktionieren, würden im Verband Westfalen alle Spiele, die bis zum Lockdown hätten stattfinden sollen, ersatzlos gestrichen. Es würden nur noch die Partie ausgetragen werden, die für die Zeit nach dem Sportverbot im Terminkalender stehen.

Am Niederrhein könnten dagegen ausgefallene Spiele sogar nachgeholt werden, wenn sich beide Mannschaften auf einen Termin einigen können. Auch wenn nur Einzel gespielt werden dürfte, soll dort aufgeschlagen werden. Alle ausgefallenen Spiele können aber aufgrund mangelnder Hallenkapazitäten sicherlich nicht nachgeholt werden.Von Auf- und Abstieg sehen beide Verbände ab.

Der Tennisverband Westfalen hatte darauf bereits im Sommer 2020 reagiert und mit einem Pokalwettbewerb einen weiteren Modus ins Leben gerufen. Dort spielen pro Mannschaft nur vier Spieler - insgesamt zwei Einzel und ein Doppel. Der Niederrhein zog nach und möchte diesen Wettbewerb 2021 auch anbieten.

Eishockey

Der Spielbetrieb in der DEL ist gerade angelaufen, auch die DEL2 sowie die vom DEB organisierten Oberligen sind im Spielbetrieb - wenn auch mit einem sehr anspruchsvollen Terminkalender. Der Spielbetrieb der Landesverbände ruht dagegen.

Badminton

Die Hoffnung, dass in der 1. und 2. Bundesliga noch einmal gespielt werden kann, ist da. Am 28. Februar soll der Betrieb wieder aufgenommen werden, je ein Doppelspieltag stünden dann noch im März und im April an. Für die 1. Liga wären es im April sogar zwei.

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In den Ligen unterhalb der Bundesliga stehen die Zeichen dagegen klar auf Saisonabbruch, beispielsweise In den Regional- und Oberligen. In einer virtuellen Konferenz aller 24 beteiligten Teams gab es zuletzt ein 21:3-Votum zugunsten einer Beendigung der Spielzeit. Diskutiert werden muss allerdings noch, wie mit Auf- und Abstiegen umgegangen wird.

Die deutschen Meister werden – nicht wie üblich im Februar – sondern erst im Sommer gekürt, ob und wie die Yonex German Open in Mülheim stattfinden können, dürfte bei einer Verlängerung des Lockdowns auch zur Diskussion stehen.

Basketball

Die Regionalligen sollten eigentlich am 16. Januar den Spielbetrieb aufnehmen – reagierte dann und verlegte den Start noch einmal nach hinten. Aktuell ist der 1. März vorgesehen, dann soll nur noch eine Rückrunde gespielt werden. Die Jugendteams können an einer Freundschaftsspielrunde teilnehmen.

Den Vereinen soll somit die Möglichkeit gegeben werden, die bestehenden Hallenzeiten zu nutzen. Damit bliebe der Organisationsaufwand so gering wie möglich. Allerdings: Wenn im März gestartet wird, liegt das letzte Meisterschaftsspiel der Basketballer fast ein Jahr zurück. Das wäre also nur realistisch, wenn im Februar wieder trainiert werden darf.

Aktuell laufen die Ligen bis zur Pro B (mit den SparkassenStars des VfL Bochum) sowie die Frauen-Bundesliga mit dem Herner TC.

Volleyball

Die Bundesliga spielt, in der 2. Liga ist zunächst bis zum 10. Januar unterbrochen, eigentlich soll am 16.und 17. Januar wieder gebaggert und gepritscht werden. Die Entscheidung dazu fiel erst im Dezember. Wie es bei einem verlängerten Lockdown weitergeht, ist unklar.

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In den unteren Ligen soll es frühestens im Februar wieder losgehen, dort kann aktuell auch nicht trainiert werden. Dazu tagt das Präsidium des Westdeutschen Volleyballverbandes am 12. Januar. Dann wird auch über einen möglichen Modus gesprochen. Auch eine Fortsetzung der Saison in Turnier- oder Play-off-Form ist nicht ausgeschlossen.

Hockey

Die Hallensaison ist komplett abgesagt, lässt Corona es zu, soll Ende März auf dem Feld wieder gespielt werden. Der Handlungsdruck ist hier bisher also am geringsten.

Billard

Die Deutsche Billard Union (DBU) schaltet sich am 16. Januar zusammen und berät dann, wie es weitergehen soll. Bis zum 31. Januar steht der Spielbetrieb definitiv still. Auch Lehrgänge führt der Verband nicht durch.

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