Witten. Der Billard-Bundesligist BCC Witten muss derzeit wegen Corona auch pausieren. Vielleicht hilft bald eine Sonderregelung den Queue-Künstlern.

Das Tabellenbild in der ersten Dreiband-Bundesliga könnte man sich beim BCC Witten derzeit eigentlich einrahmen. Denn die Crengeldanzer stehen nach vier absolvierten Partien ungeschlagen an Position eins. Ronny Lindemann und seine Teamkollegen haben einen glänzenden Start hingelegt und nahezu das Optimum aus ihren Auftritten herausgeholt. Wann die BCC-Cracks allerdings nach der momentanen Zwangspause wieder an die Tische gehen können, ist aktuell noch nicht absehbar.

Die beiden zuletzt ausgefallenen Partien werden, so viel steht schon mal fest, am 15. und 16. Mai 2021 nachgeholt. Wenn alles gut läuft, könnte der nächste Doppelspieltag am 28. und 29. November, wenn es der BCC Witten daheim mit den beiden nordrhein-westfälischen Kontrahenten BC AGB Xanten und Billard-Center Weywiesen Bottrop zu tun hat, wieder regulär über die Bühne gehen. Sofern die aktuellen Beschränkungen bis dahin gelockert werden.

Training beim Wittener Club für maximal zwei Spieler erlaubt

„Das wird sich wohl Mitte November entscheiden“, so der BCC-Vorsitzende Kurt Czerwanski. Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hatte beantragt, den Spielbetrieb in diversen nationalen Topligen alsbald wieder aufnehmen zu dürfen. „Darunter würde dann auch der Billardsport fallen“, so Czerwanski. Zumindest die leise Hoffnung schwingt in seinen Worten mit, dass die BCC-Asse dann ihre Zwangspause würden beenden können. „Natürlich müssen dazu aber auch die Zahlen wieder stimmen“, weiß Czerwanski. Er ist davon überzeugt, dass die Deutsche Billard-Union (DBU) ohnehin ein schlüssiges Hygienekonzept erstellt habe - und schließlich seien die geforderten Abstände beim Billardsport allemal gut einzuhalten. Der Trainingsbetrieb beim Wittener Bundesligisten fällt derzeit zumindest nicht ganz unter den Tisch. „Einer bis maximal zwei Spieler dürfen sich beim Training in unseren Räumlichkeiten aufhalten“, so der BCC-Vorsitzende.

Platz eins in der Bundesliga belegt derzeit der BCC Witten (hier von li. mit Volker Baten, Fabian Blondeel, Ronny Lindemann und Murat Gökmen).
Platz eins in der Bundesliga belegt derzeit der BCC Witten (hier von li. mit Volker Baten, Fabian Blondeel, Ronny Lindemann und Murat Gökmen). © FUNKE Foto Services | Barbara Zabka

BCC-Chef Czerwanski hält Lockdown für „völlig überzogen“

Gerade in einer Präzisionssportart wie Dreiband-Billard könnten es sich die Top-Akteure wie der ehemalige Deutsche Meister Ronny Lindemann gar nicht erlauben, längere Zeit komplett das Queue beiseite zu legen. Immerhin verdient die Nummer eins der Wittener mit seinem Sport einen Teil seines Lebensunterhalts. Wobei Lindemann derzeit besonders betroffen ist: In den Niederlanden und in Belgien, wo er sonst regelmäßig auch am Ligabetrieb teilnimmt, wird derzeit auch nicht gespielt. „In Holland wird in Billardcafés gespielt, und die sind nun mal abends dicht“, weiß Kurt Czerwanski.

Noch sei durch die Bundesliga-Zwangspause (die auch das BCC-Reserveteam in der zweiten Liga betrifft) der Terminplan nicht zu sehr zerklüftet. Was aber, wenn auch Ende November noch nicht wieder gespielt werden dürfe? „Dann müsste man 2021 wohl schon in den Juni hinein“, so der Clubchef. Czerwanski findet den aktuellen „Lockdown“ seitens der Bundesregierung in Bezug auf den Sport „völlig überzogen. Man schert da wieder alle über einen Kamm, reagiert zu rigoros. Dabei haben wir funktionierende Hygienekonzepte. Und dass beim Billard das Infektionsgeschehen in die Höhe gegangen wäre, davon ist mir nichts bekannt.“

In zwei Wochen, so der Vorsitzende des Bundesliga-Spitzenreiters, werde es wohl neue Erkenntnisse in Sachen Spielbetrieb geben. Die Deutsche Billard-Union ist zumindest darauf aus, die Saison unbedingt weiterzuspielen. Auf nordrhein-westfälischer Verbandsebene sieht Kurt Czerwanski schon eher Schwierigkeiten auf die Vereine zukommen. „Wenn dort noch weitere Begegnungen ausfallen, wird es irgendwann ziemlich eng mit dem Terminkalender.“

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