Witten. Der Westfälische Tennis-Verband beschreitet neue Wege – das kommt gut an. Kommende Woche startet der Pokal mit einem fast revolutionären Modell.
Was der Westfälische Tennis-Verband am Mittwoch vorgestellt hat, kann man schon als kleine Revolution bezeichnen: Ein neuer „WTV-Vereinspokal“ für die Vereine mit ganz neuem Modus – auch eine Reaktion auf die Herausforderungen durch die Corona-Pandemie, wegen der der WTV die Sommersaison 2020 Ende Mai zur „Übergangssaison“ erklärt hatte.
Vor der Saison hatten viele Mannschaften einen Verzicht erklärt, der war ohne sportliche Konsequenzen möglich. Seitdem hat sich die Infektionslage hierzulande so entspannt, so dass die Umstände für Tennisspiele ganz andere sind.
Tennis: Pokalwettbewerb ist auch eine Reaktion auf die Corona-Entwicklung
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Irmgard Roel vom TC Bommern sagt: „Auf die Mannschaftsspiele haben wir noch verzichtet. Aber da die Kontaktbeschränkungen jetzt gelockert sind, ist das eine gute Sache, um doch noch etwas Wettkampfluft zu schnuppern.“
Der Coup ist der Modus: Zu einer Mannschaft gehören nur vier Spieler oder Spielerinnen eines Vereins. Die spielen zwei Einzel und ein Doppel – alles gleichzeitig. So können auch Mannschaften antreten, bei denen nicht alle Mitglieder spielen wollen, weil sie sich vor einer Infektion schützen sollen.
„Die Zugangsvoraussetzungen sind sehr niedrig, das ist gut machbar“, sagt Roel. Der TC Bommern hat eine Ü50-Damenmannschaft gemeldet, mit gleich drei Mannschaften ist die TG Witten dabei: Zwei Herrenteams in der offenen Klasse (einmal LK 7-23, einmal LK 15-23) und die Herren Ü50. In der offenen dürfen Spieler auch aus gemischten Altersklassen spielen.
Die Spiele dauern nur zwei Stunden und nicht einen halben oder ganzen Tag
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Mannschaftsführer Jan Behler von der TG Witten sagt: „Man spielt nur zu viert und in zwei Stunden ist der Zauber vorbei – sonst ist man bei den Mannschaftsspielen ja oft einen ganzen Tag lang unterwegs.“ Gespielt wird in der Regel unter der Woche – die TG-Spieler, die sonst in der Ruhr-Lippe aufschlagen, nutzen das, um in der Sommerpause am Ball zu bleiben: „Die Saison ist ja später angefangen, so dass die Saison zweigeteilt ist.“
Das dritte und bislang letzte Spiel fand Ende Juni statt, die Partien vier und fünf sind erst Mitte August angesetzt – dazwischen kommt der Pokal. Los geht es schon am 21. Juli mit der ersten Runde, die meisten Mannschaften mit einem Freilos steigen eine Woche später ein.
Bei der Auslosung wurde dabei darauf geachtet, die Anfahrten im Rahmen zu halten: Die TG-Herren haben etwa ein Heimspiel gegen Hamm (LK 15-23) und ein Auswärtsspiel in Sprockhövel-Hiddinghausen. Das Ü50-Team empfängt den TuS Ickern aus Castrop-Rauxel. Die Bommeranerinnen starten gegen den Hörder TC oder TC Berghofen aus Dortmund.
Der Verband ist positiv überrascht von der Rückmeldung der Vereine
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Insgesamt 436 Meldungen hat der Verband bekommen. „Wir sind positiv überrascht, wie viele Spieler und Spielerinnen in diesem Jahr unter den besonderen Umständen dabei sind“, sagt Tim Reers, beim WTV zuständig für Turniere und Ranglisten.
Etwa ein Viertel aller westfälischen Vereine habe mindestens eine Mannschaft gemeldet. Durch die Lockerungen der Kontaktbeschränkungen ist Tennisspielen bei vielen Vereinen inzwischen fast wie immer – mit dem Pokalwettbewerb schafft der WTV eine zweite Chance zum Saisoneinstieg. Den nutzen viele gerne: „Wir freuen uns jetzt einfach, wieder Tennis zu spielen“, sagt Irmgard Roel.
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