Mülheim. Die Hallenbundesligasaison ist abgesagt. Davon sind die Damen des HTC Uhlenhorst betroffen. Andere Vereine könnte es aber noch härter treffen.

Die Hallenhockey-Bundesliga fällt aus . Das hat der Deutsche Hockeybund (DHB) bekanntgegeben.

Nach der Verschärfung der Coronamaßnahmen durch Bund und Länder wurde die Entscheidung verkündet – schon zuvor hatte sich diese Entwicklung abgezeichnet. Einige Vereine könnte das hart treffen.

Absage kam für den HTC Uhlenhorst nicht überraschend

„Wir waren uns in der Task-Force immer bewusst, dass ein geordneter Ligabetrieb mit einem abschließenden Final Four nur dann stattfinden werden kann, wenn die Ligen im Dezember mit dem Training und den Spielen starten können . Durch die Verlängerung des Lockdowns bis zum 20. Dezember 2020 ist klar, dass der Ligabetrieb in 2020 nicht mehr starten kann“, wird DHB-Vizepräsident Henning Fastrich in einer offiziellen Mitteilung zitiert.

Für Hanns-Peter Windfeder, Präsident des HTC Uhlenhorst und Sprecher der Bundesligavereine, kam diese Entwicklung nicht überraschend: „Ehrlicherweise waren wir von Anfang an skeptisch, ob wir die Saison spielen dürfen und auch sollten. Wir waren da schon etwas überrascht, dass sich knapp 75 Prozent der Mannschaften angemeldet hatten “, so Windfeder. Allerdings erfolgte die Abfrage unter den Klubs zu einem Zeitpunkt, als die Infektionszahlen noch nicht das aktuelle Niveau erreicht hatten.

Windfeder sieht durch die Absage auch Chancen für die Mannschaften

So hatte sich schon vor einigen Wochen angedeutet, dass die Saison wohl nicht gespielt wird. „Wir haben bereits in der vergangenen Videokonferenz angekündigt, dass wir so entscheiden würden, falls das Sportverbot verlängert wird“, sagt Windfeder. So bitter die Absage ist, so sehr sieht er für die Mannschaften aber auch eine Chance .

„Technisch ist es natürlich toll, in der Halle zu spielen, athletisch ist es mit Blick auf die weitere Feldsaison keine gute Vorbereitung “, so Windfeder. Das liege daran, dass in der Halle vor allem kurze Sprints wichtig seien, die Grundlagenausdauer könne so nicht gefördert werden.

Uhlenhorst hätte in Bonn starten sollen

Das ist im kommenden Winter anders. Die Uhlenhorster Herren hätten sowieso nicht an der Runde teilgenommen – die Damen sind nun von der Absage betroffen.

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Eigentlich hätte die Saison am Samstag mit einem Auswärtsspiel beim Bonner THV beginnen sollen. Daraus wird nun nichts. „Wenn man die Entwicklung in den vergangenen Wochen beobachtet hat, kommt das nicht wirklich überraschend“, sagt Damentrainer Daniel Kamphaus.

Nur die Kaderspielerinnen dürfen auf das Feld

„Natürlich ist es schade. Genauso wie die Tatsache, dass wir grundsätzlich nicht trainieren können“, so der HTCU-Coach weiter. Nur die Kaderspielerinnen dürfen derzeit in Kleingruppen trainieren. Für alle anderen stehen in den kommenden Wochen vor allem individuelle Laufeinheiten an , zudem gibt es virtuelles Stabilisationstraining, damit der Kontakt untereinander zumindest ein weniger erhalten bleibt.

Kamphaus hofft, dass es dann Anfang des kommenden Jahres wieder auf das Feld geht. „Die, die in der Halle nicht gespielt hätten, hätten diese Einheiten sowieso gemacht“, so Kamphaus. Die Uhlenhorster wollten ursprünglich mit einer jungen Truppe in der Halle spielen, einige Spielerinnen, so wie Nationalspielerin Maike Schaunig, die sich Hoffnungen auf die Olympischen Spiele 2021 in Tokio macht , hätten sowieso nicht im Kader gestanden. Nun steht fest, dass gar nicht gespielt werden kann.

Manche Vereine trifft es finanziell hart

Und bei aller sportlicher Enttäuschung und notwendiger Kreativität, um den Winter nicht zu lang werden zu lassen, trifft die Absage einige Vereine auch wirtschaftlich. „ Wir haben das Glück, dass wir auch auf dem Feld eine gute Zuschauerzahl haben. Viele Vereine haben in der Halle wesentlich mehr Zuschauer als draußen. Deshalb sind die Ausfälle bei uns zwar auch schwierig, aber nicht so schwierig, wie bei anderen Vereinen“, sagt Hanns-Peter Windfeder.

Die Uhlenhorster hatten bereits eine Umlage von den Mitgliedern eingezogen, um die coronabedingten Ausfälle, die sowohl die Hockey-, als auch die Tennisabteilung getroffen haben, zu kompensieren. Das Votum dafür hatte sich der Vorstand auf der Jahreshauptversammlung geholt. Den Ausfall der Hallensaison hatte der Vorstand da bereits mit eingerechnet. Denn auch die Heimspiele der Uhlenhorster waren in den vergangenen Jahren immer gut besucht.

Vorteil gegenüber Profisportarten wie Handball, Basketball und Eishockey

In dieser Phase käme es dem Hockey zu Gute, dass es sich – abgesehen von einigen Nationalspielern – nicht um Profisportler handelt. „Für Sportarten wie Handball, Eishockey oder Basketball ist es eine ganz andere Nummer“, sagt Windfeder. „Auf unserem Niveau ist es sehr herausfordernd, aber wir werden nicht Pleite gehen.“ Das ändert auch der Bundesligastopp nichts.

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